Montag 15. Juli 2024

Wolfgangjahr 2024: Feierlicher Pilgergottesdienst als Höhepunkt zum „Sternpilgern“

Über 400 Menschen feierten beim „Sternpilgern“ am 13. Juli 2024 mit Bischof Manfred Scheuer gemeinsam Gottesdienst auf der Seepromenade in St. Wolfgang.

Die Spuren des 924 geborenen hl. Wolfgang ziehen sich quer durch ganz Europa. Eines der wichtigsten Zentren seiner Verehrung liegt aber in Oberösterreich, in St. Wolfgang am nach ihm benannten Wolfgangsee. Am 13. Juli 2024 luden die Diözese Linz und die Erzdiözese Salzburg anlässlich „1.100 Jahre hl. Wolfgang“ zum „Sternpilgern“ nach St. Wolfgang ein. Höhepunkt des gemeinsamen Pilgertages war ein Pilgergottesdienst um 16.00 Uhr auf der Seepromenade St. Wolfgang, den Bischof Manfred Scheuer mit über 400 Gläubigen feierte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von den „Little Bürger Girls & Boys“, dem Jugendblasorchester der Bürgermusikkapelle St. Wolfgang.

Festlicher Einzug zum Pilgergottesdienst an der Seepromenade in St. Wolfgang.

Festlicher Einzug zum Pilgergottesdienst an der Seepromenade in St. Wolfgang. / © Diözese Linz - Kraml

In seiner Predigt betonte Bischof Manfred Scheuer: „Beim Pilgern erfahren wir die Schönheit der Schöpfung. Es wird uns aber auch die Verletzlichkeit des Lebens bewusst.“ In Bezug auf das Sternpilgern nach St. Wolfgang meinte der Bischof: „Für mich sind Berge ein Ort der Freiheit. Beim Gehen, beim Bergsteigen oder beim Pilgern werde ich auch geläutert, ich gewinne Abstand zu meinen Vorurteilen, Ideologien und Verblendungen. Manchmal gehe ich mir die Aggressionen vom Leib. Heute sind viele hier in St. Wolfgang, die beim Pilgern oder bei Wallfahrten Orientierung, Trost, Gemeinschaft und auch Heilung in der Natur und an heiligen Orten finden. Wir brauchen Atempausen, eine neue, andere Kultur der Zeit, nicht bloß im Sinn einer Work-life-Balance. Wer aktuell sein will und nicht bloß modisch, getrieben vom Zeitgeist, der muss in Gott selbst eingewurzelt sein. Der Gott der Bibel ist ein ‚Weg- oder Wandergott‘. Das Gebet ist eine Kraft- und Energiequelle.“

Bischof Manfred Scheuer bei der Predigt zum Pilgergottesdienst.

Bischof Manfred Scheuer bei der Predigt zum Pilgergottesdienst. / © Diözese Linz - Kraml

Den heiligen. Wolfgang nahm Bischof Manfred Scheuer im Rahmen des Pilgergottesdienstes zu 1.100 Jahre hl. Wolfgang besonders in den Blick und ging auf seine große Bedeutung auch im Bereich der Bildung und Klosterlandschaft ein: „Als Bischof waren ihm die Förderung der Wissenschaft – Gründung der Bibliothek in St. Emmeram – und die gute schulische Bildung des kirchlichen Nachwuchses ein großes Anliegen. Er erkannte die Tragweite und die Bedeutung guter Bildungseinrichtungen für die Kirche als bedeutendster bildungspolitischer Player zu jener Zeit. Die Wirkung seiner Tätigkeit ist nicht auf seine Zeit beschränkt geblieben. Wolfgang hat zum Beispiel Hervorragendes für das Bildungswesen geleistet: Regensburg wurde unter ihm und durch ihn zu einer Bildungsmetropole. Als Prinzenerzieher hat er entscheidend an der Formung Heinrichs II., des Heiligen, mitgewirkt, der seinerseits für Reich und Kirche viel Gutes getan hat. Als Reformer der Klöster hat er Weichen für die Zukunft gestellt und die Entwicklung von St. Emmeram, Mondsee, Niederaltaich, Kremsmünster und anderen Benediktinerstiften maßgeblich beeinflusst. Er hat der Gründung des Bistums Prag und der Abtrennung von seiner eigenen Diözese zugestimmt und durch diesen Verzicht einen wesentlichen Beitrag zur Verfestigung des Christentums bei den Slawen geleistet.“

Predigt von Bischof Manfred Scheuer beim Pilgergottesdienst im Wortlaut.

