Freitag 22. November 2024

Katholische Kirche in OÖ: Kirchenstatistik 2023

Festgottesdienst im Linzer Mariendom

Die Diözese Linz veröffentlichte gemeinsam mit den anderen Diözesen am 18. September 2024 die amtliche Kirchenstatistik für das Jahr 2023.

Die Katholische Kirche in Österreich veröffentlicht einmal im Jahr die Katholikenzahlen, die Kirchenstatistik und die Finanzzahlen der Diözesen. Der Termin der Veröffentlichung der Zahlen wurde im Vorjahr durch die Österreichische Bischofskonferenz geändert und erfolgt nun immer rund um den Schulbeginn.

 


Zahlen der Diözese Linz

 

Die Katholische Kirche in Oberösterreich hatte zum Stichtag 31. 12. 2023 insgesamt 882.465 Katholiken und Katholikinnen (2022: 898.064 Katholik:innen) von rund 1,5 Mio. Menschen in Oberösterreich. Im Jahr 2023 traten aus der Katholischen Kirche in Oberösterreich 15.155 Personen aus (2022 waren es 16.505 Personen). 783 Personen traten 2023 wieder oder neu in die Kirche ein (Reversionen: 746, Konversionen: 37; 2022 waren es 849). 110 Personen haben ihre Austrittserklärung in Antwort auf einen Brief des Diözesanbischofs Dr. Manfred Scheuer widerrufen (im Jahr 2022 waren es 146).

 

Im Jahr 2023 wurden in der Katholischen Kirche in Oberösterreich 8.203 Personen getauft, 9.469 kirchliche Begräbnisse und 1.757 kirchliche Trauungen gefeiert sowie 7.948 Personen gefirmt.

 

[Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden in der Katholischen Kirche in Oberösterreich 9.598 Personen getauft, 9.872 kirchliche Begräbnisse und 1.953 kirchliche Trauungen gefeiert sowie 8.703 Personen gefirmt.]

 

Im Jahr 2023 gab es in der Diözese insgesamt 254 Diözesanpriester (154 davon aktiv im Dienst), 44 Weltpriester aus anderen Diözesen (42 davon aktiv), 205 Ordenspriester (159 davon aktiv) und 144 Ständige Diakone (116 davon aktiv). Insgesamt waren 401 hauptamtliche Laien (261 Frauen und 140 Männer) mit einem Vollzeitäquivalent von 265,43 in der Seelsorge tätig.

 

[Zum Vergleich: Im Jahr 2022 gab es in der Diözese insgesamt 260 Diözesanpriester (168 davon aktiv im Dienst), 42 Weltpriester aus anderen Diözesen (42 davon aktiv), 212 Ordenspriester (143 davon aktiv) und 145 Ständige Diakone (117 davon aktiv). Insgesamt waren 369 hauptamtliche Laien (241 Frauen und 128 Männer) mit einem Vollzeitäquivalent von 259,2 in der Seelsorge tätig.]

 

Die Diözese Linz hatte im Jahr 2023 Einnahmen in der Höhe von 138,4 Millionen Euro (2022: 134 Millionen Euro), davon kamen 101,7 Millionen Euro aus dem Kirchenbeitrag (2022: 99,9 Millionen), positives EGT mit 6,8 Millionen (2022: negatives EGT mit 2,1 Millionen).

 

 

Michael Münzner: „Berührungspunkte mit den Menschen suchen“

 

Michael Münzner, Priester und Leiter des Bereichs Verkündigung und Kommunikation der Diözesanen Dienste:

 

„Als Katholische Kirche in Oberösterreich bemühen wir uns, auf vielfältige Weise mit den Menschen in Oberösterreich in Kontakt zu kommen bzw. zu bleiben. So zielt etwa die neue Pfarrstruktur darauf ab, dass Kirche in den Pfarrteilgemeinden am Ort lebendig bleibt. Präsenz zeigen wir auch im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, im Bildungsbereich – von Kindern über Jugendliche bis hin zu Erwachsenen –, bei Kunst und Kultur, im Bereich der Beratung und Unterstützung, in Krankenhäusern und Seniorenheimen oder in Betrieben. Einrichtungen wie TelefonSeelsorge und Krisenseelsorge unterstützen Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Etwa 25.000 kirchliche Mitarbeiter:innen arbeiten in kirchlichen Einrichtungen und in ordenseigenen Betrieben. Darüber hinaus engagieren sich ca. 60.000 Menschen ehrenamtlich in der Katholischen Kirche in Oberösterreich.

 

Ich danke allen, die als Kirchenmitglieder wesentlich dazu beitragen, dass wir in all diesen Bereichen ‚nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft‘ sein können – darin sehen wir unseren Auftrag. Wir nehmen wahr, dass sich Menschen in unserer Gesellschaft mehr und mehr von Institutionen abwenden. Davon sind auch wir als Kirche betroffen, was schmerzlich ist. Es ist uns ein Anliegen, auch auf jene Menschen zuzugehen, die kaum noch Berührungspunkte mit uns haben. Eine Möglichkeit dafür ist das „Grüß Gott!“-Magazin, das wir zweimal im Jahr per Post kostenlos an alle Haushalte in Oberösterreich senden. Mit den Beiträgen möchten wir auf ansprechende Weise vermitteln, was Christsein im Alltag bedeutet und wo wir als Kirche präsent sind. Viele positive Rückmeldungen zeigen uns, dass wir auf einem guten Weg sind. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir weiterhin gefordert sind, nach möglichen Berührungspunkten mit den Menschen und ihrer Lebenswirklichkeit zu suchen.“

