100 Jahre Mariendom Linz – Tag des offenen Doms
Die Katholische Kirche in Oberösterreich feiert das 100-jährige Weihejubiläum mit einer Reihe an Veranstaltungen und programmlichen Angeboten. Den Anfang macht ein großes Festwochenende Ende April. Beim Tag des offenen Doms am Samstag, 27. April können die Besucherinnen und Besucher ab 10.00 Uhr bei inszenierten Rundgängen, die mehrmals pro Stunde starten, Räume und Orte im Dom entdecken, die sonst nur schwer zugänglich sind – von der Bischofssakristei über die Krypta hinauf in die Galerie und auf den Dachboden. Auch die Rudigierhalle, ein ganz besonderer Raum, der durch den Einbau der Rudigierorgel 1968 entstanden ist, wird erkundet. Seelsorgerin Stefanie Hinterleitner führt um 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr zu prägenden Glaubensorten im Mariendom und erläutert dort deren Bedeutung.
Anlässlich des Jubiläums gibt die Post AG auf Anregung des Philatelistenvereins St. Gabriel eine Sonderbriefmarke mit dem Motiv des Mariendoms heraus, die Ersttagspräsentation findet um 11.00 Uhr in der Turmkapelle West statt. Beim Sonderpostamt im Domcenter können Interessierte die Sonderbriefmarke samt Ersttagsstempel erwerben. Bereits um 10.00 Uhr treten im Rahmen des Projektes DonnaStage die Domfrauen auf.
Sondermarkenserie „Kirchen in Österreich“: Briefmarke mit dem Motiv des Mariendomes, aquarelliert und gestaltet von der Graphikerin und letzten Graveurmeisterin Österreichs – Kirsten Lubach. © Mariendom
Kinder und Familien dürfen sich ab 10.00 Uhr auf ein buntes Mitmachprogramm mit Kreativstationen, Hüpfkirche und einer Zaubershow „Zauberhaftes unterm Domturm“ mit Magic Priest Gert Smetanig um 15.30 Uhr am Domplatz freuen. Dort können Interessierte auch die Dombauhütte als lebendige Werkstätte kennenlernen und sich bei Workshops mit der Glasmalerei Stift Schlierbach als Glaskünstlerinnen und -künstler versuchen.
© Mariendom Linz
Anlässlich des 100-jährigen Weihejubiläums und des 200. Geburtstages von Anton Bruckner setzt der Dommusikverein Linz beim Symposium 1824 – 1924 – 2024 am 27. April ab 13.30 Uhr den Komponisten und die Neogotik in Architektur, Musik und Geschichte erstmals in Beziehung. Um 20.00 Uhr findet an diesem Tag im Mariendom mit dem Konzert Bruckner-Resonanzen eine musikalisch-poetische Annäherung an den Komponisten statt, bei dem Werke von Anton Bruckner, Johann Nepomuk David und Wolfgang Kreuzhuber präsentiert werden.
Am Sonntag, 28. April wird um 14.00 Uhr ein Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer gefeiert. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst mit der Messe in d-Moll von Anton Bruckner von der Dommusik sowie dem Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik.
Eröffnung des neuen Domcenters
Ab dem Festwochenende Ende April werden die Besucherinnen und Besucher des Mariendoms im neuen Domcenter willkommen geheißen. Dieses öffnet sich mit viel Raum und Glas ebenerdig und barrierefrei zur Stadt und ist als Informationsdrehscheibe eine wichtige Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher. Es dient als Treffpunkt für Domführungen, als Kartenverkaufsstelle und als Empfangsbereich für Veranstaltungen im Dom und am Domplatz. Innerstädtisch gelegen und leicht erreichbar ist das Domcenter ein Ort der Begegnung, der auch zum Verweilen einlädt. Im Rösterei-Cafe am Dom können die Besucherinnen und Besucher Kaffee aus der Bio-Kaffeerösterei Kurt Traxl sowie Mehlspeisen und Snacks genießen. Das Domcenter ist ab Ende April täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Das neue Domcenter ist ab dem Festwochenende erste Anlaufstelle für die Besucherinnen und Besucher © Rendering von Peter Haimerl Architektur
Den Mariendom virtuell erleben
Das Domcenter ist auch Ausgangspunkt für einen neuen Rundgang mit multimedialen Vermittlungsstationen. Dieser bietet – über die Turmkapelle Ost und Turmhalle hinein in den Kirchenraum – spannende Einblicke in und neue Perspektiven auf die Besonderheiten des Doms und ausgewählte Objekte des Kunstschatzes. Im neuen Ausstellungsraum in der Turmkapelle kann in einer virtuellen Vitrine der Rudigierstab erforscht und betrachtet werden. Andere besondere Objekte wie der berühmte Blümelhuber-Schlüssel oder auch die Statz-Monstranz können auf Touchscreen mittels 3D-Aufnahmen im Detail erlebt werden. Ein digitales Lexikon in der Turmhalle macht es möglich, diese Schätze interaktiv mittels Postkarten genauer zu betrachten und weiterführende Informationen einzublenden. Eine Station gegenüber dem Gemäldefenster zur Grundsteinlegung ermöglicht kuratierte Blicke auf genau dieses Kunstwerk. Die Besucherinnen und Besucher können das Fenster aus ungewöhnlichen Perspektiven betrachten und die Geschichten, die es erzählt, mittels digitaler Erweiterungen kennenlernen. In unmittelbarer Nähe lädt eine digitale Werkbank dazu ein, die unterschiedlichen Gesteinsmaterialien, die im Mariendom vorkommen, zu berühren und dabei zu erfahren, woher die Steine kommen, wie sie bearbeitet wurden und wo genau im Bauwerk sie verbaut sind.