Über 400 Pilger:innen feierten mit Bischof Manfred Scheuer den Pilgergottesdienst an der Seepromenade in St. Wolfgang.

Über 400 Pilger:innen feierten mit Bischof Manfred Scheuer den Pilgergottesdienst an der Seepromenade in St. Wolfgang. / © Diözese Linz - Kraml

Dem Freiluft-Gottesdienst ging ein gemeinsamer Pilgertag voraus: Etwa 350 Menschen pilgerten bei perfektem Pilgerwetter auf acht unterschiedlichen Routen nach St. Wolfgang. Ausgangspunkte waren Mondsee – diese Route ging auch Bischof Manfred Scheuer –, das Europakloster Gut Aich, Fuschl, St. Gilgen, Bad Ischl, Pfandl, Strobl und Weißenbach am Attersee. Die Wege nahmen von eineinhalb bis sechs Stunden in Anspruch. Zu gewissen Startzeitpunkten bestand die Möglichkeit, die Strecken mit ausgebildeten Pilgerbegleiter:innen zu gehen. Unterwegs luden Impulstexte zum Innehalten ein.

 

Die Pilgergruppe aus Pfandl bei der Ankunft an der Seepromenade in St. Wolfgang

Die Pilgergruppe aus Pfandl bei der Ankunft an der Seepromenade in St. Wolfgang. / © Diözese Linz - Kraml

 

Jubiläumsjahr „1100 Jahre heiliger Wolfgang“

2024 feiert St. Wolfgang zusammen mit vielen sogenannten „Wolfganggemeinden“ seinen 1100. Geburtstag. Aus diesem Anlass richtet sich der Blick in diesem Jahr ganz besonders auf den Heiligen, der auch heute noch ein wichtiger Impulsgeber sein kann. Etliche Veranstaltungen und kirchliche Feste rund um den Wolfgangweg, die Kirche und den See laden ein, an den Angeboten des Gedenkjahres zu Ehren des heiligen Wolfgangs teilzunehmen. So umfasst das Programm auch kulturelle Veranstaltungen, wie etwa eine hochkarätige Kirchenkonzert-Reihe mit internationalen Künstler:innen in der Wallfahrtskirche St. Wolfgang, jeweils noch am 21. und 28. Juli sowie am 4., 15. und 25. August um 20 Uhr. Den Abschluss des Jubiläumsjahres feiert die Pfarre am Patroziniumsfest des hl. Wolfgang am 31. Oktober 2024 um 9.30 Uhr.

https://www.dioezese-linz.at/wolfgangjahr

 

 

Sich auf den Weg machen: Pilgern in Oberösterreich  

Nicht nur im Salzkammergut finden Interessierte ansprechende Pilgerangebote, sondern auch in anderen Teilen des Landes. Oberösterreich hat für Pilger:innen viel zu bieten. Auf knapp 4.000 Kilometern laden 14 Pilgerwege und elf spirituelle Wanderwege zum (In-sich-)Gehen ein. Die oberösterreichischen Pilgerwege sind nicht hochalpin und somit auch für Einsteiger:innen geeignet – lediglich auf die Streckenlänge ist zu achten.

Auf Initiative des Netzwerks Pilgerwege & Spirituelle Wege in Oberösterreich, der Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich und des Oberösterreich Tourismus wurden die Pilgerwege in Oberösterreich kompakt in einer Broschüre zusammengefasst. 21 Wege und Wegvarianten sind darin beschrieben – neben dem Wolfgangweg etwa auch der Benediktweg, Jakobsweg, Via Nova und der Johannesweg.

 

Die Broschüre „Pilgern in Oberösterreich“ wird laufend aktualisiert und steht unter www.oberoesterreich.at/pilgern zum Download bereit.

 

 

Pilgern mit ausgebildeten Pilgerbegleiter:innen

Immer mehr Pilger:innen haben den Wunsch, in einer Gemeinschaft und mit ausgebildeten Pilgerbegleiter:innen unterwegs zu sein. In der Diözese Linz gibt es derzeit 100 Pilgerbegleiter:innen im Netzwerk der Spirituellen Wegbegleiter:innen, 20 starten im Oktober ihre Ausbildung zum / zur Pilgerbegleiter:in. Sie begleiten Einzelpersonen und Gruppen, unterstützen beim Entschleunigen und geben Impulse zur ganzheitlichen Wegerfahrung.

