Mittwoch 20. November 2024

Kirche im Umbruch

Wie berichtet, findet zwischen 2021 und 2025 die Strukturreform in der Diözese Linz statt. Lasst mich kurz erklären, wie dieser Umbruch vermutlich ab Herbst 2024 auch uns betreffen wird.

 

Aus den derzeit über 480 Pfarren werden vom Bischof 40 neu gebildet. Für uns bedeutet das, dass das Dekanat Enns-Lorch mit seinen elf Pfarren zu einer Pfarre zusammengelegt wird. Ein Pfarrer, ein Wirtschaftsvorstand und ein Pastoralvorstand bilden dann das Führungstrio dieser großen Gemeinschaft. So weit die Ausgangslage.

 

Glaubensweitergabe: Unser Bischof Dr. Manfred Scheuer hat bereits mehrfach wiederholt, dass die Strukturreform nur ein guter Rahmen für die zukünftige Seelsorge sein soll, die eigentliche Aufgabe aber in der Glaubensweitergabe bestehen wird. Auf dieser Basis sind wir als Pfarre somit schon einige Jahre gut im Rennen.

 

Wir erleben in Westeuropa seit rund 50 Jahren schrittweise das Ende der Volkskirche. Das heißt, dass der christliche Glaube in vielen Familien gar nicht mehr weitergegeben wird und die Katholiken weithin keine Glaubenspraxis leben. Deshalb haben katholische Pfarren in Westeuropa - und noch stärker in Nordamerika - neue Ansätze entwickelt, damit ihre Gemeinden wieder wachsen. Seit rund fünf Jahren orientieren wir uns an solchen positiven Vorbildern und wollen von ihnen für Asten lernen. Namhafte Beispiele sind das "Rebuilt"-Programm in amerikanischen oder die "Divine Renovation" in kanadischen Pfarren, sowie eine Reihe mehr.

 

Für Österreich gibt es den kirchlichen Verein "Pastoralinnovation" (www.pastoralinnovation.org), der von Dr. Georg Plank geleitet, von mehreren österreichischen Bischöfen (Innsbruck, Salzburg, Graz) unterstützt wird und in diesen Diözesen zum Teil durchaus mit Erfolg aktiv ist. Wir sind als Astner mit diesen Initiativen vernetzt.

 

Neue Ausrichtung: wie jede große Firma immer wieder eine Positionsbestimmung und Neuausrichtung benötigt, um im Geschäft zu bleiben, so müssen auch wir als Kirche aus den negativen Erfahrungen der letzten 50 Jahre Konsequenzen ziehen. Es wäre fatal, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre. Wir müssen Neuausrichtungen durchführen, nicht mehr Passendes überarbeiten und an diese neue Situation anpassen. Der Grundzug der letzten 50 Jahre in Österreich war eine Art "Servicekirche", von der viele Menschen gewisse Dienste und Feiern in Anspruch nehmen, den tieferen dahinterstehenden Sinn aber nicht auf ihr tägliches Leben übergreifen lassen. Es wird noch getauft, gefirmt, die Erstkommunion pompös gefeiert - allerdings ohne Einfluss auf das darauf folgende Tun. Und so stirbt das kirchliche Leben aus. Hier keine Veränderungen vorzunehmen, hieße die Pfarre aufgeben.

 

Christliche Glaube und jüngere Generation: wie überall in Westeuropa -  ganz anders sieht es ja in Afrika und Asien aus - gibt es auch bei uns die Schwierigkeit, dass junge Christen trotz Taufe, Erstkommunion und Firmung kaum noch einen gelebten Glauben erfahren, sodass nach ihrem Erwachsenwerden bald der Kirchenaustritt erfolgt. Sie haben daran aber keine Schuld. Es muss die Aufgabe einer lebendigen Pfarre sein, entsprechende Angebote für diese Menschen zu machen, damit diese - so sie es wollen - den Glauben finden und kennen lernen können und dabei die lebendige Erfahrung mit Gott, mit Jesus Christus machen, die das ganze Leben mit Freude und tiefem Sinn erfüllen. Das ist die oberste Priorität aller wachsenden Pfarren.

 

Es gibt viele verschiedene Zugänge: Bei uns werden seit Jahren die Alpha-Kurse angeboten, es gibt für Jüngere die Frauenbibel-Frühstücksrunde, das regelmäßige Bibel-Entdecker-Frühstück für Männer, dazu verschiedene Hausgebetskreise, die monatliche "24h für den Herrn-Anbetung", die Familienmessen an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat, damit sich jüngere Menschen auch nach der Messe treffen können.

 

Bei der neuen Erstkommunion- und Firmvorbereitung haben wir gute Erfahrungen gemacht. Das wollen wir fortsetzen und weiterhin für Neues aufgeschlossen sein.

 

Herzlichst Ihr Pfarrer Spaller 

 

Ebenfalls herzlich Willkommen sind neu Zugezogene oder die wieder einmal in das Pfarrleben rein schnuppern wollen und für alle interessierte Katholiken in Asten und Umgebung.

Namenstage
Hl. Bernward, Hl. Edmund, Hl. Korbinian, Hl. Theonestus
Evangelium von heute
Lk 19, 11-28 "Warum hast du mein Geld nicht auf die Bank gebracht?"
Pfarre Asten-St. Jakob
4481 Asten
Marktplatz 1
Telefon: 07224/65516
Telefax: 07224/65516-12
Katholische Kirche in Oberösterreich
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