Weg der Entschleunigung
Ulli und Rudi Killinger haben den 71 km langen Rundweg ausgewählt und wir erlebten 4 Tage Gipfelge(h)nuss pur!
Wir bildeten Fahrgemeinschaften zum Stift Schlägl - unserem Ausgangs- und Zielpunkt. Dieses Mal pilgerten wir mit sehr leichtem Gepäck, da wir 3 Nächte im Böhmerwaldhof in Ulrichsberg übernachteten und nur den Tagesrucksack schultern mussten. Den Transfer, wenn einer nötig war, machte unser Hausherr.
Entlang der Großen Mühl zu gehen war ein entspannender Einstieg. Zu Mittag kehrten wir in Klaffer ein und genossen – wie auch in allen anderen Gasthäusern - das gute Essen. In Schwarzenberg beendeten wir die erste Etappe. An jedem folgenden Tag erwanderten wir einen neuen Gipfel am Böhmerwaldkamm mit über 1000 Metern: Plöckenstein, Stinglfelsen, Bärenstein. Wir freuten uns über die Ausblicke und gelangten zu besonderen Kraftplätzen, an denen wir gute Waldluft und Stille tanken konnten. Besonderen Eindruck machte das Steinerne Meer und das Dreiländereck, an dem sich Deutschland, Tschechien und Österreich treffen. Hier oben waren auch die Wanderer international! Der Hochwald fiel 2006 dem Sturm Kyrill zum Opfer und anschließend den Borkenkäfern. Nun wachsen Jungbäume zwischen den Baumruinen heran.
Angenehme Temperaturen trugen zum Wandergenuss bei. Ab und zu spannten wir unsere Regenschirme auf, doch der feine Nieselregen machte uns nichts aus.
Zu unserer 14-köpfigen Pilgerschar gesellte sich noch ein Paar aus Salzburg. Spontan wurden sie eingeladen mit uns zu gehen. Und tatsächlich entschlossen sich die beiden, dies auch zu tun, da sie denselben Weg geplant hatten. Es war für alle eine Bereicherung!
Ulli hatte wieder Feiertexte für uns vorbereitet und wir widmeten uns thematisch den Sinnen. Mit Liedern, Gebeten, Geschichten, Bibelworten und stillen Zeiten konnten wir zur Ruhe kommen. Zur guten Gemeinschaft leisteten auch einzelne aus der Gruppe mit vorgetragenen Gebeten und Sologesang ihren Beitrag.
Liebevoll schreibt Adalbert Stifter über seine Heimat: „Meine ganze Seele hängt an dieser Gegend. Wenn ich irgendwo völlig genese, so ist es dort…“