Andrea Rossmaier, Regionalkoordinatorin der Caritas im Bezirk Braunau, hat die betroffene Familie betreut und ist mit den Einzelheiten gut vertraut:
Die betroffene Familie hat vor ca. 5 Jahren in Mauerkirchen ein Haus gebaut. Ihr Sohn ist 13 Jahre alt und leidet unter schwerstem Autismus. Die zwei kleineren Mädchen sind gesund und die Eltern meistern jeden Tag einen Spagat, dass keines der Kinder zu kurz kommt. Der Sohn ist so schwer von seiner Beeinträchtigung betroffen, dass er nie unbeaufsichtigt sein kann.
Von 16. auf 17. September in der Nacht wurde auch diese Familie aus dem Haus evakuiert. Der Sohn wurde mit einem Gabelstapler auf einer Palette gerettet. Für ihn sind schon kleine Veränderungen und Aktionen immer eine persönliche Katastrophe.
Am nächsten Morgen war die Familie zunächst sehr erleichtert, weil das Wasser nicht durch ihr Haus geflossen ist. Die böse Überraschung kam erst Tage später. Wie bei vielen anderen BewohnerInnen der Gegend hat sich das Grundwasser von unten in ihr Haus gearbeitet. Sie hatten dies erst bemerkt, weil sich auf einmal die Türen nicht mehr schließen ließen, da sich alles durch die Nässe verzogen hat.
Der Gutachter hat den Gesamtschaden auf € 50.000,00 geschätzt - ausbezahlt wurden lediglich 10.000,00, da bei Hochwasser die Versicherungssumme gedeckelt wird.
Nach wie vor laufen bei der Familie 5 Trocknungsgeräte, da ein Umzug und eine Bohrung (wie eigentlich üblich) wegen der Krankheit des Sohnes nicht möglich ist.
Der Familienvater arbeitet bei einem namhaften Heizungshersteller in der Region und wurde im vergangenen Jahr fünf Mal "stempeln" geschickt. Leider hat er hier keine Ansprüche beim AMS geltend machen können, da er nebenbei selbständig als Handwerker tätig ist. Hier war sein Verdienst im vergangenen Jahr ebenfalls äußerst gering, da sich nicht nur die wirtschaftliche Lage in der Region verschlechtert hat. Er hat außerdem einen schweren Bandscheibenvorfall, welcher ihn zur Ruhe und REHA gezwungen hat.
Trotz dieser Beschreibung der Familiensituation fehlen hier zahlreiche Details, welche auch mich persönlich berührt und beeindruckt haben. Weder beim Hausbesuch noch bei unseren Telefonaten hört man ein Jammern oder Klagen.
Ich habe deshalb diese Familie ausgewählt, weil diese nun seit über 13 Jahren nahezu keine Gelegenheit zum Durchatmen hatten - weder finanziell noch familiär. Sie kämpfen seit Jahren für das Wohl ihrer drei Kinder und arbeiten sehr hart. Nun ist die Lage äußerst angespannt und verzweifelt.
Mit einem großen Dank an Otto Eder für seine Initiative und an alle Spenderinnen und Spendern haben wir diese Familie unterstützen können.