Mittelschul-Symposium legte Fokus auf Selbstfürsorge
Rund 40 Schulerhalter:innen und Direktor:innen beschäftigten sich von 14. bis 17. Mai 2024 beim Symposium der Schulerhalter:innen und Direktor:innen Katholischer Mittelschulen und Polytechnischer Schulen in Tragwein mit dem Thema „Wirksame Selbstfürsorge in der Führungspraxis – ein Anker für bewegte Zeiten“. Konzipiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Clemens Paulovics, Bereichsleiter für Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, und Andrea Plank, Privatschulreferentin der Diözese Linz.
Clemens Paulovics, Bereichsleiter für Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, und Andrea Plank, Privatschulreferentin der Diözese Linz konzipierten und moderierten das Symposium. © ÖOK/tb
Führungskräfte katholischer Schulen werden heutzutage vor immer komplexere Herausforderungen gestellt. Administrative Anforderungen, die Herausforderungen des Schulalltags, die Fürsorge um das Beziehungsgeflecht der Schulgemeinschaft, das Führen der Mitarbeiter:innen und bei all diesen Anforderungen die großen pädagogischen und systemischen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, kostet viel Energie. Die Sorge um das eigene psychische und physische Wohlbefinden bleibt dabei häufig auf der Strecke.
Das Symposium widmete sich daher ganz besonders dem Thema der Selbstfürsorge. Angeleitet wurden die Teilnehmer:innen dabei vom systemischen Coach und Persönlichkeitsentwickler Sepp Fennes, der einen Workshop zum Thema „Zuerst anfüllen, dann ausgießen! – Ermutigungen und Anregungen zur Selbstfürsorge“ hielt.
Ermutigungen und Anregungen zur Selbstfürsorge gab es von Sepp Fennes (Mitte). Dabei standen auch verschiedene Übungen, wie z.B. Body-Percussion, auf dem Programm. © ÖOK/tb
Praktische Wege zur Selbstfürsorge im Fokus
Im Mittelpunkt sollten dabei vor allem praktische Wege zur Selbstfürsorge stehen, aber auch theoretische Inputs durften nicht fehlen. Inhalte waren daher unter anderem eine Bestandsaufnahme der eigenen Selbstfürsorge der Teilnehmer:innen, verschiedene Aspekte des Themas, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse als Schlüssel zur Selbstfürsorge und das Erkennen hinderlicher Glaubenssätze in Bezug darauf. Außerdem erstellten die Direktor:innen und Schulerhalter:innen persönliche Maßnahmenkataloge. Zwischendurch standen auch verschiedene Übungen, wie beispielsweise Body-Percussion, auf dem Programm.
Sich von Jesus das Frühstück machen lassen?
Dem spirituellen Aspekt der Selbstfürsorge widmete sich Sr. Franziska Madl in ihrem Impuls mit dem einladenden Namen „Sich von Jesus das Frühstück machen lassen?“. Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen ging sie der Frage nach, was man von Jesus über einen guten Umgang mit sich selbst lernen kann und wie das besonders in schwierigen Zeiten hilft. „Selbstfürsorge bedeutet nicht nur, dass es uns körperlich und psychisch gut geht, sondern Selbstfürsorge hat auch eine wichtige geistliche Dimension. Man kann auch spirituell ausbrennen“, so Sr. Franziska Madl, Priorin der Dominikanerinnen in Wien und Psychotherapeutin in Ausbildung. Dies nenne man die „Elias-Müdigkeit“: Ein physischer, psychischer und vor allem spiritueller Notstand. Deshalb sei wichtig zu wissen, wo ist ein Ort, wo ich mich von Jesus versorgen lassen kann. Denn nur wenn man vollumfassend – körperlich, seelisch und spirituell - gut auf sich selbst schaue, könne man auch für andere da sein.
Die Schulerhalter:innen und Direktor:innen beschäftigten sich vier Tage lang intensiv mit dem Thema „Wirksame Selbstfürsorge in der Führungspraxis – ein Anker für bewegte Zeiten“. © ÖOK/rm
Netzwerk und Austausch
Neben Fortbildung ist auch Vernetzung und Austausch stets ein wesentlicher Aspekt dieser jährlichen Symposien; dem wurde heuer auch durch die Besuche der Mittelschule Marianum der Marianisten in Freistadt sowie der Mittelschule des Vereins für Franziskanische Bildung in Zwettl Rechnung getragen.
(Renate Magerl | Österreichische Ordenskonferenz)