Sekretariat:
Der Schock sitzt tief, die Trauer ist groß. Christian Öhler war in einem guten Gesundheitszustand, es war eine schöne Messe auf dem Traunstein. Christian war noch essen in einer der Hütten und ist um 12.30 Uhr aufgebrochen, weil er um 16.00 Uhr bei einem Konzert in Traunkirchen sein wollte – laut einem Begleiter war er in sehr guter Verfassung. Auf dem Weg, ca. 15 Minuten vor der Moaralm hat er geschwächelt. Der Begleiter hat ihn gefragt, ob er ihm den Rucksack abnehmen soll. Das wollte Christian nicht. Fünf Minuten später ist er dann gestürzt mit leichten Schürfungen. Zwei Physiotherapeutinnen, die nachgekommen sind, haben ihn dann versorgt. Er hat noch mit ihnen gescherzt. Sie haben ihm gesagt, setz dich nieder und schau, dass du zur Ruhe kommst. Dann hat er plötzlich in Mundart gesagt: „Jesus, was willst du jetzt von mir?“, ist rückwärts umgesackt und war sofort tot. Es gab dann natürlich Wiederbelebungsversuche … Ein Primar in Wels hat Pfarrer Handlechner gesagt, dass er im Augenblick tot war.
Primizprediger von Christian Öhler in Linz-Bindermichl 1985 war Hans Innerlohinger. Im „miteinander“, dem Pfarrbrief, ist diese Predigt zu lesen: „Priesterleben kommt mir vor wie eine Gratwanderung. Schön, hoch oben, herrlich, interessant, frei, aber dauernd bist in Gefahr, daß’d abstürzt. Der größte Absturz, der Dir [Christian] passieren kann, ist in meinen Augen, daß aus einem Priester ein kirchlicher Beamter wird. Der sein Leben lebt – s e i n Leben. Womöglich noch mit einer ganz großartigen Karriere. Es liegen viele schöne Leichen auf kirchlichem Boden. Du kannst abstürzen, wanns da a Haus baust für dich allein; Du kannst abstürzen mit’m Alkohol; Du kannst abstürzen in der Resignation. Wenn Du Dir eine Frau suchst, dann werdens Dich abstürzen. Und sogar manche, die hier heute feiern, werden Dir Steine nachwerfen – das ist unsere Kirche.“ Christian Öhler hatte für die Primiz Mk 10,35–45 genommen. Da geht es, so Innerlohinger, um die zentrale Frage der Kirche und des Priestertums – nämlich die Macht. … Christian, sei in einer von Macht strotzenden Welt … ein barmherziger Priester. „Wenn ich den Jesus neben die heutige Seelsorge hinstelle, dann bin ich oft recht beruhigt. Er hat ka Diözesanhaus gebaut, zum Glück hat er ka Diplomarbeit schreiben müaßn. … Was heißt das? Weniger Papier – mehr Mensch! Keine Funktionäre brauchen wir. … Für die sicher auch kommenden Konflikte mit den zentralen Tempelknechten – so wie ich Dich kenn, kommen die – möchte ich Dir nur raten, aus eigener Erfahrung: reg Dich nicht zuviel auf, schadet nur der G’sundheit. Aba gfalln laßn muaßt da a net ois.“
Ja, das sind für Christian wichtige Themen geworden: Macht, Religion und Gewalt. Papst Franziskus‘ Aussagen zum Dritten Weltkrieg in Etappen, der derzeit im Gang ist. Christian hat sich intensiv mit der linken Reformation beschäftigt habe, mit den Bauernkriegen, dem Konflikt Martin Luther/Thomas Müntzer (Diplomarbeit: Thomas Müntzer – prophetische Autorität in gefährlicher Zeit). Aber Christian kann nicht darauf reduziert werden. Die große innerkirchliche Leistung von Papst Franziskus scheint ihm die Stärkung des synodalen Prinzips zu sein, die Förderung des Dialogs. Christian Öhler hat das auch in seiner Arbeit für die Pastoralkommission Österreichs umgesetzt.
