Unsere Pfarrkirche Herz Jesu
Mit der Gründung und dem Bau einer eigenen Volksschule von Bürgern des Schulbezirkes Bruckmühl um 1872, hatten die Bewohner des Schulbezirkes Bruckmühl, in Anbetracht der weiten Entfernung von ihrer zuständigen Pfarrkirche Ottnang, eine größere Messkapelle - hauptsächlich für die Schulkinder - in der Ortschaft Bruckmühl zu errichten.
Zur dieser Zeit waren laut Klosterchronik schon 300 Schulkinder im Schulbezirk. Die Schulkapelle wurde 1875 von den Bewohnern erbaut und im selben Jahr benediziert und der Kreuzerhöhung geweiht. Laut Aufzeichnungen sollen in der Kreuzkapelle ca. 300 Messbesucher Platz gefunden haben.
1881 wurde zur Messkapelle ein Klösterchen angebaut und 1883 eingeweiht. Damit ein ständiger Gottesdienst gefeiert werden könne, wandten sich einige Vertreter, insbesonders Josef Auböck, Wiesbauer in Rackering, der von Anfang an die Seele des ganzen Unternehmens war, an die PP. Franziskaner der nordtirolischen Provinz mit dem Ersuchen, der Gründung einer Niederlassung, welche 1883 genehmigt und zu einer Hilfspfarre von Ottnang wurde.
Am 22. Juli 1884 wurde der Grundstein zur Herz-Jesu-Kirche durch Bischof Franz Josef Rudigier gelegt und im Jahre 1886 vollendet. Im Jahre 1888 wurde die Kirche vom Bischof Ernest-Maria benediziert und am 20. August 1889 vom hochwürdigsten Bischof Franz Maria Doppelbauer geweiht. Am 1. Jänner 1901 wurde Bruckmühl eine eigenständige Pfarre.
Bruckmühl war die erste Herz-Jesu-Pfarre in der Diözese Linz und der östlichen Franziskanerprovinz. Erst danach wurde in Linz und anschließend in Wels eine Herz-Jesu-Pfarre errichtet. Der neugotische Baustil mit dem 49 m hohen Kirchturm ist vom damaligen Dombaumeister von Linz entworfen worden.
Warum wurde die Kirche dem göttlichen Herz Jesu geweiht?
Nach Aufzeichnung der Klosterchronik fragten sich die ansässigen Franziskaner Pater und Bürger schon anfangs des Kirchbaues, wem die neu zu erbauende Kirche geweiht werden solle. Die Bauern hätten am liebsten den Hl. Leonhard, Hl. Florian oder Hl. Georg, also einen Haus- und Viehpatron gewählt. Darauf ging man aber nicht ein, diese Heiligen konnten ja an einen der Seitenaltäre als Statuen angebracht werden. Als nun die 2 Mitbrüder P. Superior Agapit Simmerle und P. Bonaventura Schuchter in dieser Angelegenheit bei Tische sprachen, kamen sie auf das göttliche Herz Jesu, da man in der Provinz noch kein Kloster habe, das zu Ehren des Hl. Herzens Jesu geweiht wurde. Dieser Gedanke gefiel umso mehr, weil auch in der ganzen Diözese Linz keine öffentliche Kirche mit diesem Namen existierte.
Der Hochwürdige P. Provinzial Erhart und Bischof Rudigier waren bei der Grundsteinlegung darüber sehr erfreut, dass endlich in ihrer Diözese eine Herz-Jesu-Kirche erbaut werde.