Sonntag 30. Juni 2024

Diözese Linz: Trotz Sparpaket weiterhin kirchliche Bildungsangebote

Generalvikar Severin Lederhilger

Generalvikar Severin Lederhilger und Bereichsleiterin Sr. Maria Maul haben in einem Interview mit Kathpress auf Enttäuschung und Unverständnis von vom Sparkurs betroffenen Bildungshäusern in der Diözese Linz reagiert.

Die Diözese Linz plant, 17 Millionen Euro einzusparen, um die Haushaltspläne bis 2028 zu sichern. Vom Sparkurs betroffen sind drei diözesane Bildungshäuser, die geschlossen werden sollen bzw. deren Verträge auslaufen: der Greisinghof in Tragwein, das Dominikanerhaus in Steyr und das Maximilianhaus in Attnang-Puchheim. Die betroffenen Häuser reagierten in ersten Erklärungen mit Enttäuschung und Unverständnis. "Natürlich sind diese Entscheidungen schmerzlich, auch für die Leitungskonferenz", sagte dazu Generalvikar Severin Lederhilger der Nachrichtenagentur Kathpress am 21. Juni 2024, "wie in anderen Diözesen standen aber auch wir in der Diözese Linz vor der Frage, wie viele Bildungshäuser aufgrund der kostenintensiven Führung und Erhaltung langfristig finanzierbar sind".

 

Man sei sich der qualitätsvollen Arbeit und des hohen Stellenwerts der Häuser in den jeweiligen Regionen bewusst, sagte der Generalvikar, der am Dienstag die Einsparungsmaßnahmen präsentiert hatte. Kirchliche Bildungsangebote in den Regionen werde es trotz des Sparpakets weiterhin geben, etwa unter Einbeziehung von Pfarren.

 

Die Diözese suche in einem nächsten Schritt weitere Gespräche mit den betroffenen Bildungshäusern, um Maßnahmen umzusetzen. Der Generalvikar verwies gegenüber Kathpress dabei auf einen mehrmonatigen Organisationsentwicklungsprozess unter Beteiligung aller Bildungshäuser, "bei dem mögliche Sparmaßnahmen, alternative Szenarien und deren Auswirkungen diskutiert wurden".

 

Es sei auch bereits seit vielen Jahren überlegt worden, die Angebote der einzelnen Häuser besser zu koordinieren - "ein Plan, der bisher zu keinem definitiven Abschluss kam", so Lederhilger, der an den Wunsch der Bildungshäuserleiterinnen und -leiter nach Klarheit erinnerte.

 

Gute persönliche Zukunftsperspektiven

 

Ähnlich Sr. Maria Maul, Leiterin des Bereichs Bildung und Kultur der Diözesanen Dienste, die ebenfalls auf vorangegangene Gespräch mit den Leitungspersonen aller Bildungshäuser hinwies. Zum Teil hätten auch bereits Gespräche mit betroffenen Mitarbeitern stattgefunden, so die Ordensfrau.

 

"Wichtig war und ist uns, zuerst mit den direkt betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen und mit ihnen gute persönliche Zukunftsperspektiven für die Umsetzung der getroffenen Entscheidungen zu entwickeln", betonte Sr. Maul. Die Diözese wolle zudem auch mit allen wichtigen Kooperationspartnern Kontakt aufnehmen. "Dass dies bisher noch nicht erfolgt ist, hat rein zeitliche Gründe", so die Leiterin des Bereichs Bildung und Kultur.

 

Projekt "Zukunft sichern"

 

Künftig soll ein einziges diözesanes Bildungshaus mit dem Hauptstandort des Bildungshauses Schloss Puchberg in Wels und zwei weiteren Standorten mit Tagungsräumlichkeiten, nämlich dem Bildungs- und Begegnungszentrum "Haus der Frau" in Linz und dem Franziskushaus in Ried, die gemeinsamen Angebote koordinieren.

 

In den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) zeigte sich der stellvertretende Regionalobere der Marianisten, Pater Hans Eidenberger, über die bevorstehende Schließung schockiert. Jedoch sei der Betrieb bis 2030 vertraglich gesichert, wie auch die Diözese Linz am 18. Juni bereits informierte. Im kirchlichen Dominikanerhaus in Steyr hofft man indes auf eine "starke zivilgesellschaftliche Bewegung" und Druck aus der Zivilgesellschaft, das Bildungshaus offenzulassen. Das Vorgehen der Diözesanleitung bezeichnete der Fachbereichsleiter für Erwachsenenbildung, Josef Schwabeneder, als nicht nachvollziehbar: "Die Schließung ist mit diversen negativen Begleitumständen verbunden, die das Sparpotenzial schmälern werden."

 

Im Rahmen des Projekts "Zukunft sichern" wurden zahlreiche Einzelmaßnahmen beraten und in einem Gesamtpaket vorgestellt. Nach der Zustimmung im Konsistorium, dem Beratungsgremium des Bischofs, wurde es von Bischof Manfred Scheuer in Auftrag gegeben. So soll der Haushaltsplan durch Bündelungen, Umstrukturierungen aber auch Personalabbau geschehen, auch einzelne Kirchenbeitrags-Beratungsstellen sollen zusammengelegt werden. "Die Entscheidungen im Bereich der Bildungshäuser sind nur ein Teil dieses Maßnahmenpakets, rufen aber mehr öffentliches Echo hervor als andere Maßnahmen", so Generalvikar Lederhilger.

 

Kathpress

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