Vatikan kündigt "Kirchliche Versammlung" für 2028 an

Dies hat Kardinal Mario Grech, Generalsekretär der Synode, jetzt in einem Brief an Bischöfe und Patriarchen angekündigt. Der hinführende Prozess wurde vom Papst am 11. März 2025 von der römischen Gemelli-Klinik aus, in der er derzeit behandelt wird, gebilligt, informierte dazu das Online-Portal Vatican News am Samstag, 15. März. Er deckt sich mit der Phase der Umsetzung der sogenannten Weltsynode zum Thema "Für eine synodale Kirche. Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung"; sie hat im Oktober 2024 nach einem dreijährigen Prozess geendet.
Wie der Papst nach der Weltsynode erklärte, ist das auf der 16. Generalversammlung der Synode verabschiedete Schlussdokument "Teil des ordentlichen Lehramtes des Nachfolgers Petri" und muss als solches angenommen werden. Das bedeutet - wie Kardinal Grech hervorhob - für "die Ortskirchen und die kirchlichen Zusammenschlüsse" die Verpflichtung, die Hinweise des Dokuments jetzt auf dem Weg der "geistlichen Unterscheidung und der Entscheidung umzusetzen".
Das Umsetzen des Schlusspapiers sollten die Ortskirchen allerdings nicht als "einfache Anwendung von Richtlinien von oben" verstehen, sondern als einen Prozess der Rezeption des Dokuments in einer Weise, die "an die lokalen Kulturen und an die Bedürfnisse der Gemeinschaften angepasst ist". Dabei solle stets das Ziel im Auge behalten werden, den Austausch und Dialog "zwischen den Teilkirchen und in der Kirche als Ganzes" konkret werden zu lassen.
Auch Laien einbinden
Von "grundlegender Bedeutung" für die Umsetzung des Synodenpapiers ist nach Ansicht von Kardinal Grech das Einbinden aller, die während der Synode einen Beitrag geleistet haben. Sonst könnten das "Zuhören aller Kirchen" und die geistliche Unterscheidung der verantwortlichen Oberhirten keine Früchte tragen. Grundlegende Instrumente sind nach Grechs Dafürhalten künftig "synodale Teams, die aus Presbytern, Diakonen, geweihten Männern und Frauen sowie Laien bestehen und von ihrem Bischof begleitet werden". Solche Teams sollten dort, wo sie schon bestehen, "gestärkt", andernfalls jedoch "erneuert, reaktiviert und angemessen integriert" werden.
Der bevorstehende Prozess bilde, wie der aus Malta stammende Kurienkardinal erklärte, "den Rahmen", in den auch "die Ergebnisse der Arbeit der Studiengruppen und die Beiträge der Kommission von Kirchenrechtlern" eingebracht werden müssen. Zur Erinnerung: Die insgesamt zehn Studiengruppen wurden im März 2024 von Papst Franziskus eingesetzt; sie sollen Fragen eingehender untersuchen, die während der ersten Weltsynode-Vollversammlung im Vatikan 2023 aufgeworfen worden waren. Die Kommission von Kirchenrechtlern hingegen entstand 2023 im Einvernehmen mit dem Dikasterium für Gesetzestexte und arbeitet der Synode zu.
Heilig-Jahr-Feiern der synodalen Teams im Oktober
Kardinal Grech skizzierte in seinem Schreiben auch die nächsten Etappen des Prozesses, der auf die "Kirchliche Versammlung" im Oktober 2028 hinführen soll. Für Mai ist die Veröffentlichung eines ausführlicheren Dokuments geplant, das die konkrete Vorgehensweise aufzeigen soll. Während die Umsetzung in den Ortskirchen und ihren einzelnen Bereichen anläuft und weitergeht, finden vom 24. bis 26. Oktober die "Heilig-Jahr-Feiern der Synodalteams und Beteiligungsgremien" statt.
Das sei "ein wichtiger Termin", erklärte Grech; hier solle "das Engagement für eine zunehmend synodale Kirche in den Horizont der Hoffnung, die nicht enttäuscht", eingetragen werden. "Die Hoffnung enttäuscht nicht" (Spes non confundit) war der Titel der Bulle, mit der Franziskus 2024 das derzeit laufende Heilige Jahr angekündigt hat.
Zwischen dem ersten und zweiten Halbjahr 2027 sollen Bewertungsversammlungen in Bistümern, nationalen und internationalen Bischofskonferenzen, östlichen hierarchischen Strukturen und vergleichbaren kirchlichen Gruppierungen zusammentreten. In der ersten und zweiten Hälfte des Jahres 2028 sorgen dann kontinentale Versammlungen für eine Auswertung; außerdem wird der Arbeitstext (Instrumentum laboris) der Kirchlichen Versammlung vom Oktober 2028 redigiert und veröffentlicht.
Der Brief von Kardinal Grech schließt mit der Bitte, für eine Genesung von Papst Franziskus zu beten. Der Papst wird seit dem 14. Februar in der römischen Gemelli-Klinik wegen einer komplexen Infektion der Atemwege und der Lunge behandelt.