 

Michael Münzner, Leiter des Bereichs Verkündigung und Kommunikation der Diözesanen Dienste

Michael Münzner, Leiter des Bereichs Verkündigung und Kommunikation der Diözesanen Dienste. ©  privat

 

 

Kirchenbeitrag: Mit Zweckwidmung Wirkungsbereiche der katholischen Kirche stärken

 

Der Kirchenbeitrag ist die finanzielle Grundlage für die vielfältigen Aufgaben, Angebote und Leistungen der Katholischen Kirche in Oberösterreich. Er beträgt wie in den letzten Jahren
1,1 % des steuerpflichtigen Einkommens. Wenn kein Nachweis über das Einkommen vorliegt, werden die Kirchenbeiträge geschätzt. Nur wenn die persönliche Lebenssituation bekannt ist, können Ermäßigungen angewendet und der Kirchenbeitrag individuell angepasst werden. Darum ersuchen die Beratungsstellen um Kontaktaufnahme, wenn der Kirchenbeitrag zu hoch erscheint. Auf Bezieherinnen und Bezieher von Kindergeld und Arbeitslosengeld wird besonders Rücksicht genommen. Ab dem Veranlagungsjahr 2024 können 600 Euro statt wie bisher 400 Euro pro Jahr steuerlich abgesetzt werden.

 

Die Katholische Kirche in Oberösterreich bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit, 50 Prozent des Kirchenbeitrags einem bestimmten Wirkungsbereich zweckwidmen zu können. Das bedeutet: Katholikinnen und Katholiken können mit der Hälfte ihres Beitrags Aufgabenfelder der katholischen Kirche stärken, die ihnen besonders am Herzen liegen. Die andere Hälfte des Kirchenbeitrags wird auch weiterhin als solidarischer Beitrag zur Grundausstattung der Pfarren und kirchlichen Einrichtungen eingesetzt.

 

Die Zweckwidmung ist befristet auf maximal drei Jahre möglich. Sie kann nach Ablauf der Dauer verlängert, durch Widerruf beendet oder auf eine neue Widmung verändert werden. Ziel ist, bestimmte Wirkungsbereiche damit besonders zu fördern und eine Form der Schwerpunktsetzung zu ermöglichen.


Die zehn Kategorien der Zweckwidmung lauten:

  • Pfarr-Kirche: Mit der Widmung des Kirchenbeitrags an die „Pfarr-Kirche“ wird qualitätsvolle Seelsorge in den Pfarrgemeinden unterstützt und die Beteiligungsmöglichkeit für Ehrenamtliche gefördert.
  • Kultur-Kirche: Der Wirkungsbereich „Kultur-Kirche“ kommt dem Erhalt der wertvollen Kulturdenkmäler, Kirchen und Kapellen in Oberösterreich sowie spirituellen Orten und Räumen zugute.
  • Seelsorge-Kirche: Mit der „Seelsorge-Kirche“ werden u. a. Beratungsstellen für Menschen in Lebenskrisen wie die TelefonSeelsorge, aber auch Treffpunkte für Mensch & Arbeit und Projekte für Menschen mit psychosozialem Unterstützungsbedarf gefördert.
  • Junge-Kirche: Die Widmung für die „Junge-Kirche“ unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Lebens- und Glaubensweg, z. B. durch die Angebote der Katholischen Jugend und Jungschar.
  • Familien-Kirche: Mit der Kategorie „Familien-Kirche“ werden Angebote der Ehe-, Beziehungs- und Familienberatung, Bildungsangebote für Eltern und Paare und Projekte für die Begegnung zwischen den Generationen gestützt.
  • Sozial-Kirche: Widmungen für die „Sozial-Kirche“ kommen u. a. der Caritas OÖ mit ihren Einrichtungen für Menschen in Not, für Menschen mit Beeinträchtigungen oder auch für Besuchsdienste zur Entlastung pflegender Angehöriger zugute sowie der Soforthilfe im Katastrophenfall als auch Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit.
  • Umwelt-Kirche: Der Wirkungsbereich der „Umwelt-Kirche“ betrifft Projekte im Sinne des Klima- und Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit.
  • Verkündigungs-Kirche: Mit der „Verkündigungs-Kirche“ werden Aktivitäten der katholischen Kirche gefördert, die den Menschen die frohe Botschaft, das Evangelium, näherbringen, wie z. B. durch Aktivitäten des Bibelwerks.
  • Bildungs-Kirche: Die Widmung für die „Bildungs-Kirche“ unterstützt die regionalen Bildungshäuser der Katholischen Kirche in Oberösterreich und die Ausbildung junger Menschen in diözesanen Schulen, die pädagogische Ausbildung für Schule und Religionsunterricht sowie die Katholische Privat-Universität und die Priesterausbildung.
  • Welt-Kirche: Die Widmung für die „Welt-Kirche“ unterstützt die Leitung der Weltkirche in Rom.

Detailinfos: https://www.meinbeitrag.at/zweckwidmung

 

 

Detailinformationen zu den Österreich-Zahlen: 

www.katholisch.at/statistik

https://kirchenfinanzierung.katholisch.at/kirchenfinanzen

www.kathpress.at

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