Ein Leben für die Kirchenmusik
Als erstes von zwei Kindern der Ehegatten Fritz und Anna Kronlachner hat Fritz am 07.03.1933 in Atzbach das Licht der Welt erblickt. Nach dem Besuch der Volksschule in Atzbach und der Hauptschule in Schwanenstadt absolvierte er die Handelsschule in Wels.
Schon in jungen Jahren musste er in der Gemischtwarenhandlung seiner Eltern in Atzbach mitarbeiten. Das elterliche Kaufgeschäft in Atzbach übernahm er am 1.1.1965. Im Jahr 1983 erwarb er ein weiteres Lebensmittelgeschäft in der Nachbargemeinde Wolfsegg am Hausruck. Im Zuge seiner Pensionierung am 1.5.1998 übergab er das Kaufgeschäft in Wolfsegg an seinen Sohn Hans.
Fritz Kronlachner war ein Kaufmann mit Leib und Seele und klassischer Nahversorger in der Region. Das breitgefächerte Angebot vor Ort – es reicht bis heute vom Schuhband bis zum Frischfleisch und von der Strickware bis zum ausgesottenen Käse aus bäuerlicher Produktion – und der enge Kundenkontakt und die Kundenfreundlichkeit zeichnen den Sparmarkt in Wolfsegg und gleichzeitig das berufliche Lebenswerk von Fritz Kronlachner aus. Dass dieses Lebenswerk von Hans und Judith trotz der Konkurrenz umliegender Großmärkte so gut weitergeführt wird, erfüllte Fritz Kronlachner in seiner Pension mit großer Freude.
Der tiefe Glaube und die Familie gaben dem Verstorbenen Kraft und Halt in seinem Leben.
Am 18. Juli 1964 schlossen Fritz Kronlachner und Anna Denk in der Pfarrkirche Atzbach den Bund fürs Leben. Dem Ehepaar wurden die Kinder Barbara, Fritz, Maria, Hans und Franz-Josef geboren. Fritz Kronlachner war ein Familienmensch. Zeit seines Lebens stand er fürsorglich und aufopfernd seiner Familie und insbesondere seiner schon seit längerer Zeit pflegebedürftigen Gattin Anna bei.
Fritz Kronlachner war 74 Jahre lang der Organist Gottes in der Pfarrkirche Atzbach.
Nach dem Krieg war die Organistenstelle in der Pfarre Atzbach nur fallweise besetzt. Der junge Fritz, der bereits als Bub das Zieharmonikaspiel erlernt hatte, sollte als Organist aufgebaut werden. Er erhielt von der Wiener Musikprofessorin Dora Simon, die als Flüchtling in Atzbach wohnte und die bei den Messen Orgel spielte, Klavier- und Orgelunterricht. Am 8.2.1948 musste der 15-jährige Fritz für seine erkrankte Lehrerin an der Orgel in der Pfarrkirche Atzbach einspringen und seit diesem Tag war bis zu seinem Schlaganfall am 16.5.2022 Organist in der hiesigen Pfarrkirche.
Von 1951 bis 1953 absolvierte der passionierte Musiker das Kirchenmusikseminar am Linzer Brucknerkonservatorium.
In der Pfarrkirche Atzbach hat Fritz Kronlachner in den vergangenen 74 Jahren bei mehr als 15.500 Messen, 780 Begräbnissen, 180 Fatimafeiern und bei vielen Hochzeiten die Orgel gespielt. Dazu kommen viele Aushilfen bei Begräbnissen in den Pfarren Ottnang, Bruckmühl, Wolfsegg und Schwanenstadt sowie das Orgelspiel bei der Samstag Abendmesse in der Pfarrkirche Schwanenstadt über mehrere Jahre.
Neben der Organistentätigkeit leitete Fritz Kronlachner den Atzbacher Kirchenchor seit dem Jahr 1968.
Für sein jahrzehntelanges musikalisches Wirken wurde der Verstorbene von der Gemeinde Atzbach mit dem Ehrenring, vom Land Oberösterreich mit der Kulturmedaille und der Verdienstmedaille und von der Diözese Linz mit der goldenen Nadel und am 10.5.2022 durch Bischof Manfred Scheuer mit der Severin-Medaille für sein Engagement in der Katholischen Kirche ausgezeichnet.
Die Pfarre Atzbach ist Fritz Kronlachner zu besonderem Dank verpflichtet. 74 Jahre lang prägte er als Organist und Kirchenchorleiter das musikalisch Erscheinungsbild in der Pfarrkirche Atzbach in vorbildlicher Weise zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen. Ungezählt sind die Stunden, die er für die Kirchenmusik in der Pfarre geopfert hat beim Einstudieren, Proben und Aufführen von qualitäts- und anspruchsvollen Messen.
Am 4. Juni 2022 endete für Fritz Kronlachner die Partitur eines langen und erfüllten Lebens. Er durfte heimkehren zu Gott, an den er fest geglaubt und an dem er sein Leben ausgerichtet hat.
Karl Penninger