Sonntag 21. Juli 2024

Skulptur crowning im Kunstraum des Mariendoms zerstört

Die Skulptur crowning der Künstlerin Esther Strauß – seit 27. Juni im Kunstraum des Mariendoms zu sehen – wurde in einem Vandalismusakt zerstört und kann aktuell nicht besichtigt werden.

Am Donnerstag, 27. Juni wurde im Rahmen der Künstlerischen Positionen im Kunstraum des Mariendoms die Ausstellung der Skulptur crowning von der in Tirol und Wien lebenden Künstlerin Esther Strauß eröffnet. Diese zeigt auf einem Sockel, der in der Mitte des Raumes steht, die Skulptur einer auf einem Fels sitzenden, gebärenden Marienfigur und nimmt Bezug auf die 1913 von Sebastian Osterrieder fertiggestellte Krippe im Dom. Sie greift bildhaft die Leerstelle in der biblischen Erzählung der Geburt Christi auf. Die Figur wurde von Bildhauerin Theresa Limberger geschnitzt und bemalt und anschließend von der Künstlerin und Restauratorin Klara Kohler patiniert. Am Montag, 1. Juli wurde die Skulptur am frühen Vormittag in einem Vandalismusakt zerstört – der Kopf der Skulptur wurde abgesägt - und kann aktuell im Kunstraum des Mariendoms nicht mehr besichtigt werden. Der Fall wurde polizeilich zur Anzeige gebracht.


Die Künstlerischen Positionen sind ein wesentlicher Teil des Projektes DonnaStage, das sich anlässlich des 100-jährigen Weihejubiläums des Mariendoms in Kunstinstallationen, Workshops und Diskussionen mit Fragen rund um Frauenrollen, Familienbilder und Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzt. Ziel ist es, einen Raum für kritischen Diskurs zu schaffen und die Pluralitätsfähigkeit von Religion und Kirche zu fördern. Insbesondere Kunst eröffnet dabei die Möglichkeit, neue Sichtweisen zu entwickeln, um Grundlagen des Glaubens kritisch zu reflektieren. „Die Skulptur von Esther Strauß ist eine sehr poetische Arbeit, die die natürliche Geburt Jesu zeigt. Maria wird in ihrer Ausgesetztheit aber auch in ihrer Kraft gezeigt. Aus theologischer Perspektive ist die Arbeit ein starkes Bekenntnis zur Menschwerdung Gottes. Die Heilsgeschichte beginnt nicht erst mit Jesus, sondern mit der Verkündigung und wird im Moment, wo neues Leben geboren wird, ‚anschaulich‘. Die Besucherinnen und Besucher wurden sehr sanft an die Skulptur herangeführt. Sie sahen beim Eintritt in den Raum zunächst den Rücken Mariens, sie mussten sich ihr annähern und ihre eigene Perspektive finden.“, so Martina Resch, Theologin an der Katholischen Privat-Universität Linz und eine der Initiatorinnen des Projektes DonnaStage. Sie zeigt sich ebenso wie das gesamte Team tief betroffen über die Brutalität gegenüber der Frauenfigur.

 

Künstlerin Esther Strauß: „Die meisten Marienbildnisse wurden von Männern angefertigt und haben dementsprechend oft patriarchalen Interessen gedient. Die Theologin Martina Resch hat es gut auf den Punkt gebracht: In ‚crowning‘ bekommt Maria ihren Körper zurück. Wer auch immer den Kopf der Skulptur entfernt hat, ist sehr brutal vorgegangen. Diese Gewalt ist für mich ein Ausdruck davon, dass es immer noch Menschen gibt, die das Recht von Frauen an ihrem eigenen Körper in Frage stellen. Dem müssen wir ganz entschieden entgegentreten.“

 

Auch Johann Hintermaier, Bischofsvikar für Bildung, Kunst und Kultur zeigt sich bestürzt: „Es war uns bewusst, dass wir mit dieser Installation auch Diskussionen hervorrufen. Wenn wir damit religiöse Gefühle von Menschen verletzt haben, tut uns das leid, aber diesen Gewaltakt der Zerstörung und die Verweigerung des Dialogs sowie den Angriff auf die Freiheit der Kunst verurteile ich aufs Schärfste.“ Im Jubiläumsjahr trage die Veranstaltungsreihe DonnaStage sehr wesentlich dazu bei, eine offene Gesprächskultur zu fördern und den unterschiedlichen Perspektiven Raum zu geben.

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