Alte Pfarrkirche
Am 15. April 1449 weihte Bischof Sigismund von Salona, Weihbischof von Passau, für die damals bereits bestehende Kirche einen Altar zu Ehren der Heiligen Jakobus des Älteren und des Heiligen Leonhard. Es war damals die Zeit der Hussitenkriege.
Bischof Sigismund ist in der Basilika St. Laurenz begraben, wo an der Ostwand der Kirche sein Epitaph zu sehen ist.
Die jetzige "alte Pfarrkirche" wurde von 1724 bis 1735 gebaut und am 18. September 1735 von Graf Josef Dominik von Lamberg, Bischof von Passau zusammen mit den drei Altären, dem Hochaltar zu Ehren des Kirchenpatrons Jakobus des Älteren, dem Marienaltar und dem Leonhardialtar geweiht.
Bis zur Errichtung der Pfarre Asten 1784 gehörte Asten territorial zu St. Florian, zu dessen Pfarrgebiet anfangs auch noch Hofkirchen und Ebelsberg gehörte. Seelsorglich gesehen war Asten vorerst eine Filiale von Ebelsberg. Erst 1563 scheint es als Filialkirche von St. Florian auf.
1784 wurde Asten im Zuge der josefinischen Pfarrgründungen eine eigene Pfarre. Es wurden ihr die Ortschaften Asten, Raffelstetten, Ipfdorf, Schwaigau und Fisching eingepfarrt. Kurzfristig gehörten auch Samesleiten und Oberndorf zum neuen Pfarrsprengel, die sich aber 1792 wieder in die Mutterpfarre St. Florian zurückpfarren ließen.
Viel später, am 1. Jänner 1968, musste Asten die Ortschaft Schwaigau an die neu errichtete Pfarrexpositur St. Paul zu Pichling abtreten. Die Pfarrer wohnten in den ersten Jahrzehnten nicht alle im Pfarrhof Asten. Manche zogen es - aus nicht näher bekannten Gründen - vor, im Stift zu wohnen und von dort aus die Pfarre zu leiten.
Die Pfarrerhebung brachte notwendige Konsequenzen mit sich: So erging am 29. April 1784 von Steyr ein Dekret, worin das Stift St. Florian aufgefordert wird, zu Asten ungesäumt einen Lokalkaplan anzustellen und ihn einstweilen in einem benachbarten Haus unterzubringen, bis der Pfarrhof gebaut ist.
Eine Pfarrschule war die weitere Auflage; sie wurde an die kleine Sakristei angebaut. Im darauf folgenden Jahr musste der Friedhof errichtet werden. Somit waren die notwendigen Voraussetzungen für das Leben einer Pfarrgemeinde gegeben. Aus dem Dorf und der Filialkirche Asten war die Kleinpfarre Asten mit ihren konstant knapp 600 Gläubigen geworden. So blieb es bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges.
Doch schon bald sollte dies anders werden. Im Sommer 1941 wurde in Asten ein großes Umsiedlerlager für Zwangsausgesiedelte und Flüchtlinge aus dem Osten und Südosten errichtet. Von Litauen bis Jugoslawien spannte sich der Bogen der Nationen, die hier im Lager Asten Zwischenaufenthalt nehmen mussten, deutsch- und fremdsprachige Völker; 26 Nationen wurden einmal im Lager gezählt, 3000 Insassen und mehr betrug zuweilen ihre Zahl: die Geburtsstunde eines großen Asten mit internationalem Colorit.
Nachdem 1963 die letzten Lagerinsassen abgezogen waren, begann sich eine andere Entwicklung abzuzeichnen: Die Industriestadt Linz, im besonderen die Betriebe der VOEST und der Stickstoffwerke, zog viele Arbeitskräfte in die Stadt. Asten wurde von den Werksangehörigen, die des Pendelns müde geworden waren, als ideales Wohngebiet entdeckt. Waren es anfangs Ein- und Zweifamilienhäuser, gesellten sich in der Folge Wohnblöcke und Hochhäuser dazu. Die Bevölkerung Astens wuchs auf das Zehnfache an. Obwohl dies nicht zugleich die zehnfache Kirchenbesucherzahl bedeutete, war doch die kleine Pfarrkirche mit 200 Sitzplätzen endgültig zu klein geworden: Ein Kirchenneubau wurde unumgänglich.
Nach einer langen Vorbereitungsphase, die immer von der Bevölkerungsentwicklung abhängig war, konnte am 28. November 1982 die neue Pfarrkirche inmitten eines großen Pfarrzentrums geweiht werden. Aus der kleinen Landpfarre war eine bevölkerungsspezifisch gemischte Großpfarre geworden.
Die alte Pfarrkirche Asten
Asten, bis Anfang der 1960er Jahre ein kleiner Pfarrort, an der B1 und Westbahn gelegen, ungefähr gleich weit vom Chorherrenstift St. Florian und der Stadt Enns entfernt, erscheint zum ersten Mal 1073 als ANSTINA in einer Urkunde des Stiftes St. Nikola bei Passau.