Projekt DonnaStage setzt sich mit Frauen- und Familienbildern auseinander
Anlässlich des 100-jährigen Weihejubiläums macht die Veranstaltungsreihe DonnaStage den Dom und das neue Domcenter zum Aushandlungsort für zeitgenössische Fragen nach Frauenrollen, Familienbildern und Geschlechtergerechtigkeit. Die Themen werden in vielfältigen Formaten wie Lesungen, Workshops, Schreibwerkstätten, Vorträgen und Debatten aufgegriffen.
schrittWeise – Inszenierte Rundgänge durch den Mariendom © Diözese Linz/Kienberger
Am 2. Mai 2024 findet um 19.00 Uhr im neuen Domcenter eine Schreibwerkstatt für Frauen mit der Autorin und Dozentin Helena Srubar statt. Am 16. Mai 2024 werden ab 19.00 Uhr im Domcenter unter dem Titel “Wie Familie?“ solidarische Lebensformen im Linzer Franckviertel am Beispiel der Initiative KIOSK vorgestellt und diskutiert. Gesprächspartnerinnen und -partner sind Katja Winkler, Assistenzprofessorin am Institut für Christliche Sozialwissenschaften der KU Linz, Tobias Hagleitner, die Wahl-Franckviertlerin Anne Janssen und Karin Karaben-Bak, Betreiberin des Nachbarschaftscafés beim Kiosk.
Auch die Auftritte der Domfrauen sind Teil der Veranstaltungsreihe DonnaStage. Rund 30 Frauen unterschiedlicher Berufe, unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Glaubens positionieren sich — erkennbar an ihren einzigartigen Hüten — an von ihnen frei gewählten Plätzen im Mariendom. Sie erzählen persönliche Lebens- und Glaubensgeschichten, die eine tiefere Verbindung mit diesem speziellen Ort im Dom haben und machen damit den Dom aus weiblicher Perspektive erlebbar. Eine der Domfrauen ist Julia Dobretsberger, Bestatterin und Trauerbegleiterin. Sie war schon bei der ersten Auflage der Domfrauen im Jahr 2018 dabei. „Die Begeisterung und der Mut der Domfrauen sind ansteckend und für mich ein inspirierendes Erlebnis, spannendes Abenteuer und Herzensprojekt zugleich. Dabei zu sein, macht unglaublich viel Freude und Lust darauf, seine ganz eigenen Perspektiven zu entdecken“, so Dobretsberger. Als Platz im Dom hat sie einen der kunstvoll gefertigten Beichtstühle ausgewählt.
schrittWeise – Inszenierte Rundgänge durch den Mariendom © Diözese Linz/Kienberger
Das gesamte Programmangebot im Jubiläumsjahr mit allen Informationen findet sich auf www.100jahremariendom.at.
Detailprogramm Festwochenende
Samstag, 27. April 2024 / Tag des offenen Doms
Im Dom
10.00 – 17.00 Uhr:
- schrittWeise
Inszenierte Rundgänge durch den Dom für die ganze Familie, Start mehrmals pro Stunde, Dauer etwa eine Stunde, kostenlose Zählkarten im Domcenter erhältlich
- Turmbesteigungen
Start stündlich, Dauer etwa 45 Minuten, kostenlose Zählkarten im Domcenter erhältlich
10.00 Uhr:
- Auftritt der Domfrauen
10.00 – 16.00 Uhr:
- Sonderpostamt und Briefmarkenschau des Philatelistenvereins St. Gabriel
11.00 Uhr:
- Ersttagspräsentation der Sonderbriefmarke "Mariendom Linz – 100 Jahre Domweihe"
14.00, 15.00 & 16.00 Uhr:
- Prägende Glaubensorte im Mariendom
Kurzführungen mit Seelsorgerin Stefanie Hinterleitner, Dauer rund 45 Minuten
18.15 Uhr:
- Abendmesse
20.00 Uhr:
- Bruckner-Resonanzen
Musikalische Annäherung an Anton Bruckner mit Werken von Anton Bruckner, Johann Nepomuk David und Wolfgang Kreuzhuber sowie ausgewählten Ego-Dokumenten und Anekdoten zu Anton Bruckner
Tickets: www.musicasacra.at
Am Domplatz
ab 10.00 Uhr:
- Kinderprogramm mit Kreativstationen und Hüpfkirche
Ein Mitmachprogramm der Katholischen Jungschar
- Lebendige Werkstätte und Immaterielles Kulturgut
Präsentation der Dombauhütte sowie Workshops mit der Glasmalerei Stift Schlierbach
ab 14.00 Uhr:
- BIGTIME ClubEdition feat. Ricarda Maria
15.30 Uhr:
- "Zauberhaftes unterm Domturm" – Zaubershow mit Magic Priest Gert Smetanig
Im Priesterseminar
ab 13.30 Uhr:
- Symposium 1824 – 1924 – 2024
Neogotik in Architektur, Musik und Geschichte
Infos & Anmeldung:
www.rudigierorgel.at
Sonntag, 28. April 2024
14.00 Uhr:
- Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer
Messe in d-moll von Anton Bruckner
- Anschließend Festakt am Domplatz
Mariendom - Martina Noll