„Red Wednesday“ macht wieder auf verfolgte Christen aufmerksam
In Österreich beteiligen sich knapp 130 Kirchen, Stifte, Klöster und Monumente an der Aktion: unter anderem das Parlament, der Stephansdom, die Wiener Karlskirche und die Domkirchen in Graz, Eisenstadt und Innsbruck sowie das Stift St. Florian, das Stift Lambach und das Stift Schlägl. Am Mittwoch, 15. November 2023 findet um 18 Uhr zudem ein Gottesdienst in der Wiener Karlskirche anlässlich des "Red Wednesday" statt. In Steyr findet eine öffentliche Gedenkfeier statt.
Christ sein noch nie so gefährlich wie heute
Immer noch würden Millionen von Christen in etlichen Ländern nur ihres Glaubens wegen unterdrückt, verfolgt und vielerorts auch ermordet. Darüber werde in der westlichen Welt aber viel zu wenig berichtet, hielt „Kirche in Not“ in einer Aussendung fest. „Christ sein war noch nie so gefährlich wie heute“, so Herbert Rechberger, Nationaldirektor von „Kirche in Not-Österreich“. In einer zunehmend von Konflikten geprägten Welt bleibe Christenverfolgung und die wachsende Unterminierung des allgemeinen Rechts auf Religionsfreiheit oft unbemerkt. „Deshalb wollen wir mit der roten Beleuchtung von Kirchen, Klöstern und Monumenten hierzulande auf unzählige Übergriffe gegen Christen aufmerksam machen – nach wie vor eine bittere Realität“, wie Rechberger beklagte.
„Red Wednesday“ in Österreich
Der „Red Wednesday“-Aktion hat sich heuer auch wieder das österreichische Parlament angeschlossen, das schon ab dem Abend des 13. November in rotes Licht getaucht sein wird. „Mit der Beleuchtung des Parlaments möchte ich als Präsident des Österreichischen Nationalrats ein Zeichen setzen und zur Bewusstseinsbildung im Kampf gegen Christenverfolgung beitragen“, begründete Wolfgang Sobotka seine Unterstützung. Es sei „absolut inakzeptabel, dass Menschen aufgrund ihres Glaubens zu Opfern von Gewalt und Unterdrückung werden“.
Am Mittwochabend, 15. November, lädt „Kirche in Not“ um 18 Uhr zu einem Gottesdienst in die rot bestrahlten Karlskirche in Wien. Ikenna Okafor, Priester aus Nigeria und Pfarrer von Lassee und Schönfeld (Niederösterreich) wird die Predigt halten.
In Dechantskirchen im oststeirischen Pfarrverband Vorau startet am selben Tag um 18 Uhr ein Schweigemarsch, den der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl anführen wird. Danach wird ein Gottesdienst in der rot beleuchteten Pfarrkirche gefeiert.
Auch Österreichs Kirchenzeitungen setzen ein markantes Zeichen gegen Christenverfolgung, die am kommenden Mittwoch, 15. November, besonders in den Blick genommen wird: Anlässlich des "Red Wednesday" haben sich die Diözesanblätter in einer bisher einzigartigen konzertierten Aktion auf ein blutrotes Titelblatt verständigt. Zu sehen ist unter dem jeweiligen Zeitungstitel die rot angestrahlte Wiener Karlskirche und ein erläuternder Text: "Red Wednesday. Der 'Rote Mittwoch' ist ein Aktionstag von Kirche in Not. Weltweit werden rund um diesen Tag hunderte Kirchen, Klöster und Gebäude blutrot angestrahlt, um auf das Schicksal von Millionen verfolgter und bedrohter Christinnen und Christen aufmerksam zu machen." Auch die Seite 2 des optisch vereinheitlichten Einbandes ist dem "Red Wednesday" gewidmet. Die Kirchenzeitungsleserinnen und -leser werden auch aufgefordert, sich selbst am Aktionstag zu beteiligen: "Tragen Sie ein rotes Kleidungsstück", "Stellen Sie eine rote Kerze ins Fenster" und "Beten Sie für verfolgte Christen", so die Bitten.
"Red Wednesday" in Oberösterreich
In Steyr findet am Mittwoch, 15. November 2023 um 17 Uhr eine öffentliche Gedenkfeier statt – veranstaltet von acht Kirchen und christlichen Gemeinden in Steyr. Neben der Römisch-Katholischen und Evangelischen Kirche nehmen auch die Baptistengemeinde, die Freie Christengemeinde, die Mennonitische Freikirche, die Neuapostolische Kirche, die Adventistengemeinde und die rumänische Pfingstkirche Agape daran teil. Treffpunkt ist um 17 Uhr vor dem Steyrer Rathaus. Daran anschließend führt ein Schweigemarsch durch die Enge Gasse und den Schlossberg hinauf zum Waldenser-Denkmal. Den Abschluss der Kundgebung bildet eine Gedenkandacht in der Stadtpfarrkirche mit Gebeten, Liedern und einem Video, in dem die weltweite Situation der Christenverfolgungen erläutert wird.
Auch das Stift St. Florian wird in Rot erstrahlen. © FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
In Oberösterreich nehmen folgende katholische Stifte und Pfarren bzw. Kirchen an der Aktion teil:
• Augustiner-Chorherrenstift St. Florian
• Benediktinerstift Lambach
• Prämonstratenser-Stift Schlägl
• Marienkirche in Steyr
• Pfarre Kematen-Gleiß
• Pfarre Kleinraming
• Pfarre Mörschwang
• Pfarre Neufelden
• Pfarre Rechberg
• Pfarre Schalchen
• Pfarre St. Michael in Steyr
• Pfarre St. Ulrich bei Steyr
• Pfarre Steyr-Ennsleite
• Pfarre Waldhausen im Strudengau
• Pfarre Windhaag bei Perg
• Red Wednesday Steyr – öffentliche Gedenkfeier
Initiative ging von Brasilien aus
Von „Kirche in Not“ werden weltweit „Red Wednesday“-Veranstaltungen organisiert, um das Thema ins Bewusstsein zu rücken. Vielen Kirchen werden in rotes Licht getaucht und dort heilige Messen, Gottesdienste, Gebete und ökumenische Begegnungen stattfinden, sogar im fernen Australien in der St. Patrick's Cathedral in Melbourne. In Deutschland sind der Passauer und der Regensburger Dom eingebunden, das Freiburger Münster, die Dresdner Kathedrale und der Paderborner Dom; in der Slowakei die eindrucksvollen Burgen von Nitra und Bratislava. Auch in Frankreich werden u.a. die Kathedralen von Chartres, Reims und Versailles rot angestrahlt.
Ihren Ursprung hat die „Red Wednesday“-Initiative in Brasilien. Dort ließ das lokale „Kirchen in Not“-Büro 2015 die weltberühmte Statue "Cristo Redentor" (Christus, der Erlöser) in Rio de Janeiro rot beleuchten, um gegen die Christenverfolgung im Irak zu protestieren. Im Jahr darauf folgte das italienische Büro mit der Beleuchtung des Trevi-Brunnens in Rom. Seitdem sind viele andere Länder diesem Beispiel gefolgt und die Initiative wurde von mehreren christlichen Konfessionen in vielen anderen Regionen unterstützt. "Kirche in Not" unterstützt jedes Jahr über 5000 Projekte in rund 130 Ländern und hilft Christen, die unterdrückt werden oder nicht über die nötigen Mittel verfügen, ihren Glauben zu leben.