Für jene, die selbst erfahrene Pilger:innen sind und gerne Pilgergruppen begleiten möchten: Der nächste Ausbildungslehrgang für Pilgerbegleiter:innen nach christlich-spirituellen Grundlagen beginnt im Herbst 2024 und dauert bis Herbst 2025.

Andrea Reisinger: „Beim Sternpilgern spürt man die Verbundenheit untereinander”

Andrea Reisinger aus Vöcklabruck ist selbst Pilgerbegeisterte. Sie pilgert seit 18 Jahren regelmäßig, seit zehn Jahren begleitet sie auch Gruppen. Seit April 2020 ist sie Referentin für Pilgern und Pilgerbegleitung in der Diözese Linz. Pilgern ist für mich eine Zeit des Auftankens. Mit wenig Gepäck und viel Offenheit begegne ich der Natur, den Menschen, mir selbst, meinen Mitpilger:innen. Den Alltag lasse ich äußerlich und innerlich hinter mir. Das Jetzt ist im Vordergrund. Dankbarkeit und Vertrauen entstehen. Neue Perspektiven tun sich auf und manches klärt sich. Der Weg ist oft auch mühevoll und lässt mich die Anstrengung spüren. Gleichzeitig wächst Dankbarkeit und Stolz auf meinen Körper, der das alles schafft. Das stärkt auch das Vertrauen, den Herausforderungen des Lebens gewachsen zu sein”, schildert Reisinger ihre Erfahrungen.

Die Pilgerbegleiter:innen bringen die Fürbitten beim Pilgergottesdienst an der Seepromenade in St. Wolfgang dar.

Die Pilgerbegleiter:innen bringen die Fürbitten beim Pilgergottesdienst an der Seepromenade in St. Wolfgang dar. / © Diözese Linz - Kraml

Bei der Vorbereitung der Pilgerstrecken für das Sternpilgern sei sie wieder beeindruckt vom Reiz des Seengebietes rund um den Mondsee, Fuschlsee, Attersee und Wolfgangsee gewesen. „Viele dieser Wege sind mir vertraut, da die Ausbildungsgruppe der Pilgerbegleiterinnen jedes Jahr in dieser Gegend auf den traditionellen Pilgerwegen unterwegs ist. Das Sternpilgern bot auch für Pilgeranfänger:innen eine Möglichkeit, Pilgern kennenzulernen, sich unkompliziert einer Gruppe anzuschließen und so den Wert des Gehens und den Mehrwert des Pilgerns für sich zu entdecken”, ist Reisinger überzeugt. Zwar bietet für sie jedes Jahr der Weltpilgertag am 25. Juli einen fixen Anlass, sich auf den Weg zu machen, heuer stellt sie aber das Sternpilgern rund um St. Wolfgang für sich in den Fokus.

Die Pilgerbegleiter:innen aus den Diözesen Linz und Salzburg, die von den acht Ausgangsorten die Pilger:innen nach St. Wolfgang begleiteten.

Die Pilgerbegleiter:innen aus den Diözesen Linz und Salzburg, die von den acht Ausgangsorten die Pilger:innen nach St. Wolfgang begleiteten. / © Diözese Linz - Kraml

„Beim Sternpilgern spürt man auch die Verbundenheit untereinander. Mit vielen Menschen auf ein Ziel zuzugehen, verbindet untereinander und auch mit dem Göttlichen. Es macht Freude, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, die sich bewegt. Auch Kirche als Weggemeinschaft wird so erfahren und erspürt”, sagt Reisinger. Sie plant für den Sommer erstmals ein Radpilgern auf dem Wolfgang-Radpilgerweg von Regensburg nach St. Wolfgang – und will somit auch auf diesem Weg das Wolfgangjahr würdigen. Begleiten wird sie dabei ihr Mann, für den das Wolfgangjahr wohl auch etwas Besonderes sein mag – ist der hl. Wolfgang doch sein Namenspatron.

Diözesane Pilgerangebote, Pilgerbegleiter:innen in Oberösterreich und andere Informationen:
www.dioezese-linz.at/pilgerbegleitung

 

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