Schlosskapelle Wildenau

Die Kapelle im Schloss zu Wildenau, dem Hl. Georg geweiht, geht auf das Jahr 1427 zurück. Sie ist an anderer Stelle, aber mit dem wertvollen Kulturgut der ursprünglichen Kapelle ausgestattet, im Schloss noch erhalten. In ihr wird jede Woche noch Gottesdienst gefeiert, wie es im Stiftungsbrief aus dem Jahre 1427 festgelegt wurde. Das ehemals stattliche Schloss des Geschlechtes der Ahamer verfiel nach Plünderung (1703) und dem Aussterben der Ahamer (1764) zusehends.
Mit dem Ende der Grundherrschaft 1848 war der wirtschaftliche Hintergrund des Schlosses endgültig besiegelt und die „ewige Messstiftung“ in der Schlosskirche unsicher. Das Schloss wurde sinnlos verwüstet und ganze Gebäudetrakte abgerissen. Unter Pfarrer Dr. Josef Lechner (um 1880) wurde im verbleibenden Trakt eine neue Schlosskapelle eingerichtet und so war für die Bewohner von Wildenau der Fortbestand des Gottesdienstes sogar in einer größeren Kapelle möglich. Sehenswert in der Schlosskapelle sind der Altar aus dem Jahre 1616 und drei Reliquienschreine (um 1698) der Märtyrer Sabinus, Columbina und Fortunatus.
Auszugsweise aus: Mag. Anton Sageder, Die Schlosskapelle zu Wildenau 1427-1991, Streiflichter einer bewegten Zeit, Eigenverlag 1991