Höchste staatliche Auszeichnung für Ute Huemer
Ute Huemer wechselte 2001 vom Schulzentrum der Kreuzschwestern in Linz, wo sie Deutsch und Religion unterrichtete, in die Fachaufsicht für den Religionsunterricht an AHS sowie an Schulen für Kindergartenpädagog:innen. Die Funktion als Fachinspektorin übte sie 23 Jahre lang bis zu ihrer Pensionierung Ende Februar 2024 aus.
Zudem war Huemer jahrelang Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Fachinspektor:innen für den Religionsunterricht sowie die erste Koordinatorin für die Agenden der Katholischen Privatschulen (KPS) in Oberösterreich. Sie betreute diese von 1986 bis 2006 und begründete somit das bis heute so wichtige Netzwerk der KPS in Oberösterreich.
Bei ihrer Arbeit als Begleiterin und Beraterin von Religionslehrer:innen waren ihr vor allem die Qualitätsent- und Weiterentwicklung des Religionsunterrichts sowie die Qualitätssicherung der Reifeprüfung besonders große Anliegen. Sie spielte eine zentrale Rolle bei der Implementierung neuer Prüfungsformate und Lehrmethoden, initiierte und betreute die Maturant:innenwallfahrt und war im Gremium für den KUL-Preis, der für herausragende Vorwissenschaftliche Arbeiten und Diplomarbeiten vergeben wird, vertreten.
Den Weg für Frauen geebnet
Dass sie das Ehrenzeichen erhalten soll, kam für Ute Huemer zunächst sehr überraschend. „Ich musste erst intensiv darüber nachdenken", sagt sie. Schließlich hat sie aber zugestimmt: „Ich habe es für meine Familie angenommen, damit sie stolz auf mich sein kann. Für meine Eltern und für ,meine' drei Bischöfe." Eine große Bedeutung für die 66-Jährige hatte allen voran Bischof Maximilian Aichern. Denn er sei es gewesen, der mit der Besetzung einer Frau in der Funktion einer Fachinspektorin ein Signal setzen wollte, erzählt die Traunerin. Bislang waren es immer Priester, die diese Funktion bekleidet hatten.
Ute Huemer erhielt im Steinernen Saal des Landhauses in Linz von Landeshauptmann Thomas Stelzer das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreicht. © Land Oberösterreich/MM
Wichtige Rolle in der Bildungslandlandschaft
Ute Huemer habe durch ihre Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur Professionalisierung der Bildungslandschaft geleistet und zur Weiterentwicklung des Bildungswesen beigetragen", hob Landeshauptmann Thomas Stelzer in seiner Laudatio hervor: „Ihr Einsatz für innovative und praxisnahe Bildungsinhalte zeigt sich auch in ihrer maßgeblichen Mitwirkung an neuen Lehrplänen sowie als Mitautorin eines Schulbuches für den katholischen Religionsunterricht."
Die Tätigkeit Huemers in der Bildungsdirektion OÖ sowie ihr Engagement für die Qualitätssicherung der Reifeprüfung bezeichnete der Landeshauptmann als „Meilensteine ihrer Laufbahn".
Durch ihr Engagement – unter anderem als Mitglied der Ökumenischen Kommission der Diözese Linz – habe sie wertvolle Impulse für den interkonfessionellen Dialog gesetzt, betonte Stelzer. Auch in der Hochschulbildung habe sie durch ihre jahrelange Lehrtätigkeit an der Universität Salzburg – Huemer hatte Deutschlehrer ausgebildet – nachhaltig gewirkt.
Die Verleihung der Bundesauszeichnungen fand im feierlichen Rahmen des Steinernen Saales des Landhauses in Linz statt. Landeshauptmann Thomas Stelzer überreichte Ute Huemer vor zahlreichen Gästen die höchste staatliche Auszeichnung der Republik Österreich. Zur Ehrung waren Bischof Manfred Scheuer, Schulamtsdirektor Anton Birngruber, Geschwister und Wegbegleiterinnen – die ehemaligen Kolleginnen des Schulamtes Doris Neundlinger, Andrea Kaspar und Ursula Eilmsteiner sowie die pensionierte Lehrerkollegin Adelheid Stiftinger – gekommen.