Christian Öhler wurde 1958 in Linz geboren und ist nach drei Jahren in Helfenberg als „Voestkind“ am Bindermichl aufgewachsen. In der Pfarre St. Michael hat er seine kirchliche Prägung erfahren. Der Ministrantendienst, die Mitarbeit im offenen Jugendzentrum und im Pfarrgemeinderat haben ihm Freude gemacht. Der Entschluss ist gereift und gewachsen, Priester zu werden, gefördert von Pfarrer Franz Peter Handlechner, bei dem er dann auch Kaplan war und der ihm bis zuletzt ein echter Freund war. Christian Öhler hat als Schüler des Ramsauergymnasiums an einem Redewettbewerb teilgenommen und hat diesen auch gewonnen. Diese Begabung der Rhetorik hat Christian umgemünzt in die Verkündigung des Evangeliums.1977 Matura am Ramsauergymnasium und Theologiestudium in Linz und Frankfurt. 1982 vom frischgebackenen Bischof Maximilian zum Diakon geweiht und 1985 mit dem priesterlichen Dienst beauftragt. Diakon bei Hans Innerlohinger in der cbv (Christliche Betriebsgemeinde Voest), Kaplan am Bindermichl. Von 1995 bis 2010 zuerst Kurat in der neu gegründeten Seelsorgestelle Linz-Auwiesen und anschließend Pfarrer. Die Verbindung zwischen Lebenswelt und geistlichem Glauben hat Vorrang. Als Vorbild dient der Selige Marcel Callo, der als französischer Arbeiterjugendlicher im KZ Mauthausen den Märtyrertod erlitten hat. Nach drei Jahren Aufbauarbeit in Auwiesen mit der jungen Pfarrgemeinde die ehemalige Textilfabrik „Himmelreich & Zwicker“ revitalisiert. Kirche, Pfarrzentrum, Jugendzentrum und Taufgrotte im ehemaligen Turbinenraum errichtet.
Bischof Maximilian
Drei Begriffe charakterisierten Christian. Er hat diese gern selber für sich in Anspruch genommen und dabei Marcel Callo zum Vorbild gehabt: sehr gläubig; sehr menschenfreundlich; sehr weltoffen. Christian Öhler war oft im Bischofshof und hat mit Bischof Maximilian verschiedenste Dinge besprochen. Als Kaplan am Bindermichl hat er sich u. a. sehr dafür eingesetzt, dass die Autobahn am Bindermichl untertunnelt wird. Als die Pfarre Auwiesen gegründet wurde, hat Bischof Maximilian Christian für Marcel Callo – den er zuvor nicht kannte – begeistern können, sodass dieser Pfarrpatron wurde. Die vielen Beziehungen zur Erzdiözese Rennes und zur internationalen Marcel-Callo-Gedenkarbeit sind u. a. auf das Engagement von Christian zurückzuführen. Christian hat sich auch zu einer Art Jugendseelsorger für das KZ Mauthausen entwickelt (hat immer wieder Jugendgruppen geführt). Er war ein Menschenfreund, der allen entgegengekommen ist. – Bischof Maximilian bittet inständig, in seinem Namen auch seine Kondolenz zum Ausdruck zu bringen, Gott habe ihn viel zu früh abberufen.
