So 1. 1. 2023 - Neujahr, Hochfest der Gottesmutter
Bernhard von Clairvaux († 1153) Als die Fülle der Zeit kam, erschien auch die Fülle der Gottheit - Aus einer Predigt an Erscheinung des Herrn.
"Erschienen ist die Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters" (1). Dank sei Gott, dass wir auf dieser Pilgerschaft, in dieser Verbannung, in diesem Elend so reichen Trost haben!
Beim Hl. Hieronymus (gest. 419/420) fand ich eine Predigt: Die Nichtigkeit der Götzen. Die Kirchenväter hatten die Zusammenschau und die Deutungshoheit über die Götterwelt gewonnen. Die Menschwerdung Gottes aus der Jungfrau Maria, die Demut Gottes in seiner Herablassung zu uns, das hat sie begeistert. Das hat ihnen große Würde und Freiheit geschenkt. Der Mensch ist keinen fremden Göttern oder irdischen Machthabern unterstellt. Gott will den Menschen retten, ihn begleiten.
Die Kirchenväter ab dem 4. Jhd. (Athanasius im Osten, Augustinus im Westen sind die berühmtesten) boten alle ihre literarische Kraft und Bildung und philosophisches Wissen auf, um die Person JESU CHRISTI zu begreifen.
Sie schrieben wunderbare Traktate, die uns tlw. erhalten sind, aber auch populäre Predigten, die wohl ebenso begehrenswert gewesen sein müssen, sonst wären sie uns nicht überliefert.
Eine besonders schöne Weihnachtspredigt ist vom Hl. Augustinus erhalten geblieben. Siehe download.
Gedanken zur Weihnacht vom Hl. Augustinus 1. Teil
Es ist dies platonische Philosophie, wer etwas einsieht, muss Anteil an dem Eingesehenen haben. Wer wiedergeboren werden will, muss mit freiem Willen die höchste Wahrheit und Idee nachvollziehen können. (Aufgezwungen wird die Wahrheit nicht.) Auf natürliche Art kann der Mensch nicht (geistig) wiedergeboren werden, aber auf freie Art kann er das ewige Wort nachvollziehen. Die Kirchenväter erinnerten sich gleich der Wiedererinnerungslehre der Philosophen an die Überlieferung der Hl. Schrift und an die Ideenlehre – und verbanden beides zu einer neuen Form geistiger Erkenntnis und geistigem Leben.
Die verschiedenen Aspekte der Weihnachtsbotschaft - siehe Link
11 Erbitte dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott,
tief zur Unterwelt
oder hoch nach oben hin!
12 Ahas antwortete:
Ich werde um nichts bitten
und den HERRN nicht versuchen. (…)
Der scheinheiligen „Gottesfurcht“ des Ahas, der seine eigenen Pläne im Kopf hat (und daher eigentlich kein Zeichen von Gott bekommen möchte), steht die umso eindringlichere Antwort des Propheten von Gott her gegenüber. Gottes Plan wird sich durchsetzen.Der Evangelist Matthäus greift in seiner Verkündigungserzählung dieses „Programm“ auf (vgl. Mt 1,23) und beendet sein Evangelium mit der Zusage des Auferstandenen: „Seid gewiss, ich bin mit euch bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20).