An langen Fasching hab‘n ma g‘hat
Und is nu alleweil net z‘ spat,
dass enk zum Schluss, wie s es schon wissts
a nu mein Kirchen-Senf is g‘wiss.
Scheint, dass‘s a scharfer wird, habt‘s ghört,
was uns im Evangöl‘ beschert.
Die eignen Fehler zerst zan Suchen,
bevor ma über die andern fluchen,
die uns ärgern schon seit eh,
Der andere, der tut uns weh.
Und fragen uns selt‘n - verkehrte Welt! -
Wie‘s ehm und ihr denn mit m i r geht?
Des Böse fallt uns af, sofort,
Vom andern zuerst kommt s Widerwort.
Da is ma kemma a Idee,
kunnt ma s net packa mit an Schmäh?
A Weisheit von der Bibel drin
muasst net lang suchen, hat an Sinn.
Möchst net, dass dir amal wer sagt,
net deine Fehler, was di plagt,
A Lobeswörtl: Bist heut brav!
Mei, bist heut du wieder guat draf!
Des hast gut gmacht, bist ma‘ net zwider,
ich mag di, ja, und Kimm bald wieder.
Tuat dir des net von Herzen guat,
als wenns d‘ nur hetzt, hasst bis afs Bluat?
Oder machst vorn eahm a schens G‘sicht
Und hinterrucks wird er ausg‘richt?
Dein eigner Schatten macht di‘ groß,
wenns d‘ selber nimmst di‘ bei der Nas.
Flöh suchen kannst scho bei dir selm,
feststell‘n: Bin ja a a kloaner Schelm!
I scham mi und i klopf af d‘ Brust,
is grad net a Himmelslust.
Die Regel, die is Goldes wert,
im andern seh‘n net des Verkehrt‘.
Ehrli sein und d‘Augn afmacha,
z’erstz ‚s Guate sehn und lachan,
wann dir selber was passiert,
net verstecken, was di irrt.
Des oane wie des andre achten,
alls mit die richtigen Augn betrachten.
Fehler mach‘n kehrt dazu,
net nur beim andern, a bei mir.
Mir wissen ‚s eh, des Finger zoagen,
des is in Schlägl wie in Oagn
wie in der Welt halt überall
dieselbe menschlich-arge Qual.
In da Politik derselbe Jammer,
zwar a Regierung hiatz ja hamma
endli. Seit’n Oktober
geht’s nur drum, wer is der Ober,
und der Unter, der muass leidn.
G’lernt habns do beim Zam-sich-streit‘n.
Miasstn halt mehjr am Jesus hörn,
a‘ wenn‘s stark is, sein Begehrn.
Aber helfn tat‘s, is gwiss,
is wie ban Tarock da Gstiss.
Mit dem kannst gwinna, muasst nur wagn,
und anfanga, des Guate sagn.
Ja, da tuast den andern ehr‘n,
wirst wegn dem net sein Stolz vermehr’n.
Und da kumm i zu an Thema,
des mi selber trifft. Vernehma
ha‘ es kinna vorigs Jahr.
A Litanei und wird net gar,
ban Jubiläum in da Kira.
Was da all‘s is kemma vüra.
Ha‘ mi gschami einiduckt,
hat mi gfreut und hat mi g‘juckt.
Weil i selber weiß ganz guat,
a wenn‘s g‘wiß a stimmen tuat,
doch g‘fehlt hat a a ganzer Teil.
Die andre Seitn war nu feil.
Die habts so vornehm mir verschwieg‘n,
was mi selber macht verlegn.
Kennts mi guat hiatzt schon dreiß‘g Jahr,
so wie ich enk, ja des is wahr.
Meine Fehler, meine Mängel,
bin a gwiss nu lang koan Engel.
Auf d‘ Kirchenfahne schreib i’s net,
ihr wißt‘s es eh, von was i red.
Ihr nehmts mi halt, so wie ich bin.
Ja, des kimmt ma da in Sinn,
dass i so weitermach mit euch
und als Pfarrer enk net scheuch,
Des macht, dass Leb‘n leichter geht,
wenn jeder zu sein Zustand steht,
den Andern net verurteiln tuat.
Da brauchts schon an guatn Muat.
Des üb‘n ma fein schon fast zehn Jahr
in unserer Aign-Schlägler G‘moan.
So lang ma uns um des tuan plagen,
werden ma uns weiter guat vertragn.
Hiatz is man nu was interkemma,
und des muass i a mitnehma,
des uns alle auffalln tuat,
es is e a alter Huat,
vom Kiraturm die Uhr uns schlagt
und uns recht die Zeit ansagt.
Die Zoagara, die warn scho miad,
habm, wars a Wunder, ‚s Wetter gespürt.
Da Peter täglich macht sein Weg,
scho etla 40 Jahr, is koa Dreck,
hat ‚n schon in Kniea recht zwickt,
und weils in da Zeit halt liegt,
dass ma all‘s elektrisch macht,
schlagts hiatz wieda, Tag und Nacht.
Des is net jeden Bürger recht
am Marktplatz, ja da schlaf i schlecht.
Muaß net wissen wievül ‘s is.
Da Wecker tuat des seine gwiss.
Siag i d Kira , is ma gnua,
Hauptsach, sie lasst mi sunst in Ruah.
Na ja, ma wüll die Leut net plagen,
miass ma s halt in Köstner sagn.
Na ja, des kostet halt dann mehr,
Was sagt dazu die Frau, der Herr,
wann in der Nacht er hat sein Ruah,
das sie dafür mehr gab‘n dazua?
Na, des ha i gar net gfragt,
weil da wurd ma glei verzagt.
So hat da Köstner ‚s Hirn angstrengt.
Und am End hats Geld a g‘lengt.
Dass d‘ Uhr hiatz nur mehr schlagt am Tag,
Die Nachtschwärmer hättn eh ka Plag.
Ja, wenn net wär‘n die bravn Leut,
die in der Nacht des Aufstehn g‘freut,
weil s‘ halt eh net schlafn kinnan,
und hörn so gern die Zeit verrinnen.
A Glockenschlag, wie schön des wär,
wär er mehr als a Trara,
a Tradition halt und a Brauch,
wie manches andere ja auch.,
Is mehr, weil er sagt: d‘ Zeit geht um,
ja, a die deine, nimm ‚s net krumm,
acht‘ s‘ und vergiss in Herrgott net.
Vom Sunntag-Glockengläut is d’Red.
Dass net umsonst dein Leb‘n is,
Da hilft uns der Herrgott gwiss.
Vergesst‘s ‚n net den guten Samen.
Er bringt am End‘ ja Frucht. Sagts‘ Amen.