Mittwoch 17. Juli 2024

Schulämter: Gute Religionslehrer-Ausbildung hat oberste Priorität

Eine qualitätsvolle Ausbildung, Begleitung und Fortbildung der Religionslehrenden hat für die Schulämter oberste Priorität.

Die Vorsitzende der Konferenz der diözesanen Schulamtsleiterinnen und -leiter, Andrea Pinz, widerspricht der Kritik an mangelhaft ausgebildeten katholischen Religionslehrkräften. 

"Für die katholischen Schulämter hat eine qualitätsvolle Ausbildung, Begleitung und Fortbildung der Religionslehrenden oberste Priorität", sagte Pinz am 13. November 2023 gegenüber der Nachrichtenagentur "Kathpress". Das Ö1-"Morgenjournal" des ORF hatte am Montag darüber berichtet, dass vermehrt Religionslehrer ohne pädagogische und fachdidaktische Ausbildung zum Einsatz kämen. Das müsse "die absolute Ausnahme" sein, so Pinz gegenüber Ö1 und sprach von österreichweit drei Religionslehrenden ohne Pädagogikausbildung.

 

Aufgrund der angespannten Personalsituation sind derzeit österreichweit etwa 320 Personen ohne an einer Pädagogischen Hochschule oder Universität abgelegten Lehramtsprüfung im Einsatz, so Pinz. Insgesamt gibt es in Österreich 7.300 katholische Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Ein Großteil der Interessierten befinde sich in einem einschlägigen Studium, allerdings noch ohne Abschluss, berichtete Pinz. Andere absolvierten berufsbegleitend einen Hochschullehrgang.

 

Bei Bewerber:innen ohne einschlägige Pädagogik-Ausbildung werde unter Einbindung der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule und der FachinspektorInnen ein individuell auf einzelne Personen abgestimmtes Konzept einer berufsbegleitenden Nachqualifizierung festgelegt. Bei diesem werde auch besprochen, in welchem zeitlichen Rahmen diese erfolgen müsse, erklärte Pinz.

 

Für alle Bewerberinnen und Bewerber gelte, dass sie ein mehrstufiges Bewerbungsgespräch durchlaufen müssten, so die Vorsitzende der Konferenz der diözesanen Schulamtsleiterinnen und -leiter. Bei diesem stünden Vorqualifikationen, ehrenamtliches kirchliches Engagement - primär in der Kinder- und Jugendarbeit - sowie die für den Lehrberuf erforderlichen persönlichen und sozialen Kompetenzen im Fokus.

 

Fakt sei: Die katholische Kirche setzt aufgrund des allgemeinen Mangels an Lehrkräften vermehrt auf pensioniertes Lehrpersonal sowie Quereinsteigende. Die Anforderungen an einen zeitgemäßen Religionsunterricht seien vielfältig und beträfen den Umgang mit jungen Menschen in den unterschiedlichen Altersstufen, das kompetente Klassenmanagement und vor allem die Frage, wie religiöse Inhalte didaktisch erschlossen werden, dass sie als für das Leben der Kinder und Jugendlichen relevant und hilfreich wahrgenommen werden, so die Leiterin des Schulamts der Erzdiözese Wien.

 

Kritik durch Religionspädagogen

 

"Für kirchlich bestellte Religionslehrerinnen und Religionslehrer reichen die österreichische Staatsbürgerschaft und die Matura", hatte Wolfgang Weirer, Professor für Religionspädagogik an der Uni Graz, am 13. November 2023 im "Morgenjournal" lasche Qualifikationskriterien für Religionslehrer kritisiert. In der Regel kämen Menschen zum Einsatz, die schon Erfahrung mit religiöser Bildung haben, etwa "als Tischmutter im Rahmen der Erstkommunionsvorbereitung, in der kirchlichen Erwachsenenbildung oder durch eine kirchliche Nähe zum Beispiel als Mesnerin oder Mesner", schilderte Weirer und beklagte prekäre Situationen, die nicht befriedigend seien.

 

Weirer hatte auch der Aussage Pinz widersprochen, dass österreichweit nur drei Religionslehrer ohne Pädagogik-Ausbildung im Einsatz seien und die Zahl auf weit höher geschätzt. Hier vermutete Pinz eine unterschiedliche "Begrifflichkeit": "Nach Rückmeldung aus allen diözesanen Schulämtern sind tatsächlich nur drei Personen im Religionsunterricht tätig, die weder eine pädagogische Ausbildung mitbringen noch diese aktuell als berufsbegleitende Weiterbildung absolvieren", sagte Pinz. Mit ihnen gebe es Vereinbarungen, in welchem Zeitraum sie verpflichtende Fortbildungen zu belegen haben. Weirer hingegen gehe von einem vollwertigen Abschluss mit Lehramtsprüfung, also der Regelform der Qualifizierung, aus, vermutete die Schulamtsleiterin.

 

Kathpress

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