Sonntag 25. August 2024
Pfarre Bruckmühl

Wie kam es zum Kirchenbau

Wissenswertes über die Geschichte des Kirchenbaus von Bruckmühl

Die Pfarre Ottnang, zu der auch Bruckmühl gehörte, zählte 1882 ca. 5000 Seelen. Es gab 3 Schulen, aber nur zwei Priester. Der früher rein bäuerliche Ort nahm durch den aufstrebenden Kohlenbergbau im Hausruck rasch an Einwohnern zu, die aus allen Gegenden der Monarchie, besonders aus Böhmen zu zogen.

 

Wegen der weiten Entfernung von der Pfarrkirche Ottnang war für viele, hauptsächlich für die Schulkinder und besonders in der Winterzeit, der Gottesdienstbesuch nicht möglich.

 

Geschichte des Kirchenbaus von Bruckmühl

 

Als Abhilfe baute man neben der Schule in Bruckmühl die Messkapelle zum hl. Kreuz, wo gelegentlich die hl. Messe gefeiert wurde. Gleich danach gingen die Leute einen Schritt weiter und regten an, dass in Ottnang ein zweiter Kaplan angestellt werden sollte. Dieser sollte in Bruckmühl jeden Sonntag Messe und Christenlehre halten. Wegen des damals herrschenden Priestermangels war dies aber nicht möglich - auch ein pensionierter Priester war nicht zu bekommen.

 

Ein Priester aus der Nachbarschaft erzählte den Bruckmühlern, wie in Maria Schmolln, auch aus einer kleinen Kapelle eine Kirche und ein Kloster entstanden sind.

 

Sogleich reiste Josef Auböck, Wiesbauer in Rackering (der übrigens von Anfang an die Seele des ganzen Unternehmens war) nach Maria Schmolln und erhielt dort vom Guardian die nötigen Anweisungen.

 

Da Bischof Rudigier mit Freuden sein Einverständnis gab und seine Unterstützung zusagte, reisten 1877 Auböck und noch zwei Männer zu den Franziskanern nach Innsbruck und baten den Provinzial um zwei Franziskanerpater, mit dem Versprechen, für ihre Bedürfnisse zu sorgen und ein „Klösterlein“ zu bauen. Wegen des auch bei den Franziskanern herrschenden Priestermangels wurden sie jedoch auf später vertröstet.

 

Im Oktober 1875 reiste der damalige Provinzial P. Michael Erhart nach Bruckmühl um sich den Ort anzusehen.

 

Auf eine Anfrage des Ordinariates Linz im Jahre 1879, ob die Franziskaner zur Annahme von Bruckmühl bereit wären, antwortete der Provinzial, dass es erst in fünf Jahren, also 1884, möglich sein wird. Er stellte außerdem zur Bedingung, dass Bruckmühl eine eigene Pfarre werden müsse.

 

Die Bruckmühler hatten 1881 mit Eifer den Klosterbau begonnen. Hr. Haslinger (Mierli) in Englfing stellte, hauptsächlich auf Betreiben seiner Frau Magdalena, den Grund zur Verfügung.

 

Am 24. August 1883 kam der tüchtige Pionier P. Agapit Simmerle als erster Franziskaner nach Bruckmühl. (er war 1883 – 1895 hier). Er fand ein leeres Haus - nur ein Tisch, ein Stuhl und ein leeres Bettgestell waren vorhanden. Um schlafen zu können, musste er sich bei Bauern Pferdedecken ausleihen.

 

In der Sakristei befanden sich nur zwei abgetragene Messkleider, zwei schadhafte Alben, ein schadhafter Kelch und vier armselige Leuchter. Agapit Simmerle war Seelsorger: er ging bereits 1883 zur Volksmission zu Fuß nach Natternbach.

 

Geschichte des Kirchenbaus von Bruckmühl

 

Wohl durch die Ansprache des Provinzials bewogen, fassten die Bruckmühler noch dieser Tage den Entschluss eine Kirche zu bauen, da die Kapelle viel zu klein war. P. Johann Maria Reiter entwarf den ersten Plan, der aber vom Ordinariat Linz zugunsten eines vom Dombaumeister Schmidt ausgearbeiteten Planes zurückgewiesen wurde.

Den Grundstein legte Bischof Rudiger am 22. Juli 1884 (wenige Monate vor seinem Tod am 29. November 1884).

Die Bruckmühler leisteten ihr Möglichstes an Geld, Materialien und Arbeitszeit. Der Richtwert bei den Bauern waren 100 Festmeter Holz, die Roboter wurden immer gleich für eine Woche oder gar ein Monat eingeteilt. Oft haben die Bauern die Arbeit am eigenen Hof hinten angestellt, um für die Kirche zu arbeiten.

 

P. Agapit Simmerle, der tüchtige Pionier von Bruckmühl, arbeitete vom frühen Morgen bis in die späte Nacht selbst mit, er verletzte sich sogar während des Kirchenbaues bei einem Sturz schwer. Einen guten Helfer hatte er im Pförtner Bruder Anton Mittendorfer gefunden, der den Bauleiter ersetzte, selbst Detailpläne zeichnete und bei schwierigen Aufgaben mitarbeitete.

 

Im Oktober 1886 war der Bau außen fertig, nun begann der Innenausbau. Altäre aus dem Grödnertal wurden angeschafft, die Inneneinrichtung wurde hauptsächlich durch die Franziskanerprovinz und durch Wohltäter finanziert.

 

Bischof Doppelbauer konsekrierte die Bruckmühler Kirche als erste Herz-Jesu-Kirche in Oberösterreich am 20. August 1889.

Pfarre Bruckmühl
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