Kirchenorgel Altmünster
Die ersten orgelartigen Instrumente wurden bereits vor Christus konstruiert und im weltlichen Bereich eingesetzt. Erst im 9. Jahrhundert begannen die ersten Kirchen in Westeuropa, sich Orgeln anzuschaffen, und während der Gotik entwickelte sie sich zum Hauptinstrument der christlichen Liturgie. Im Laufe der Zeit entstanden wahrhafte Meisterwerke sowohl im Orgelbau als auch in der Musik. Die größte Orgel der Welt steht in einem Kaufhaus in Philadelphia. Im Dom zu Passau befindet sich die größte Kirchenorgel der Welt. In Österreich findet man die größte Kirchenorgel im Stift St. Florian, auf der bereits Anton Bruckner und Franz Schubert spielten.
Zu den größten und berühmtesten Instrumenten zählt die Orgel unserer Pfarrkirche wohl nicht, dennoch erfreuen sich die Gottesdienstbesucher nun seit 100 Jahren an ihrem wundervollen und vielseitigen Klang. Sie wurde 1910 vom Ottensheimer Orgelbauer Leopold Breinbauer errichtet. Es handelt sich um eine pneumatische Orgel mit 16 Registern. Ein erster Umbau fand 1967 durch die Orgelbaufirma Heer statt, die letzte Instandsetzung erfolgte 1994 durch die Orgelbaufirma Windtner aus St. Florian. Die Orgel hat Pfeifen aus Holz, Zinn und Zink, wobei die kleinste 5 cm lang ist und die größte Pfeife (aus Holz) eine Länge von 4,5 Metern aufweist.
Das Besondere der Orgel ist ihre Vielfalt der Klangmöglichkeiten, die sich aus der Anzahl der Register ergibt. Ein Register entspricht einer Klangfarbe, zwei Register weisen bereits drei Klangmöglichkeiten auf, fünf Register schon 31 und bei 16 Registern gibt es 65535 Klangmöglichkeiten. Um alle diese Klangvariationen kurz anzuspielen, müsste ein Organist ca. ein Jahr lang täglich 8 Stunden spielen.
Über eine Orgel in unserer Pfarre vor dem Jahr 1910 liegen keine genaueren Aufzeichnungen vor. Es ist allerdings bekannt, dass es sich um ein Instrument des Orgelbauers Rummel handelte und dass 1870 der Unterlehrer Josef Berger und 1871 Oberlehrer Bernhard Deubler darauf spielten. Auf der neuen Breinbauer-Orgel musizierten dann unter anderem Josef Gleich, August Wölzl, Josef Wehinger und Franz Just.
An dieser Stelle sei auch unseren heutigen Organisten gedankt, die uns immer wieder mit ihrem Orgelspiel erfreuen:
- Fridolin Seidel seit 1965
- Rudolf Dobusch seit 1968
- Karl Mittermair seit über 25 Jahren
- Johannes Weilbuchner seit 5 Jahren