Christian Öhler hat in den persönlichen Aufzeichnungen von Marcel Callo diese Sätze gefunden: „Wir werden gute Werkzeuge der Gemeinschaft, gute Bauleute der Neuen Stadt, wenn wir Christus in die Mitte unseres Lebens stellen. Nehmen wir Christus also in unser ganzes Leben hinein, in alle unsere Handlungen; denn in dem Maß, in dem wir ihn mitten hineinstellen in unser Leben, wirken wir für das Wohl der Gemeinschaft.“
Seit 2005 ehrenamtlich Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Oberösterreich: Margit Hauft, ehemalige Präsidentin der KA OÖ, war eine enge Weggefährtin von Christian Öhler: „Christian nahm sich kein Blatt vor den Mund, hat mit seinem Reden aber auch niemanden vor den Kopf gestoßen. Viele Menschen haben durch ihn wieder einen Zugang zum Glauben gefunden – nach dem Motto, wenn es so einen Priester gibt, dann ist nicht alles verloren. Christian Öhler hat sich mit Herzblut für die KA engagiert, er hat die Leitungsfunktion der Ehrenamtlichen ernst genommen und seine Rolle als Geistlicher Assistent beratend und unterstützend ausgeübt. Die Ökumene mit den christlichen Schwesterkirchen war ihm ein
besonderes Anliegen, davon hat er nicht nur gesprochen, sondern das Gemeinsame in vielfältiger Weise in die Tat umgesetzt. Christian Öhler war begeisternd und er war echt – bei dem spürt man’s, haben viele gesagt. Er war nicht nur in der Kirche, sondern bei vielen Menschen in den Vereinen und außerkirchlichen Gruppen ob seiner Authentizität geschätzt und gern gesehen.“
Bernhard Rudinger (ehemaliger Generalsekretär der KA OÖ): „Christian Öhler hat durch sein Wirken und seine Worte auch als Geistlicher Assistent in der Katholischen Aktion Oberösterreich unzählige Menschen berührt und inspiriert. Christian Öhler war bekannt für seine Fähigkeit, Brücken zu bauen und den Dialog zu fördern. In seinen Predigten und öffentlichen Stellungnahmen betonte er immer wieder die Bedeutung des Gesprächs, sowohl innerhalb der Kirche als auch mit der gegenwärtigen Gesellschaft und Politik. Er erinnerte daran, dass der Umgang Jesu mit den Menschen ein einziger Dialog war. Diese Worte spiegeln seine Überzeugung wider, dass echter Dialog auf Augenhöhe und in Liebe geführt werden muss.“
Christian Öhler legte großen Wert auf das Evangelium als Richtschnur und Quelle der Inspiration. Ihm ging es stets darum, dass die biblische Botschaft ins tägliche Leben integriert werden und sich dort auswirken müsse. Beispielsweise im Engagement für die Armen und Benachteiligten. Er setzte sich stets für soziale Gerechtigkeit ein und lebte nach dem Prinzip der „vorrangigen Option für die Armen“, wie er es in seinen Predigten und öffentlichen Äußerungen oft betonte.
Christian Öhler war nicht nur ein Theologe und Seelsorger, sondern auch ein Mensch, der seine Berufung mit ganzem Herzen lebte.
In seinem Vortrag vom 8. Mai 2009 mit dem Titel „Wo war Gott in Mauthausen?“ griff Christian Öhler die Theodizee-Frage auf, um sich mit den tiefgreifenden gesellschaftlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Er verwies dabei auf die Notwendigkeit, die Wahrheit über die Schrecken des Holocausts nicht zu verdrängen, sondern sich dem zu stellen, was Menschen einander angetan haben. Es sei wichtig, die Erinnerungen an die Opfer zu bewahren und die Verbrechen der Täter ans Licht zu bringen. Dieser Akt des Erinnerns und Aufdeckens diene nicht nur der historischen Gerechtigkeit, sondern auch der moralischen Verpflichtung, aus der Vergangenheit zu lernen, um gegenwärtige und zukünftige Ungerechtigkeiten zu verhindern.
