Abschied von unserem Pfarrer Rupert Rosner
Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes und der Trauer, aber auch eine Zeit der dankbaren Erinnerung.
Rupert Rosner wurde am 12. März 1934 als Jüngster von fünf Söhnen in Ungenach geboren. Nach der Matura 1955 am Stiftsgymnasium Schlierbach trat er in das Linzer Priesterseminar ein und wurde am 29. Juni 1960 im Mariendom Linz zum Priester geweiht.
Zunächst hatte er bis 1961 Kooperatorenstellen in Schönau im Mühlkreis und in Linz-St. Konrad inne. Von 1961 bis 1965 war er Kaplan in Schwanenstadt und anschließend bis 1971 Diözesanseelsorger für die Katholische Jugend Land/Mädchen.
1971 kam Rupert Rosner als Seelsorger nach Linz-St. Michael, wo er 1973 zum Pfarrer ernannt wurde. Von 1977 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 war er in Haag am Hausruck tätig, wo er auch sein Zuhause hatte.
Dort ereilte ihn 1999 der Ruf, er möge die Seelsorge in der Pfarre Aistersheim übernehmen. Nach eigener Aussage suchte Rupert Rosner in seinem Ruhestand nach einer neuen Herausforderung, und so folgte er diesem Ruf. Von 1999 bis 2016 war Konsistorialrat Rupert Rosner als Pfarrprovisor in unserer Pfarre Aistersheim seelsorgerisch tätig.
Als großer Menschenkenner hatte er sich in kürzester Zeit großes Ansehen und Wertschätzung bei uns in Aistersheim erworben. Seine ansprechenden liturgischen Feiern und besonders die Predigten wurden von den KirchenbesucherInnen sehr geschätzt.
Eines seiner großen „Hobbys“ neben dem Bergwandern und dem Lesen war das Renovieren von Kirchen. Nicht lange in Aistersheim in seiner neuen Funktion tätig, ging es bereits 2001 an die ersten Vorhaben: In unserer Pfarrkirche wurden die Böden, die Bestuhlung und die Beleuchtung erneuert und eine Sitzheizung eingebaut. Es folgten im Jahr 2003 die Altarsanierung und 2006 die Außenrenovierung der Kirche. Als „Baumeister Gottes“ war er maßgeblich am Zustandekommen dieser großen Vorhaben beteiligt.
Die Zusammenarbeit zwischen der Pfarre und der Gemeinde waren ihm sehr wichtig, so zum Beispiel führte er die Neugestaltung des Dorfplatzes und die Verlegung der Friedhofsmauer für die Errichtung eines Gehsteiges an.
Herr Pfarrer Rosner war aber für uns AistersheimerInnen nicht nur ein Baumeister, auch vieles andere verdanken wir ihm. Er war für uns 17 Jahre eine Inspiration. Dass unsere Pfarre für Rupert Rosner ein Herzensanliegen war, verspürten wir immer. Sowohl wir Pfarrgemeinderäte, als auch die Pfarrbevölkerung. Aus geistlicher Sicht ist es ihm gelungen, die Pfarre in einer von Priestermangel durchwirkten Zeit in eine größtmögliche Selbständigkeit hineinzuführen. Durch die Suche von WortgottesdienstleiterInnen und deren Etablierung als wichtige Stütze in der Liturgie, Installation eines Seelsorgeteams, Einführung eines neuen Wahlmodells, um nur einige Beispiele zu nennen.
Privat war Herr Pfarrer Rosner stets ein geselliger Gastgeber, gerne denken wir an die gemütlichen Abende bei ihm in Haag zurück.
„Gott braucht Priester damit sie sein Herz verschenken und das ihrige dazu.“
Diesen Spruch hatte Herr Pfarrer Rosner bei seiner Primiz und genau so lebte er bis zu seinem Tode.
Vieles wird uns in Erinnerung bleiben und dafür möchten wir heute nochmals ein herzliches DANKE sagen.
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen, und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Gott hat Rupert Rosner am 12. September 2022 zu sich gerufen.
Vielleicht würde wohl Herr Pfarrer Rosner uns diesen Spruch als Trost mitgeben:
Mein Weg
Ich gehe meinen Weg, vertrauend darauf, dass es kein Irrweg, sondern ein Heimweg ist.
Ich gehe meinen Weg, vertrauend darauf, dass er mich nicht an ein Ende, sondern an das Ziel führt.
Ich gehe meinen Weg, vertrauend darauf, dass, wenn ich gefragt werde, wohin ich gehe, ich antworten kann: Immer nach Hause.
Gott, wir vertrauen darauf, dass es für Pfarrer Rosner ein Heimgang geworden ist, in dein Reich des Friedens.
Gib Herrn Pfarrer Rosner die ewige Ruhe und vergelte ihm alles Gute, dass er für uns getan hat.
Wir werden ihm stets ein ehrendes und liebevolles Andenken bewahren!