20. Sonntag im Jahreskreis 18. 8. 2024
Die Verse aus Eph 5,15-20 bilden den Schluss eines Abschnittes, der überschrieben ist mit: „Aus der Finsternis zum Licht“ (V. 3-20). Hier wird sehr klar differenziert: Das Licht bring Güte und Leben. Die Finsternis dagegen ist unfruchtbar, böse und endet im Tod. Der Epheserbrief greift hier auf weisheitliche Sprache zurück. Die biblische Weisheitsliteratur verwendet dabei eine heute vielleicht extrem erscheinende „Entweder-oder“- Pädagogik. Es ist klug, sich weise zu verhalten. Denn nur so kann das Leben gelingen. Die sich anschließenden Verse 15-20 mahnen zu einer klugen Lebensführung, zu der selbstverständlich neben Disziplin auch Gebet und vor allem Dankbarkeit gehören.
Evangelium: Joh 6,51-58
„(….)
53 Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch:
Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst
und sein Blut nicht trinkt,
habt ihr das Leben nicht in euch.
54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,
hat das ewige Leben
und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.
55 Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise
und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. (…)
Von der wunderbaren Brotvermehrung und der Aufforderung, sich um eine lebendiges Brot zu bemühen, nicht um die Speise die verdirbt, nach weiterer Darlegung der Person Jesu durch das Manna-Wunder in der Wüste und der Betonung, dass Jesus von Gott kommt (Legitimationsfrage), geht die Brotrede jetzt auf die eucharistische Brotrede über: Das Mahl der ersten Christen erinnert an die Hingabe Jesu am Kreuz, an seinen Tod und seine Auferstehung – und das Paschamahl der Juden ist ein Herrenmahl geworden: Erinnerung an Jesus, Gleichstellung mit ihm, Auferweckung durch ihn, Geistsendung und Eröffnung einer ewigen Perspektive. „Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ Das hat nichts kannibalistisches an sich, sondern ist allegorische Erinnerung an Jesu tatsächliches Leiden und Sterben am Kreuz, an seiner Auferstehung und Himmelfahrt, ist lebendige Erinnerung an die notwendige Offenbarung Gottes. Denn gäbe es nicht diese höhere Gerechtigkeit Jesu, diese Vergebung und Wiedergutmachung – dann sind wir eigentlich schon verloren. Der Mensch, wenn er diese Offenbarung nicht mehr kennt, verdrängt dann das Böse und das Unheil.