Christian Öhler unterstrich die Bedeutung der „teilnehmenden Wahrnehmung fremden Leids“, wie es Johann Baptist Metz formulierte, und forderte eine aktive gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den dunklen Kapiteln der Geschichte. Er erinnerte daran, dass nur durch das Hinschauen und die Anerkennung der eigenen dunklen Möglichkeiten eine echte Vergangenheitsbewältigung möglich sei. Diesem Ansatz folgend, forderte er dazu auf, die bestehenden sozialen Ungerechtigkeiten und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich nicht zu ignorieren, sondern aktiv an deren Überwindung zu arbeiten. Christian Öhler in der KiZ Serie – Teil 3/7, Mit Christus Wunden heilen: „Gott hat seine Zusage schon gegeben. Diese Zusage kann man Gnade nennen, obwohl ich damit keine rechte Freude habe. Es ist ein heikles Wort, das aus einer feudalen Welt kommt. Was damit gemeint ist gilt allerdings: Die Hauptübel, als da sind Tod, Leid, Krankheit, Hunger, Dummheit, gewaltsam ausgetragene Konflikte, alles ist überwindbar. Berge können versetzt werden, auch Berge der Schuld. Keine ist so groß, dass Gott sie nicht vergeben könnte. Und: Erlösung beginnt hier auf dieser Erde. Wenn ich sie nur in den Himmel verlege, wird Religion ein frommer Betrug. Erlösung bedeutet, hier schon erlebbar machen, was einmal voll sein wird.“
Zeilen von Christian Öhler zum Beginn seiner Zeit als Geistliche Assistent der KA: „Geistliche Assistenz verstehe ich nach einem Text von Peter Handke so: ‚Sei nicht die Hauptperson... Zeig deine Augen, wink die andern in die Tiefe, sorge für den Raum und betrachte einen jeden in seinem Bild.‘“
Willi Vieböck
Christian Öhler war reich ausgestattet mit Begabungen, die er großzügig einsetzte für andere und die Bewältigung großer Aufgaben. Er war auch ein Baumeister, im übertragenen Sinn wie auch wörtlich als Gründer von Marcel Callo wie der Renovierung der Kirche und Kaiserorgel in Bad Ischl. Dabei spielte der Taufort jeweils eine besondere Rolle (Taufgrotte in Auwiesen und Taufbrunnen in Ischl). Er konnte begeistern und inspirieren, er hat sich vielfältig engagiert, innerkirchlich als Dechant, im Pastoralrat (seit 2003, davon 10 Jahre im Vorstand), in der KA, für den freien Sonntag, für Reformen in der Kirche … aber immer gesellschaftspolitisch wach und kulturell interessiert (zweimal bei der Kulturhauptstadt). Wenn es stürmisch wurde, hat er den Kopf nicht eingezogen, sondern hingehalten. Sein Leben war auch bestimmt vom Pilgern, inklusive Jakobsweg (2002). Ein Refugium war ihm das Haus in Griechenland. Das Herz spielte eine große Rolle in seinem Leben, zuletzt versagte es ihm weitere Jahre des Wirkens.
Aussagen von Frau Gerti Gomez – erste Pfarrgemeinderatsobfrau von Linz-Auwiesen und freundschaftlich verbunden (Mitschrift des Telefonats)
- Er hat mit (fast) allen Menschen können, er ist auf jeden zugegangen – aus den unterschiedlichsten Schichten.
- Schon als Kaplan am Bindermichl war er bei der Jugend sehr beliebt und hat vieles aufgebaut.
- Er hat Leute anspornen können, mit ihm hat das Ehrenamt Freude gemacht, er konnte so motivieren.
- Er war ein treuer Freund für viele. Einen Freund hat er nie fallengelassen. Er hat den Wert der Freundschaft hochgehalten.
- Er war ein humorvoller Mensch.
- Er war auch ein Familienmensch – mit Schwestern und Eltern hatte er immer intensiven Kontakt.
Nachruf der Stadtgemeinde Bad Ischl
Mit tiefer Trauer nimmt Bad Ischl Abschied von seinem hochgeschätzten Stadtpfarrer Dechant Christian Öhler. Wie nah unser Pfarrer, für viele einfach „der Christian“, den Menschen in unserer Stadt war, wird in ihrer Anteilnahme deutlich. Im Jahr 2010 kam Christian Öhler von Linz, wo er auf seine unvergleichliche Art und Weise die Pfarre Auwiesen geprägt hat, zu uns ins Salzkammergut, wo er schnell zu einem unverzichtbaren Teil unserer Gemeinde wurde. Vom ersten Tag an widmete er sich mit großem Engagement seiner seelsorgerischen Aufgabe und prägte die Pfarre Bad Ischl ebenso wie unsere Gemeinschaft mit seiner warmherzigen und offenen Art.
