Geweihte Gehölze
Sogenannte "Weihscheitln" sind etwa 30 Zentimeter lange und rund zwei Zentimeter breite Späne aus Fichtenholz, die am Ende angespitzt werden. Zu 20 Stück werden sie auf einem Draht aufgefädelt und zur Feier der Osternacht in die Kirchen mitgebracht. Die Holzspäne hält man mit den Spitzen kurz ins geweihte Osterfeuer, damit sie anrußen. Erst dadurch werden die kleinen Holzscheiter zu Weihscheitln.
In Reindlmühl tragen die Weihscheitln zum Teil auch Aufschriften wie „Herr, gib uns deinen Segen“. Die Weihscheitln steckt man gleich einem Palmbuschen aufs Feld. Einige davon bewahrt man aber im Haus neben dem Ofen auf. Bei drohenden Unwettern gibt man eines der Scheiter ins Herdfeuer, um sein Haus vor Blitzschlag und Hagel zu schützen.
Quellenangabe:
Galatz, Sandra (2020): Geweihte Gehölze. Weihscheitln in der Osternacht. In: Bräuche im Salzkammergut. Gelebte Tradition im Jahreskreis. Verlag Anton Pustet, S. 80f. [Auszug leicht modifiziert]