Buchpräsentation: „Ein Hymnus auf die Schöpfung"
40 Jahre nach ihrer Gestaltung ist die Lydia Roppolt Kapelle im Bildungshaus Schloss Puchberg erstmals Gegenstand einer ausführlichen geschichtlichen, architektonischen und künstlerischen Darstellung. Viele, die zur Künstlerin einen lebendendigen Bezug und dem von ihr gestalteten Raum haben, trafen sich am 11. Dezember im Gottesdienstraum zur Buchpräsentation. In den Ansprachen war von der Nähe und Weichheit der Figuren, der Fülle der Farben, der Verbindung von Innen und Außen hin zum Teich und Naturraum, vom Angesehen werden und dem damit einhergehenden Selbstwert die Rede.
V. l.: Christine Tröbinger (Leitungsteam), Rektor Adi Trawöger (Leitungsteam), und die beiden Herausgebenden Willi Achleitner und Eva Plank © Burgstaller
Die Künstlerin und die Kapelle
Lydia Roppolt wurde 1922 als Tochter einer Russin und eines österreichischen Botschaftsangestellten in Moskau geboren. Die Familie zog bald darauf nach Österreich. Nach Schuljahren in Wien erwarb sie 1949 den Abschluss als Akademische Malerin 1951 wurde sie Mitglied in der Wiener Secession und verlegte ihren Wohnsitz nach Oberwang. Lydia Roppolt war der benediktinischen Laiengemeinschaft beigetreten. Die erste Auftragsarbeiten war die Kapellenausmalung in St. Peter in Salzburg, eine besonderen Akzent hat sie in Oberwang mit der Gestaltung der Kirche in einer Verbindung von gotischer Architektur und moderner Ausschmückung gesetzt. 1981 bis 1983 hat Lydia Roppolt an der Kapelle im Bildungshaus im Zusammenspiel mit DI Karl Odorizzi gearbeitet, die am 3. November 1983 von Bischof Maximilian Aichern eingeweiht wurde.
Von November 1981 bis Mai 1983 hat die Künstlerin Lydia Roppolt die Unterkirche umgestaltet. © Bildungshaus Schloss Puchberg
Akzent der Impulsgebenden am Abend
Wie ein Gottesdienst war die Buchpräsentation der beiden Herausgeber:innen Eva Plank und Willi Achleitner mit über 100 Teilnehmenden auch gestaltet. Bischof Manfred Scheuer erinnerte sich in seiner Predigt an die persönliche Begegnung mit der Künstlerin und nahm Bezug auf die Bergpredigt. Eva Plank erinnerte an die Entstehung des Buches, Bernhard Kagerer an den Prozess des Layouts und Druckens, Maria Prieler-Woldan nahm auf die linkshändig segnende Madonna Bezug und Hubert Mayr brachte die Idee des vormaligen Direktors Willi Achleitner von einem „Flüchtenden Jesus“, den es noch nicht gibt als Kunstobjekt, aber der in Anbindung an die Kapelle und das vor der Kapelle postierte Kunstwerk noch geben könnte.
Und das eröffne, so Christoph Burgstaller, Leiter des Bildungshauses Schloss Puchberg.
nochmal eine spannende neue Perspektive: „Wir sollen nicht satt zurückbleiben als im Gottesdienst gestärkte und genährte Christ:innen sondern Jesus hungrig nachfolgen und aktiv werden in einer verantworteten Gestaltung der Mitwelt. Ist es vielleicht auch so, dass Jesus zum Davonlaufen wäre vor mancher Selbstzufriedenheit in der Kirche? Die Kapelle inspiriert also nicht nur die in ihr verweilen, sondern lädt dazu ein, darüber hinaus zu gehen! Wir freuen uns auf alle, die kommen, um diesen Ort der Stille, der Kräftigung und Zentrierung zu besuchen."
Bischof Manfred Scheuer erinnerte sich in seiner Predigt an die persönliche Begegnung mit Künstlerin Lydia Roppolt © Burgstaller
Das Buch
Das Buch „Ein Hymnus auf die Schöpfung. Die Kapelle von Lydia Roppolt im Bildungshaus Schloss Puchberg" beinhaltet 60 Bilder sowie Texte, in denen sieben Personen und Bischof Manfred Scheuer die spirituelle Wirkung der Kapelle eindrucksvoll beschreiben. Es ist zum Preis von 22 Euro im Bildungshaus Schloss Puchberg erhältlich.