Freitag 1. November 2024

Feier zum 75er von Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer

Bischof Manfred Scheuer dankte dem vielfach kirchliche engagierten Altlandeshauptmann für dessen Verbundenheit und Freundschaft.

Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer hat am Mittwoch seinen 75. Geburtstag gefeiert. Von 1995 bis 2017 war Pühringer Landeshauptmann von Oberösterreich. Seit seinem Abgang von der Politik ist er auch (wieder) vielfach im kirchlichen Kontext aktiv. Standesgemäß wurde der Geburtstag am Mittwochabend auch mit einem Gottesdienst im Linzer Mariendom gefeiert. Im Anschluss fand ein Abendessen in kleinem Rahmen statt.

 

Dompropst Willhelm Vieböck, Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer, Konditormeister Leo Jindrak, Bischof Manfed Scheuer beim Anschneiden der Geburtstagstorte zum 75. Geburtstag von Josef Pühringer.

Dompropst Willhelm Vieböck, Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer, Konditormeister Leo Jindrak, Bischof Manfed Scheuer beim Anschneiden der Geburtstagstorte zum 75. Geburtstag von Josef Pühringer. (Foto: Diözese Linz, Kraml)

 

Pühringer ist Vorsitzender der "Initiative Pro Mariendom", die sich um den Erhalt des Linzer Domes schon viele Verdienste erworben hat. Seit 2017 ist er zudem Obmann der "Pro Oriente"-Sektion Linz und setzt sich in dieser Funktion für gute ökumenische Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen ein.

Als Mitglied des Stiftungsrates der Kardinal-König-Stiftung ist der Altlandeshauptmann zudem bemüht, das geistige Erbe des früheren Wiener Erzbischofs Kardinal Franz König (1905-2004) für die Gegenwart und Zukunft fruchtbar zu machen.

Weiters ist Pühringer Landesobmann des Seniorenbundes, dessen Vizepräsident er auf Bundesebene ist, und bis vor kurzem war er auch noch Präsident des Österreichischen Volksliedwerks. Politisch ist er noch als Gemeinderat in Traun tätig.

 

Bischof Manfred Scheuer bei seiner Rede anlässlich des 75. Geburtstages von Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer.

Bischof Manfred Scheuer bei seiner Rede anlässlich des 75. Geburtstages von Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer. (Foto: Diözese Linz, Kraml)

 

Bischof Scheuer dankte Pühringer bei der Geburtstagsfeier mit sehr persönlichen Worten für die Verbundenheit und Freundschaft. Josef Pühringer habe einen Blick für das, was die Menschen brauchen. Sein Verständnis von Politik sei das der "angewandten Liebe zur Welt". Dem Jubilar sei es in seinem politischen Leben stets darum gegangen, Kompromisse zu finden, er habe auch so manche "Prügel" einstecken müssen, sei aber nie nachtragend gewesen und habe diese nicht zurückgegeben. Zudem habe er sich stets seinen Humor bewahrt.

Besonderen Dank sprach Bischof Scheuer dem früheren Landeshauptmann für sein Kontakthalten mit pensionierten und auch pflegebedürftigen Priestern im Land aus. Hier werde er ein großes Wohlwollen und Einfühlungsvermögen gepaart mit viel Wertschätzung sichtbar. „Dafür ein ganz großes Vergelt’s Gott!“

 

Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer bei seinen Dankesworten anlässlich seines 75. Geburtstages.

Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer bei seinen Dankesworten anlässlich seines 75. Geburtstages. (Foto: Diözese Linz, Kraml)

 

Pühringer ging in seinen Dankesworten u.a. auf seine jetzigen Tätigkeiten für die Kirche ein. Sich heute für die Kirche zu engagieren, sei sicher nicht "vergnügungssteuerpflichtig", so der Altlandeshauptmann. Er mache es aber aus Überzeugung und mit Freude und zitierte Gotthold Ephraim Lessing: „Alt mach nicht das grau der Haare, alt macht nicht die Zahl der Jahre. Alt ist, wer den Humor verliert und sich auch für nichts mehr interessiert.“ Da bestehe bei ihm freilich keine Gefahr. Und Pühringer unterstrich, dass in der Kirche und durch die Kirche sehr viel Gutes geschehe, darüber werde aber zu wenig berichtet. Besonders hob er die Caritas, die Seelsorge in wichtigen Bereichen der Altenpflege, in der Krankenpastoral, bei der Sterbebegleitung und die Kinderpastoral hervor und verwies auf die Leistungen in der Kulturarbeit und der Entwicklungshilfe.

 

Der Altlandeshauptmann zitierte den britischen Philosophen und Staatsmann Francis Bacon: "Nicht die Glücklichen sind dankbar, sondern die Dankbaren sind glücklich." In diesem Sinne wolle er auch seiner Familie und besonders seiner Frau danken, die sehr viel aufgefangen habe, "denn auch als Landeshauptmann kommt man nicht jeden Tag als Sieger nach Hause".

Pühringer erinnerte zudem daran, dass er in jungen Jahren zweimal bei der Kirche beschäftigt war: einmal fünf Wochen bei der Caritas und später sechs Jahre als Religionslehrer.

Mit 75 Jahren habe man nicht mehr "unendlich viel Zeit", resümierte Pühringer und erinnerte zugleich an Kardinal König und dessen Maxime, "das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden zu lernen". Da sei er intensiv dabei.

 

Dem Gottesdienst im Dom standen Dompfarrer Maximilian Strasser und Bischofsvikar Johann Hintermaier vor. Strasser betonte in seiner Predigt, dass die Grundlage jeder menschlichen gerechten Ordnung die Würde jedes einzelnen Menschen sei. Dieses Prinzip müsse auch die Voraussetzung für jedes politische Handeln sein. Wo diese Würde des Menschen nicht gewährleistet ist, geschehe Unrecht.

Als Geschenk des Domkapitels überreichte Dompropst Willi Vieböck einen von Künstler Heimo Zobernig gestaltetetn Kerzenhalter, so wie sie in größerer Form auch im Mariendom verwendet werden.

 

Dompropst Wilhelm Vieböck gratuliert im Namen des Domkapitels Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer zum 75. Geburtstag.

Dompropst Wilhelm Vieböck gratuliert im Namen des Domkapitels Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer zum 75. Geburtstag. (Foto: Diözese Linz, Kraml)

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