Mag. Nikola Prskalo ist jetzt Pfarrer in Bad Schallerbach
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Viele Ministrant:innen begleiteten ihn. Drinnen warteten bereits die Goldhaubenfrauen, dieses mal im Trachtengewand, und die Freiwillige Feuerwehr in Uniform um ihn willkommen zu heißen.
Am Gottesdienst nahmen viele neugierige Menschen an der offiziellen Feier zum Amtsantritt des neuen Pfarrers teil. Sie lauschten erwartungsvoll der Predigt, den Klängen der Orgel und den Liedern des Kirchenchores.
Herkunft und Sprache
Nikola Prskalo wurde in Bosnien geboren und ist in Kroatien, im damaligen kommunistischen Jugoslawien, aufgewachsen. Freie Meinungsäußerung war gefährlich. Die Bäume, die Wände, alles hatte Ohren. Auf viele beunruhigende Fragen der Kinder gab es keine Antwort.
Nach dem Gymnasium dort kam Nikola Prskalo nach Österreich, um ein anderes Land kennenzulernen und hier zu studieren. Sein Studium musste er selbst finanzieren und nebenbei die neue Sprache lernen. „Tschuldigung“, das war sein erstes Wort auf Deutsch, aber in seinem Wörterbuch fand er es nicht. Sein Werkmeister in der Tiroler Firma erklärte ihm: „ENT-schuldigung(!) heißt das!“ Das zweite Wort, das er von seinen Arbeitskollegen immer wieder hörte, wollte er bei seiner Predigt lieber nicht aussprechen.
Noch immer lernt er dazu.
Der kleine Hirte und die Schafe
Zu arbeiten hatte Nikola Prskalo schon früh gelernt, mit sechs Jahren und später immer wieder in den Schulferien. Da war er als Hirte in den Bergen Bosniens. Nachts in einer kleinen Hütte allein mit den Schafen, manchmal waren es bis zu 700, verging er fast aus Angst vor dem Wolf. Nur ein Stock war seine Waffe. Und plötzlich war er da, der Wolf. „Jetzt ist es aus mit mir,“ dachte der Bub. Doch – oh Wunder – der Wolf drehte wieder um. Da war die Angst vor dem bösen Wolf für immer überwunden. Ein für alle Male. Das war gut, denn mit Angst kann man nicht wachsen, das erkannte er.
Über die Heilung des Taubstummen in der Predigt
Das Evangelium berichtet davon, dass man einen taubstummen Mann zu Jesus brachte. Er nahm ihn behutsam beiseite, berührte seine Zunge und seine Ohren und sprach das Wort „effata“ - „öffne dich“, das Wort, das das Wunder bewirkte. Der Mann konnte wieder sprechen und endlich wieder hören.
Dass Menschen einander zuhören, miteinander reden und offen für Gott sein mögen, das war die wesentliche Botschaft dieser Predigt und dieses Evangeliums.
Zusammenarbeit
Die Obfrau des Pfarrgemeinderates, Frau Karin Hörmanseder, begrüßte den zukünftigen „Pfarrprovisor“ und wünschte ihm viel Erfolg.
Den Bürgermeister Markus Brandlmayr hatte Mag. Prskalo schon vorher in den Pfarrhof eingeladen. Nach dieser Begegnung konnte der Bürgermeister gleich glaubhaft gute Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde anbieten.
Nach dem Festgottesdienst bewirtete das Team „Fest und Feiern“ – wie schon so oft – die Kirchenbesucher:innen bei einer kleinen Agape. Da war Gelegenheit unkompliziert Kontakte aufzunehmen und zu pflegen.
Bad Schallerbach ist froh und dankbar wieder einen Pfarrer zu haben und wünscht ihm, dass er sich hier bald heimisch fühlen kann.
Christine Gruber