Was Christen zu Ostern feiern
So stellt das Gedächtnis an Leiden, Tod und Auferstehung Christi den Höhepunkt des Kirchenjahres dar. Ostern ist damit das wichtigste und höchste Fest der Christenheit.
Das eigentliche Osterfest ist vor dem Hintergrund der Pessach-Feier entstanden, mit dem die Juden den Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens feiern. Bereits im 6. Jahrhundert begann die Osterliturgie in den Abendstunden des Samstags. Zu Beginn der Feier werden zunächst Osterfeuer und Osterkerzen gesegnet. Das Feuer gilt dabei als Symbol für die Sonne, die erst Leben ermöglicht. Dann ruft die Gemeinde in sieben Lesungen aus dem Alten Testament die großen Stationen der Heilsgeschichte in Erinnerung.
Entstehug, Symbolik und Geschichte
Für die jährliche Feier lässt sich vermuten, dass die christlichen Gemeinden zunächst weiterhin das jüdische Pessachfest (Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten durch Gott) feierten, dieses aber mit dem Sinn des christlichen Osterfestes anreicherten: dem Leiden und Sterben, der Auferstehung und Erhöhung Jesu Christi.
Bei der Loslösung und Auseinanderentwicklung der Festinhalte wurde im innerkirchlichen Osterfeststreit darüber verhandelt, ob man sich künftig am fixen Datum, nämlich dem 14. Nisan, den Vollmondtag des ersten Frühlingsmonats, oder am „1. Tag der Woche“, dem Sonntag, als Auferstehungstag orientieren sollte. Für das feste Datum unabhängig vom Wochentag sprach, dass es sich um ein geschichtliches Ereignis handelt. Für den Sonntag als Tag der Auferstehung sprach die Praxis des wöchentlichen Gedenkens von frühester Zeit an.
Das Konzil von Nizäa im Jahr 325 fixierte das Osterfest schließlich auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Damit blieb einerseits die Abhängigkeit vom jüdischen Osterfest nach dem Mondkalender bestimmend, andererseits wurde der Sonntag als Tag der Auferstehung weiterhin betont. Mit dieser vom Mondkalender abhängigen Regelung trotz der sich immer stärker durchsetzenden solaren (= am Sonnenlauf orientierten) Zeitrechnung nahm man in Kauf, dass der Ostertermin eine Schwankungsbreite von fünf Wochen hat (22. März bis 25. April).
Christiche Bedeutung von Ostern
Nirgends in der Bibel ist die Auferstehung "beschrieben". Es gibt aber die Berichte über Erscheinungen des auferstandenen Jesus, über die Auffindung des Leeren Grabes und die Kunde eines Engels von der Auferstehung. Christen ist die Auferstehung Jesu Gewähr dafür, "dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst den Tod siegen wird", wie es im deutschen Erwachsenen-Katechismus heißt.
Etymologen leiten das deutsche Wort "Ostern" vom altgermanischen "Austro" oder "Ausro" für "Morgenröte" ab, das eventuell ein germanisches Frühlingsfest bezeichnete und sich im Althochdeutschen zu "ostarun" fortbildete. Der Wortstamm ist mit altgriechisch "eos" ("Sonne") verwandt. "Eostra" ist erstmals 738 beim angelsächsischen Benediktinergelehrten Beda Venerabilis belegt. Er vermutete hinter diesem Wort eine angelsächsische Lichtgöttin, der der Monat April - angelsächsisch "Eosturmanoth" - seinen Namen verdankt.
Im deutschen Sprachraum setzte sich der Begriff Ostern (wie das engl. "easter") gegen das in anderen Regionen gebräuchliche "pasche" durch (von aram. "pas-cha"; vgl. frz. "pâques" bzw. span. "pascua", aber auch schwed. "pask" und türk. "Paskalya" für Ostern).
Quelle: Kathpress