Jakobsweg Weinviertel
Mit dem Zug gelangten wir zu unserem Ausgangspunkt. Durch unser Thema „Maria als Wegbegleiterin“ betrachteten wir die unterschiedlichen Mariendarstellungen in den Kirchen auf unserem Weg und hörten über deren Entstehung und Bedeutung für die gläubigen Menschen. Maria Immaculata, Maria Hilf, Maria Friedenskönigin, Brünner Madonna, unsere liebe Frau von Lourdes, Maria Trost, Mariazeller Madonna, Pieta, Mutter von der immerwährenden Hilfe – so viele verschiedene Bilder und Statuen von der Gottesmutter Maria haben wir entdeckt!
Wir pilgerten abwechselnd entlang der oberen und der unteren Wagramkante. Der Wagram ist ein etwa 40 Meter hoher, langgestreckter Höhenzug, der die Donau ab Krems nach Osten begleitet. Der Name Wagram bedeutet etwa Hang beim Wasser oder Grenze der Wogen. Meeresablagerungen bilden die Grundlage für den fruchtbaren Löss.
Am ersten Tag blies uns der Wind sehr kühl um die Ohren und wir gingen von Hausleiten nach Stetteldorf, wo wir dank „guter Geister“ im Pfarrzentrum unsere Jause verspeisen konnten. Über Niederrußbach kamen wir nach Großweikersdorf, wo wir uns beim Heurigen aufwärmen und stärken konnten. Beim Morgenlob am nächsten Tag blickten wir vom Weinberg noch einmal zurück nach Großweikersdorf und freuten uns über wärmende Sonnenstrahlen. In Königsbrunn ließen wir uns das Mittagessen schmecken und setzten unseren Weg nach Kirchberg am Wagram fort. Am Abend konnten wir in Fels am Wagram noch einen Blick in einen alten Weinkeller werfen und hörten Interessantes über den Weinbau. Den Tag ließen wir wieder gesellig ausklingen und genossen Jause, Traubensaft, Wein und Sachertorte. Feuersbrunn, Etsdorf am Kamp, Brunn im Felde hießen die Orte des letzten Pilgertages. Auf ebenen, rechteckigen Feldern, die bis zum Horizont zu reichen scheinen, werden Kartoffeln, Mais und andere Feldfrüchte angebaut.
In Gedersdorf genossen wir das ausgezeichnete Mittagessen. Anschließend ging es in die hügeligen Weingärten, wo wir von einem Kellerbesitzer ganz spontan zu Getränken eingeladen wurden. Mit weiten Ausblicken nach Osten, Süden und Westen näherten wir uns Krems, wo wir zum Abschluss den „Dom der Wachau“, die Stadtpfarrkirche Krems besuchten. Wir haben ca. 76 km zurückgelegt und 750 Höhenmeter bewältigt. Auch heuer sammelten wir die Pilgerstempel des Jakobsweges, der in Krems die Donau überquert und dann von Göttweig direkt nach Santiago de Compostela führt!