† Willi Neuwirth
Wir trauern um unseren Pfarrmoderator Prälat Willi Neuwirth
Willi hat das geglaubt und mit ihm auch wir, seine Pfarrgemeinde. Tief traurig sind wir, weil er gestorben ist. Doch hoffnungsvoll sprechen wir über ihn, weil er uns immer wieder vermittelte an wen wir glauben: an den Gott des Lebens.
Am 12. März 1941 wurde Willi Neuwirth geboren, er wuchs in Enns auf. Nach seiner Schulzeit und Matura im Stift Wilhering trat er 1960 ins Stift St. Florian ein und wurde am 4. Mai 1966 zum Priester geweiht. In Salzburg an der Hauslehranstalt des Stiftes absolvierte Willi sein Studium der Theologie, es folgte die Zeit in verschiedenen Pfarren als leidenschaftlicher Seelsorger. 1977 wurde er zum Probst des Stiftes St. Florian gewählt, war dann sowohl in diözesanen Aufgaben als auch als Generalabt der Augustiner Chorherren Österreich sehr engagiert.
Als Willi Neuwirth 2005 Pfarrmoderator von Ansfelden wurde, war er kein Fremder für uns. Als Probst des Stiftes St. Florian war der „Prälat“ vielen bekannt, mit manchen Pfarrmitgliedern verband ihn eine langjährige Freundschaft. Unabhängig von seiner Rolle als langjähriger Vorsteher des Stifts war er eine beeindruckende Persönlichkeit. Ruhig und bestimmt brachte er seine Meinung zum Ausdruck, hin und wieder ein bisschen ungeduldig. Vielseitig interessiert, belesen, klug. Es war eine Freude mit ihm zu reden, in unseren Besprechungen habe ich viel dazugelernt. Mir hat er oft den Rücken gestärkt und ich habe an ihm geschätzt, dass wir auch einmal verschiedener Meinung sein konnten. Seine Bereitschaft Neues anzugehen hat uns als Pfarre ebenso belebt, wie sein Wunsch unseren Glauben in zeitgemäßer Form zu verkünden.
Aufbruch, offen sein für die Welt und das Leben in die Hand nehmen. Das hat er getan, als Seelsorger in persönlichen Gesprächen, bei der Feier der Gottesdienste und Sakramente, mit spirituellen Impulsen für die Pfarre und für Gruppen die er begleitet hat. Ebenso war ihm Kultur ein Anliegen. Als Taufpfarre Bruckners sah er es als Verpflichtung das Erbe des großen Komponisten hier zu bewahren, wie ihm das auch schon im Stift ein Anliegen war. So hat Willi die Renovierung unserer „kleinen Brucknerorgel“ ebenso vorangetrieben wie er auch bei der Generalsanierung des Pfarrhofs Großartiges geleistet hat. Für unsere Pfarre hat Willi jenes Kreuz entworfen und anfertigen lassen, das beim Altar steht — das hölzerne Kreuz mit dem Kristall in der Mitte bringt seinen Glauben zum Ausdruck, den er mit uns teilte. Willi ist am Samstag, 13. Februar 2021, im 80. Lebensjahr im Ordensklinikum Linz Elisabethinen verstorben. Ob im Gespräch auf Augenhöhe, im gemeinsamen Beten oder der Zusammenarbeit in der Pfarre, ihn an der Seite zu haben war ein Geschenk und ist es immer noch.
„Unruhig ist unser Herz bis es ruht in Gott.“ (Augustinus) — das wünsche ich ihm. Willi, wir vermissen dich!
Sonja Höhenbergeer