Donnerstag 21. November 2024

Neue Wege: Die Kraft der Messe ohne Kirche

Wir können zwar nicht mehr gemeinsam in der Kirche die Hl. Messe feiern. Die Kraft der Gegenwart Jesu aus diesem Sakrament steht uns dennoch zur Verfügung. Hier ein Vorschlag, um neue Wege zu gehen....

Messe einmal anders:
Was ist der Kern: "Jesus nahm Brot, dankte dem Vater.... Dies ist mein Leib (d. h. mein Leben)... hingegeben (d. h. geteilt mit euch, für euch)... Tut dies zu meinem Gedächtnis....
Ganz einfach: Man kann vor dem gemeinsamen Essen kurz inne halten:
 

Ein möglicher Gemeinsamer Teil:

1. Danken für vieles:
Menschen um mich, dennoch funktionierende Grundversorgung, unser Gesundheitssystem, die Möglichkeiten der modernen Kommunikation in dieser Isolation. Man könnte den Dank auch an Anwesende aussprechen, z. B. schön, dass es dich gibt... all das kann schon die Atmosphäre verändern, Vertrauen wachsen lassen - Gott als Lebens- u. Vertrauenskraft wird in Euch gegenwärtig!

 

2. Teilen:
Wir teilen Brot, teilen Essen. Wir versuchen vielleicht etwas unbeholfen über eigene Ängste zu sprechen. Wir drücken vielleicht aus, dass wir zusammenhalten, einander nicht alleine lassen. Wir entscheiden uns bewußt, in dieser Krise alle Kräfte des Zusammenhalts zu stärken. Wir nehmen uns vielleicht sogar zurück, indem wir so manche emotionale Überreaktion von Menschen milde bewerten. Wir bitten um Vertrauenskraft, vielleicht um Gotteskraft, solches Teilen zu lernen.

 

3. Gedächtnis - Erinnerung:
Wir entscheiden uns, trotz Krise positiv zu denken. Eltern, Großeltern haben nach dem Krieg Enormes geschafft. Jetzt ist die Zerstörung nicht so groß. Damals hatten sie gehungert. Aber auch das eigene Leben hat Erinnerungen bewältigter Krisen parat. Man kann darüber reden, was man als Familie schon geschafft hat. Wer in diese Erinnerung dann noch das Gedächtnis an Jesus nimmt, der den Tod überwunden hat, einen trostvollen Bibelvers spricht, kann sich der Gegenwart von Vertrauen, Gotteskraft gewiss sein.

 

Ein möglicher Teil nur für sich zum Umgang mit der Angst:

1. Vertrauen in Todesangst:
Jesus stand beim Abendmahl in der Spannung der Todesangst. Er spürte die Bedrohung. Er suchte Gemeinschaft mit "seiner Familie" - den Aposteln. Er richtete seine Gdanken und Gefühle auch an den Vater (= die göttliche Kraft in ihm gegen die Todesangst). Sein Vertrauen schwankte dann am Ölberg: "Muss ich diesen Kelch trinken?" Er fand zum Vertrauen zurück. Ähnliche schwankende Gefühle der Bedrohung müssen jetzt viele Menschen aushalten. Manche sind allein, ohne Familie - in Isolation, um sie zu schützen. Auch Jesus war am Ölberg allein. Die Jünger überfordert, schlafend. 

 

2. Vertrauen auf Auferstehung - Ostern real wie damals

Die Jünger erfuhren langsam: Jesus lebt. aber was nun? Wie geht es weiter? Trotzdem Ratlosigkeit. Kein Feiern. Tag für Tag weiter hoffen, im Gehen den Weg erkennen. Viele ersehnen die "Auferstehung nach Corona". Es bleibt ungewiss: Ob? Wann? Wie? - Wir sind dem realen Ostern so nahe wie noch nie! Hoffen wir gemeinsam! Halten wir die Spannung der Angst aus und setzen ihr täglich die größtmögliche auferstehungskraft entgegen. Dort wo sich damit Angst besser tragen lässt, wenn wir dies als Menschheit gemeinsam tun, geschieht Wandlung. Wandlung nicht allein "wie magisch" in einem Stück Brot, sondern Wandlung des bisherigen Lebens mit vielen Grenzen und Defiziten in einen Neuanfang, weil wir viel gelernt haben. Wenn wir so die Messe "innerlich im Herzen" - ohne Priester, ohne Kirchenraum feiern - geschieht sogar an uns, an unserer Gesellschaft Wandlung! Jesus wird uns gegenwärtig!

 

Zur Vorbeugung gegen Missverstandenwerden:

Das ist natürlich nicht die katholische Hl. Messe, die über Jahrhunderte genau so entstanden und fixiert worden ist. Ich bin mir aber sicher, dass es eine hilfreiche Umsetzung von dem ist, was uns Jesus geschenkt hat. Ich bin mir ganz sicher, dass Jesus so auch seine Anwesenheit schenkt.


Vielleicht probiert jemand (auch in abgewandelter Form) Elemente dieses neuen Weges aus! - In Verbundenheit Eure Seelsorger. Wir denken an Euch, wir beten für euch, wir stehen mit Euch diese Angst durch und hoffen mit Euch:

 

Franz, Rudolf und Thomas

 

 

 

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