Dienstag 12. November 2024
Pfarre Bad Wimsbach-Neydharting

Es könnte sein ...

 Gedanken im Frühjahr 2020 von Tanja Draxler.

 

Es könnte sein, dass Italiens Häfen für die Schiffe in der nächsten Zeit brach liegen ...

Es kann aber auch sein, dass sich Delfine und andere Meereslebewesen endlich ihren natürlichen Lebensraum zurückholen dürfen. Delfine werden in Italiens Häfen gesichtet, die Fische schwimmen wieder in Venedigs Kanälen!

 

Es könnte sein, dass sich Menschen in ihren Häusern und Wohnungen eingesperrt fühlen ...

Es kann aber auch sein, dass sie endlich wieder miteinander singen, sich gegenseitig helfen und seit langem wieder ein Gemeinschaftsgefühl erleben. Menschen musizieren miteinander!!! Das berührt mich zutiefst.

Es könnte sein, dass die Einschränkung des Flugverkehrs für viele eine Freiheitsberaubung bedeutet und berufliche Einschränkungen mit sich bringt ...

Es kann aber auch sein, dass die Erde aufatmet, der Himmel an Farbenkraft gewinnt und Kinder in China zum ersten Mal in ihren Leben den blauen Himmel erblicken. Sieh dir heute selbst den Himmel an, wie ruhig und blau er geworden ist!

Es könnte sein, dass die Schließung von Kindergärten und Schulen für viele Eltern eine immense Herausforderung bedeutet ...

Es kann aber auch sein, dass viele Kinder endlich die Chance bekommen, selbst kreativ zu werden, selbstbestimmter zu handeln und langsamer zu machen. Und auch Eltern ihre Kinder auf einer neuen Ebene kennenlernen dürfen.

Es könnte sein, dass unsere Wirtschaft ungeheuren Schaden erleidet ...

Es kann aber auch sein, dass wir endlich erkennen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben und dass ständiges Wachstum eine absurde Idee der Konsumgesellschaft ist. Wir sind zu Marionetten der Wirtschaft geworden.

Es wird deutlich, welchen Wert unsere Produktion im eigenen Land hat, und nicht immer das Billigste aus fernen Ländern das Beste ist.
Es wird deutlich, wie wenig Sicherheit die virtuelle Welt bietet im Vergleich zur täglichen Produktion unserer Landwirtschaft. Es wurde Zeit zu spüren, wie wenig wir eigentlich tatsächlich brauchen.

 

 

Es könnte sein, dass dich das auf irgendeine Art und Weise überfordert ...

Es kann aber auch sein, dass du spürst, dass in dieser Krise die Chance für einen längst überfälligen Wandel liegt.

 

 

Einen Wandel der

- die Erde aufatmen lässt,

- die Kinder mit längst vergessenen Werten in Kontakt bringt,

- die Geburtsstunde für eine neue Form des Miteinanders sein kann,

- die Müllberge, zumindest für die nächsten Wochen, reduziert,

- uns zeigt, wie schnell die Erde bereit ist, ihre Regeneration einzuläuten, wenn wir Menschen Rücksicht auf sie nehmen und sie wieder atmen lassen.

Wir werden wachgerüttelt, weil wir nicht bereit waren, es selbst zu tun. Denn es geht um unsere Zukunft. Es geht um die Zukunft unserer Kinder!!!

 

Weitere mutmachende Texte finden Sie auf dem Blog von Tanja Draxler.

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