1. Sonntag der österlichen Bußzeit 26. 2. 2023
Er glänzt hier in seiner Weisheit und in seiner Gesamtschau der Wirklichkeit, spricht von der Rechtfertigung des Sünders, vom Zorn Gottes, vom Handeln Gottes, über das neue Leben und die Hoffnung der Christen usw… Es ist ein absolutes Meisterwerk!
Heute: Zur Herkunft der Sünde vor: 1) Sie ist durch Adam, den ersten Menschen bzw. Urbild des Menschen, als Sündenmacht in die Welt gekommen.
2) Durch das Sündigen aller, d.h. durch das Eingehen des einzelnen Menschen auf diese Sündenmacht, wird sie immer wieder real. Demnach braucht es beides: die Veranlagung des Menschen (=Adam) zur Sünde und die Entscheidung des Einzelnen zur Sünde.
Der Mensch wird nach dem Schöpfungsbericht gedacht als von Gott erschaffen. Wie kann er zum Bösen neigen? Es muss eine Erklärung geben, bei Gott kann sie nicht liegen.
Die Erklärung verläuft in und aus der Gegenwart jeder Erfahrung: Offensichtlich neigt jeder Mensch dazu, sich verführen zu lassen; zugleich steht jeder Mensch in einer Generationreihe, er kann nichts dafür, was die Vorfahren angerichtet haben, also ist er auch abhängig von seiner Geschichte. Sie reicht zurück bis an den unvordenklichen Anfang. Eine Sündenmacht beherrscht seit jeher den Menschen – und viele Menschen trifft es, die absolut nichts dafür können. So wächst die Sehnsucht nach Rettung und Erlösung aus diesem Gemisch von persönlicher Schuldhaftigkeit und genealogischer Schuldhaftigkeit, (wofür der einzelne oft gar nicht kann).
Paulus hat die absolute Zusammenschau: Die Geschichte des Adams wird aus dem Rückblick JESU CHRISTI nochmals aufgerollt als anfängliches Bild: Adam, das Urbild des Menschen, von Gott gut erschaffen, aber es kam zum Sündenfall und und es kam die Zeit und geschichtliche Verkettung dazwischen, sodass bis heute alle darin eingeschlossen sind. Die Idee und das Bild der guten Schöpfung und des einen Adams, des ursprünglichen Menschen, blieb aber bestehen. JESUS CHRISTUS erfüllte alle Bedingungen des neuen Adams – so jetzt der Apostel.