Mittwoch 19. März 2025

Stift St. Florian: Feierliche Benediktion von Propst Klaus Sonnleitner

Klaus Sonnleitner wurde am 16. März 2025 zum neuen Propst von Stift St. Florian benediziert. Die feierliche Weihe nahm Bischof Manfred Scheuer vor.

Zahlreiche Äbte und viele weitere Ordensvertreterinnen und -vertreter aus ganz Österreich, allen voran der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher, nahmen an dem festlichen Gottesdienst am 16. März 2025 in der Stiftskirche von St. Florian teil. Große Abordnungen der Malteser, des Deutschen Ordens, der Grabesritter wie auch der Bad Ischler Goldhaubenfrauen waren beim Gottesdienst ebenfalls vertreten. Die Politik wurde an erster Stelle vom oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Altlandeshauptmann Josef Pühringer repräsentiert.

 

Propst Klaus Sonnleitner CanReg (l.) und Bischof Manfred Scheuer
Propst Klaus Sonnleitner und Bischof Manfred Scheuer. © TEAM FOTOKERSCHI / WERNER KERSCHBAUMMAYR


Bischof Scheuer betonte in seiner Predigt, dass Propst Sonnleitner und alle Chorherren von Christus her berufen seien, "Diener der Freude" und "Anwälte der Hoffnung" zu sein. Insofern wolle er trotz der angespannten personellen und wirtschaftlichen Situation des Stifts zur Zuversicht ermutigen. Die Hauptaufgabe eines Ordens sei der klösterliche Lebensalltag nach innen und die Seelsorge nach außen, so der Bischof weiter. Im Fall der Chorherren von St. Florian sei das seit über 950 Jahren vor allem auch die Pfarrseelsorge.

Das Stift habe auch schon früher turbulente Zeiten, Phasen der Krise und große Schwierigkeiten durchlebt und auch durchlitten. Auch der Ordensvater Augustinus habe in einer Zeit des Zusammenbruchs der gesellschaftlichen Ordnung und auch des Kulturbruchs gelebt. "In diesem Kultur- und Zivilisationsbruch war Augustinus ein Stifter von Ordnung und Kultur, durchaus ein Pionier für ein neues Zusammenleben", so Scheuer: "Die Ordnung des Lebens, des Gebetes und des Zusammenlebens ist kein Zwang, kein Korsett, sondern eine Ordnung des Friedens."

Der Bischof ging auch auf die große kulturelle bzw. musikalische Tradition des Stifts ein und sagte wörtlich: "Musik kann Friedenspotenzial entfalten, in dem sie und wie sie Dualität und Pluralität einbezieht. (...) Musik kann eine Lehrerin dafür sein, Diversität konstruktiv zu gestalten und kreativ mit dem Neuen und mit dem Fremden gastfreundlich umzugehen." Augustinus habe die Musik als "Kunst der rechten Bewegung" bezeichnet, so Scheuer: "Gerade damit gibt uns die Musik mit der biblischen Tradition Kriterien für unsere Strukturprozesse und Zukunftswege, für unsere Neuausrichtungen der Ordensgemeinschaften."

 

Predigtgedanken von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

Propstbenediktion von H. Klaus Sonnleitner CanReg

Klaus Sonnleitner wurdevon Bischof Manfred Scheuer zum
neuen Propst von Stift St. Florian benediziert. 
© TEAM FOTOKERSCHI / WERNER KERSCHBAUMMAYR

 

 

Das Miteinander stärken


Klaus Sonnleitner (geb. 1970 in Bad Ischl) wurde von seinen Mitbrüdern am 6. Februar 2025 zum 58. Propst und 20. Lateranensischen Abt gewählt und steht seither der Klostergemeinschaft vor.Vor seiner Wahl zum Nachfolger von Altpropst Johannes Holzinger war Sonnleitner 18 Jahre Stiftsorganist sowie Stiftskantor, Musikarchivar und Gastmeister in St. Florian gewesen. Er gilt als großer Kenner des Lebenswerkes von Anton Bruckner und ist ein international gefragter Orgelexperte. Der gebürtige Bad Ischler hatte nach der Matura an der Handelsakademie am Mozarteum in Salzburg studiert, promovierte in Theologie und ist seit 1997 Chorherr des Stiftes St. Florian. 2002 wurde er zum Priester geweiht. Als Seelsorger war er unter anderem in den Pfarren Attnang, Vöcklabruck, Linz-Ebelsberg, St. Gotthard, Walding oder Herzogsdorf im Einsatz. In seiner Funktion als Organist begleitete er die St. Florianer Sängerknaben zuletzt bei zahlreichen Konzerten.


In seinen Dankesworten am Sonntag unterstrich der neue Propst, dass er eine seiner Hauptaufgaben darin sehe, das Miteinander im Stift und darüber hinaus zu stärken.



Bedeutendes Barockkloster

 

Das südöstlich von Linz gelegene Augustiner-Chorherrenstift St. Florian zählt zu den größten und bekanntesten Barockklöstern Oberösterreichs. Der Überlieferung nach wurde der erste bekannte Christ auf dem heutigen Gebiet Österreichs, der heilige Märtyrer Florian, nach seinem Tod im Jahr 304 auf dem heutigen Stiftsgelände bestattet. Die heute bestehende prachtvolle Klosteranlage - zu ihr gehört die Stiftsbasilika - entstand zwischen 1686 und 1750 unter den Baumeistern Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Johann Gotthard Hayberger.

Während der Ursprung des Stiftes nicht durch Quellen belegt ist, gehen erste schriftliche Zeugnisse einer Klosteranlage auf die Karolinger-Zeit um 800 zurück. 1071 belegte schließlich der Passauer Bischof Altmann die Priestergemeinschaft des Ortes mit der Chorherrenregel. Im 13. Jahrhundert wurde eine neue Kirche erbaut, 1289 starb die im Ruf der Heiligkeit stehende Inklusin Wilbirg. Ein weiteres markantes Ereignis war die Errichtung einer Klosterschule im 14. Jahrhundert, die bis 1807 bestand, als dem Stift bis 1848 die Leitung des Linzer Gymnasiums übertragen wurde.

Eine Unterbrechung im Klosterbetrieb gab es 1941, als die Gestapo das Stift beschlagnahmte und ab 1942 zum Sitz der NS-Reichsrundfunkgesellschaft ausbaute. Die ausgewiesenen Chorherren, die im Kloster Pulgarn bei Steyregg ihr Gemeinschaftsleben aufrechterhalten konnten, kehrten nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder ins Stift zurück. 33 Pfarren gehören heute zum Stift.



Bruckners Wirkstätte


Musik hat in St. Florian hohen Stellenwert, verbunden vor allem mit dem Namen des Komponisten Anton Bruckner (1824-1896): Der "Musikant Gottes" war 1848 bis 1855 Stiftsorganist und wurde nach seinem Tod unter der "Brucknerorgel" in der Kirche bestattet. An ihn erinnern seit 1997 die internationalen "Brucknertage St. Florian". Deutlich länger - bereits seit 1071 - verfügt das Stift über einen Knabenchor, die "St. Florianer Sängerknaben", die ähnlich professionell geführt sind wie die Wiener Sängerknaben und rund 50 Sänger umfassen. St. Florian ist auch Austragungsort der OÖ. Stiftskonzerte und zahlreicher Orgelfestivals.

 

Infos: www.stift-st-florian.at

 

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