Geschichte des Advent und Weihnachten

Unter Papst Gregor I. wurde in Rom die Adventzeit als vierwöchige Vorberei-tungszeit vor dem Weihnachtsfest mit adventlichen Gesängen an den 4 Sonntagen eingeführt und gefeiert. Im Advent wird kein Gloria gesungen, weil der „Gesang der Engel zu Weihnachten wieder neu erklingen soll. In den Texten der Schriftlesungen hören wir die Visionen von einem gelingenden Leben. Jesaja beschreibt die Hoffnung auf Frieden, Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit, Segen und Glück. In der Begegnung mit Gott, der mit Jesus in die Welt gekommen ist, wird diese Sehnsucht erfüllt, wir werden nicht vertröstet, sondern dürfen diesen Aufbruch schon jetzt erleben.
Christus kommt bei uns an, wenn wir bereit sind, ihn aufzunehmen und ihm in unserem Herzen Wohnung zu geben.
„Ze wihen nahten“, in der heiligen Nacht, wenn „das Licht in die Finsternis leuchtet“, (Joh 1,5) feiern wir Weihnachten, das Fest der Geburt Christi.
Zunächst wurde nur die „ Erscheinung des göttlichen Herrn“ am 6. Jänner gefeiert, ab dem 2. Jahrhundert kam auch das Fest der Geburt Jesu auf.
Das heutige Weihnachts-fest entwickelte sich in den nachfolgenden Jahrhunderten mit verschiedenen Fest-formen (Weihnachtslieder, Krippengestaltung, Schmücken,….). In der Romantik wurde Weih-nachten zum Kinderbeschenktag mit Christbaum und Geschenken, Weihnachten wird zum Familienfest.
Gott wird Mensch, damit die Welt menschlicher werden kann.
Das Weihnachtsfest mit der kraftvollen Ursymbolik des Neuen durch die Geburt eines Kindes hält heute noch der Gefahr stand, zum Konsumfest zu verkommen. Es rührt unsere Herzen an und macht sie empfindsam.
Mit der Geburt eines Kindes beginnt das Leben neu. Gleichzeitig setzt sich das Alte fort und alle Hoffnung der Alternden wird auf die neue Generation gesetzt. „Ihr seid unsere Zukunft“!
In jeder Geburt zeigt sich der Sieg des Lebens über das Vergängliche. Mit Jesu Geburt „berührt der Himmel die Erde“, das Göttliche kommt in der Welt der Menschen an.
„Mach es wie Gott – werde Mensch“
Was kann das für jeden von uns in seinem Lebensumfeld bedeuten?
Das nachstehende Gedicht von Andrea Schwarz möge in uns zum Klingen kommen, wenn wir einander begegnen.
Anneliese Brunnthaler
Hingabe
Meistens wird Gott
ganz leise Mensch
die Engel singen nicht
die Könige gehen vorbei
die Hirten bleiben bei ihren Herden
Meistens wird Gott
ganz leise Mensch
von der Öffentlichkeit unbemerkt
von den Menschen
nicht zur Kenntnis genommen
in einer kleinen Zweizimmerwohnung
in einem Asylantenheim
in einem Krankenzimmer
in nächtlicher Verzweiflung
in der Stunde der Einsamkeit
in der Freude am Geliebten
Meistens wird Gott
ganz leise
wenn Menschen
zu Menschen werden