Er war immer für alle Anliegen ansprechbar, half immer und überall. Besonders auch die Unterstützung des Ehrenamts in unseren Vereinen und Institutionen lag ihm sehr am Herzen.
So war er seit 2019 Feuerwehr-Seelsorger, somit auch Mitglied der Stadtfeuerwehr Bad Ischl und mit dem Feuerwehrwesen eng verbunden.
Die Sanierung des Innenraums der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, die Restaurierung der Kaiserjubiläumsorgel und sein Einbringen in Projekte der Kulturhauptstadt Europas sind Ausdruck seines entschlossenen Einsatzes für einen breiten Kulturbegriff. Mit Christian Öhler verlieren wir nicht nur einen hervorragenden Seelsorger, sondern auch einen herausragenden Menschen. Vor allem seine Fähigkeit zuzuhören machte ihn nicht nur bei Erwachsenen, sondern besonders auch bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Er war für viele Menschen der Grund, wieder den Weg in die Kirche zu finden.
So wie er nah bei den Menschen war, zog es ihn in die Natur, wo er bei Wanderungen, Pilgerreisen und Bergtouren im Salzkammergut Kraft schöpfen konnte.
Christian war auch bekannt für seine engagierten, oft politisch kritischen Anmerkungen, die stets wohlüberlegt und mutig ausgesprochen wurden. Auf Angriffe, denen er ausgesetzt war, wusste er mit Besonnenheit und Überzeugungskraft zu reagieren. Er war eine tragende Säule für das Zusammenleben in unserer Stadt. Bad Ischl verliert mit ihm einen wunderbaren Menschen, der das Herz am rechten Fleck hatte. Sein Verlust ist unbeschreiblich, und er wird uns allen schmerzlich fehlen!
Auf Wiedersehen im Himmel (KiZ Serie – Teil 6/7) Seine Kusine Elisabeth hat Christian Öhler in Reaktion auf einen seiner Beiträge den schönen Satz gemailt: „In der Weite des Himmels spüre ich manchmal die zur Umarmung ausgebreiteten Arme Gottes.“ […] Der Tod stellt uns keine Fragen und vor ihm müssen wir auch keine Rechenschaft ablegen. Erst die Aussicht auf ein Wiedersehen setzt die Fragezeichen in unseren Lebenstext. Was ist gelungen? Wo sind wir aneinander schuldig geworden? Gibt es Versöhnung? Kann aus Fragmenten ein Ganzes werden, eine runde Sache? Gibt es in unseren Beziehungen etwas, was bleibt und über den Tod hinaus gültig ist? – Wenn in Umfragen nach dem Glauben an die Auferstehung gefragt wird, sagen drei von zehn Befragten: „Mit dem Tod ist alles aus.“ Aber mit dem Tod von geliebten Menschen konfrontiert, wählen Angehörige zur Verabschiedung ein Lied von Andreas Gabalier mit dem Titel „Amoi sehn ma uns wieder“ oder – und das trifft dann auch seinen Musikgeschmack – „Nur zu Besuch“ von den „Toten Hosen“. Wie neulich beim Begräbnis für den 31-jährig verstorbenen Raphael. Es war einer seiner Lieblingssongs: „Und ich verspreche dir. Wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit. Dann werden wir uns wiedersehen. Du kannst dich ja kümmern, wenn du willst, dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint, dass die Sonne scheint, dass sie wieder scheint.“ Solche Hoffnungen werden nicht enttäuscht. Das weiß ich aus dem Evangelium, aus dem Zeugnis von Menschen, die in diesem Vertrauen ihr Leben übergeben haben, und so sagt es mir auch mein Herz. (Christian Öhler)
+ Manfred Scheuer Bischof von Linz