Ursprünglich zur Herrschaft Ebelsberg gehörig, wurde das Kirchlein 1563 eine Filiale von St. Florian. 1724 unter Probst Johannes Baptist wurde die baufällig gewordene Kirche von Grund auf neu aufgebaut.
Am 18. September 1735 erfolgte die Kirchweih durch Bischof Josef Dominikus von Passau. 1784, zur Zeit der vielen Pfarrgründungen durch Kaiser Josef II., wurde auch Asten eine selbstständige Pfarre. Probst Leopold baute noch im selben Jahr auf Anordnung des Kaisers den Pfarrhof und eine Pfarrschule.
Durch Jahrhunderte hindurch hatte das Pfarrdorf um die 600 Einwohner.
Durch die große Zuwanderung seit 1956 wurde allmählich die alte Pfarrkirche zu klein und eine größere Kirche nötig.
Die Einrichtung der Kirche
1449 berichtet die Pfarrchronik erstmals von einem Altar zu Ehren des Heiligen Jakobus und und des Heiligen Leonhard.
Unter Pfarrer Schönleitner (1820 - 1825) wurde der jetzige barocke Hochaltar samt den beiden Seitenaltären neu errichtet.
Anlässlich der 250 Jahrfeier der Kirche 1985 wurde das gesamte Inventar der Kirche von der Bildhauer- und Vergoldermeisterwerkstätte Elfriede und Peter Lackner aus Niederwaldkirchen einer Generalüberholung unterzogen. Seit der letzten Renovierung waren immerhin schon 90 Jahre vergangen.
Im Rahmen dieser Generalüberholung wurden Altäre, Kanzel, Orgel, Heiligenstatuen entwurmt, ausgebessert und weitest gehend neu vergoldet.
Die Kirche zieren schöne Heiligenstatuen. Barbara und Katharina (aus 1730-1760) flankieren den Hochaltar, über dem Tabernakel halten zwei Engel aus dieser Zeit Anbetung. Gleichaltrig sind die beiden Statuen an der West- und Ostseite des Kirchenschiffes: Johannes von Nepomuk und der Apostel Simon.
1957 kamen zwei neuzeitliche Plastiken dazu, Judas Thaddäus und Antonius von Haslinger, Linz; sie stehen an der Chorbrüstung.
Die Lourdesstatue am Marienaltar wurde durch eine Kopie der spätgotischen Hollerberger Madonna aus St. Peter am Wimberg ersetzt.
Die spätgotische Nikolausstatue (1500-1520) wurde als Verbindungsglied in die neue Pfarrkirche übertragen. Die Frühdatierung der Statue lässt auf ihre Herkunft aus der vorbarocken, gotischen Kirche schließen (vor 1735).
Von einer Orgel erfahren wir erstmals 1875 - es ist die heute noch bestehende. Sie wurde von dem renommierten Orgelbauer Matthäus Mauracher gebaut und von dem Vergolder Julius Gnadt gefasst. Sie hat acht Register. Bei einer Renovierung 1934 wurden zwei Register ausgewechselt. Am 4. Dezember 1917 mussten 17 Prospektpfeifen im Gewicht von 28 kg zu Kriegszwecken herausgenommen werden. 1977 fand zu letzten Mal eine Orgelreparatur statt. 1985 wurde das Gehäuse in die Gesamtrenovierung des Kircheninventars einbezogen.
Ein wechselvolles Geschick wurde den Glocken in der kleinen Glockenstube zuteil. Durch den Ortsbrand 1850 stürzten die drei Glocken vom brennenden Turm und zerbrachen, die große schmolz. Noch im selben Jahr gab es Glockenweihe mit drei neuen Glocken (die große Florianiglocke, die mittlere Jakobiglocke und die kleine Leonhardiglocke). Glockengießermeister war Franz Hollederer, Linz.
Sowohl im ersten, als auch im zweiten Weltkrieg mussten die beiden größeren Glocken zu Kriegszwecken abgeliefert werden.
Am 13. Oktober 1946 war in Asten wieder Glockenweihe. Alle drei Glocken wurden neu gegossen, die am Turm zurückgebliebene alte wurde von der Gießerei wiederum zurückgenommen.
Die Gewichte: Jakobusglocke 238 kg, Leonhardiglocke 174 kg, Barbaraglocke 98 kg. Lieferant war die Glockengießerei St. Florian.
1910 wurde bei Uhrmacher Ritz Söhne, Linz, eine neue Turmuhr angekauft. Sie ist nun schon über 90 Jahre alt und hat in der letzten Zeit viel Wartung und Reparatur benötigt. Mit dem Umzug in die neue Pfarrkirche wurde sie stillgelegt. Aber zu Ende 1999 hat sich ein Sponsor dankenswerterweise ihrer erbarmt. Dank der neuen Technik zeigt sie uns seither wieder die genaue Zeit an, schlägt sie uns wieder die Stunde und bringt die Glocken zum Läuten.
Turmsanierung alte Pfarrkirche: