Gott macht Mose, einen Mörder dennoch zum Propheten
(Gesamtvideo Nr.34)
Wenn die Freiheit zu lange oder zu intensiv unterdrückt wird, entsteht Wut. Je länger der veränderte Zustand durch die Pandemie andauert, umso mehr Wutreaktionen sind zu beobachten. Gewiss steckt hinter all dem eine tiefere innere Verzweiflung oder Angst. Menschen verlieren ihre Arbeit, Betriebe können nicht mehr bestehen. Entschädigungen und Förderungen werden nicht gerecht ausgeschüttet, die Maßnahmen sind nicht umzusetzen oder nur mit einem Riesenaufwand…… Diese Wut ist aber nicht wirklich neu. Es zeigte sich schon in den letzten Jahren ein Wachsen derjenigen, die mit aller Kraft und oft auch Wut ihre oft richtigen aber auch mit gleicher Intensität ihre überzogenen oder unrealistischen Ansprüche durchzusetzen versuchten. Gegen die Wut hilft oft kein Argument. Es wird unnachgiebig gefordert, beschimpft, mit Klage gedroht usw. Auch hier geht die Bibel recht offen mit dem Thema um: Mose, der uns bekannte Befreier seines Volkes und große Prophet hat in seiner Wut einen ägyptischen Sklaventreiber ermordet. Seine Tat führte zunächst weit weg von seiner Berufung zur Befreiung seines Volkes. Er musste in die Wüste fliehen. Er hat zunächst alles zerstört! Diese Erfahrung zeigen auch alle anfänglich positiven Revolutionen der Geschichte. Wut, die dann mit Gewalt ihre berechtigten Ideen und Bedürfnisse umsetzt, gefährdet das gute Anliegen und bringt vieles zum Scheitern. Die französische Revolution gegen die Unterdrückung der Menschen durch den mächtigen Adel, wurde mit einem grausamen Morden begonnen und führte dann schließlich zu Napoleon, der ganz Europa in eine Welle der Zerstörung führte. Erst nach diesem Scheitern, nach einer langen Phase des Leids und der Besinnung – vergleichbar mit Mose in der Wüste – konnten sich die edlen Werte der Revolution „Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit“ langsam durchsetzen und das Fundament unserer westlichen Gesellschaft legen. Mit diesem Blick kann man auch die an sich guten Ideen des Kommunismus betrachten, der in seine Umsetzung mit Gewalt und Einschränkung der Freiheit als gescheitert gelten kann. Eine Freiheit ohne Gott wird vermutlich immer scheitern. Gott geht mit der Wut des Mose heilsam um. Er bestraft ihn nicht, nimmt ihm aber auch die Konsequenzen nicht ab. Nach Jahren in der Wüste in viel Stille, Besinnung und wohl auch Gebet konnte er Heilung finden und zum Befreier werden. Ich denke, es wird jedem und jeder selbst guttun, einen heilsamen Umgang mit Wutgefühlen zu finden. Es verlangt aber auch viel Kraft ab, mit Wutgefühlen anderer konstruktiv umzugehen. Reflexion, Besinnung, Gebet – ja Gott kann uns dabei heilsam werden!