Zukunftsweg – was ist das?
Die heutige, schnelllebige Zeit stellt auch die Katholische Kirche vor große Herausforderungen. Das drängendste Problem derzeit ist die schrumpfende Zahl an geweihten Priestern. Aber auch nicht alle vorgesehenen Stellen für hauptamtliche Laien können besetzt werden. Diese Problematik beschränkt sich nicht auf Oberösterreich. In anderen Diözesen und Ländern wurden schon verschiedene Lösungsmodelle umgesetzt. Mit mehr oder weniger Erfolg.
Für die Diözese Linz hat man sich für einen breit aufgestellten Nachdenk-Prozess, das sogenannte Projekt „Zukunftsweg – Kirche weit denken“ entschieden.
Neue Strukturen
Im Jänner 2019 wurde ein Modell zur Umstrukturierung der Diözese Linz vorgestellt. Seither ist ein lebhafter Diskussionsprozess im Gange. Möglichst viele kirchlich Engagierte können und sollen sich einbringen. Am 11. Mai 2019 gab es dazu eine von vielen Veranstaltungen im Schloss Puchberg. Bei diesem Resonanztreffen waren vor allem die Rückmeldungen und Meinungen von Mitgliedern der Pfarrgemeinderäte gefragt.
Dabei reichte die Stimmung von Ablehnung und großer Skepsis bis zu begeisterter Zustimmung. Ich persönlich finde es schon sehr positiv, dass die Diözesanleitung die Basis in den Prozess der Meinungs- und Entscheidungsfindung mit einbezieht.
Was bedeutet das für uns?
Bei diesem Resonanztreffen versicherte uns Frau Gabriele Eder-Cakl, Koordinatorin des Zukunftsweg-Prozesses, dass es keine Pfarrauflösungen oder Zusammenlegungen geben wird. Es wird aber neue Strukturen geben, um das zur Verfügung stehende Personal gerecht aufzuteilen, ohne diese zu überfordern. Wo sinnvoll oder notwendig werden Spezialqualifikationen, wie zum Beispiel in der Verwaltung, gebündelt.
Die einzelnen Pfarr-Gemeinden werden auf jeden Fall ihre Eigenständigkeit behalten. Genau diese Eigenständigkeit fordert aber, so wie bisher, den Einsatz von Freiwilligen und Ehrenamtlichen.
Wie geht es weiter?
Im Sommer 2019 werden die Meinungen und Rückmeldungen in den vorliegenden Entwurf eingearbeitet. Im Herbst 2019 soll der endgültige Beschluss durch die Diözesanleitung und Bischof Manfred Scheuer fallen. Und 2020 kann dann mit der schrittweisen Umsetzung des neuen Strukturmodells für die Diözese Linz begonnen werden.
Egal, wie dieses Struktur-Modell am Ende genau aussieht, es wird an unserem Engagement in unserer Pfarr-Gemeinde liegen, wie aktiv, lebendig und bunt sich das Pfarrleben auch in Zukunft bei uns gestaltet.
Ein Teilnehmer des Resonanztreffens hat das sehr schön auf den Punkt gebracht: mit dem 2. Vatikanum sind alle Gläubigen zum gemeinsamen Priestertum berufen. Mit dem „Zukunftsweg“ in unserer Diözese ist das, einmal mehr, unser Auftrag und unsere Bestimmung.
Aktuelle Informationen zum Projekt "Zukunftsweg".
Das Struktur-Modell als Diskussionsgrundlage
Bericht der KirchenZeitung zum Struktur-Modell
Monika Schidlofski