Termine statt.
Termine statt.
Am 16. Jänner 1942 wurde ich zum Wehrdienst einberufen; Waffengattung Artillerie. Schon im Mai ging es über Frankreich, Belgien, Deutschland und Polen 1000 Km zu Fuß nach Woronesch südlich von Moskau an die Front. In den Rückzugskämpfen im September 1943 wurde ich in der Ukraine in einem Nachtgefecht durch Kopfschuss verwundet, von meiner zurückflutenden Einheit für tot gehalten und von den Russen gefangen genommen. Es folgten einige Monate Lazarettaufenthalt, dann Gefangenlager, zuerst südlich von Moskau, dann Stalingrad. Mit dem 47. Heimkehrertransport betrat ich am 2. November 1947 in Wiener Neustadt wieder heimatlichen Boden.
Und was nun?! Als Kind begeistert vom "Pfarrerwerden", hatte ich in der späteren Gymnasialzeit , erst recht in Krieg und Gefangenschaft, quälende, nicht enden wollende Berufszweifel, die sogar die Freude über die endliche Heimkehr trübten. Als man mir wohlwollend dazu riet, einen anderen, weltlichen, einträglichen Beruf zu ergreifen, war meine Entscheidung rasch gefällt: Zu klar hatte ich massenhaftem Sterben und namenlosem Elend ins Auge geschaut, als dass mich "die Welt" noch hätte locken können. Ich wollte bleibenden Werten dienen, für mich und für meine Mitmenschen. Also sagte ich: Ich werde Priester!
Am 16.Jänner 1948 begann ich das Noviziat in St. Florian. 1949 hatte ich die einfache Profess, am 27.8.1951 die feierliche Profess. Am 29. Juni 1952 wurde ich mit 11 weiteren Kandidaten vom Bischofkoadjutor Dr. Franz Salesius Zauner zum Priester geweiht. Bis Sommer 1953 folgten letzte theologische Studien und diverse Seelsorgsaushilfen. 1953 bis 1956 war ich Kooperator von Attnang, 1956 bis 1963 Kooperator von St. Peter a.Wbg., 1963 bis 1966 Kooperator und Pfarrprovisor in Goldwörth, 1966-1967 Pfarrer von Goldwörth. Am 4. Mai 1967, dem Fest des Hl. Florian und zugleich Christi Himmelfahrt, führte mich Dechant Dr. Eberhard Marckghott von Enns-Lorch in mein Amt als Pfarrer von Asten ein.
In dieser neuen Funktion wurde der Kirchenbau, der viele Hürden zu nehmen hatte und sich über 15 Jahre hinzog, für mich zu einer faszinierenden und beglückenden Aufgabe. Der heilige Josef, dem ich den Kirchenbau anvertraute und zwei begabte und stets zur Zusammenarbeit bereite Architekten, stehen hinter dem - wie man auch heute noch immer wieder hören kann - gelungenen "Pfarrzentrum Asten-St.Jakob".
Mit Erreichen meines 75. Lebensjahres folgte mir am 1. September 1997 Mag. Franz Spaller in der Leitung der Pfarre. Da er schon 5 Jahre bei mir Kaplan war, war er der logische Nachfolger. Da ich noch gesund und bei Kräften war, schien es andererseits meinen Vorgesetzen gleichfalls logisch, mich als gleichsam als Alt-Kaplan in der seelenstarken Pfarre ergänzend weiterwirken zu lassen.