Hohe Landesauszeichnungen für Einsatz in Kirche und Gesellschaft
Auf einstimmigen Beschluss der Oö. Landesregierung hat Landeshauptmann Thomas Stelzer den ehemaligen Leiter des Bibelwerks Linz, Franz Kogler, mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich und Maria Hasibeder, bis Dezember 2022 Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreichs, am 6. Oktober 2023 im Linzer Landhaus mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich ausgezeichnet.
„Franz Kogler steht als Marke für die Bibelarbeit in Oberösterreich“, würdigte Landeshauptmann Stelzer das Engagement Koglers. Es wird vermutlich kaum einen Ort des Landes geben, in dem Kogler keinen Vortrag über die Bibel gehalten hätte, insgesamt hat er 1.300 Abendveranstaltungen absolviert. Neben der erfolgreichen Bibelausstellung, die im gesamten deutschen Sprachraum rund eine Million Menschen gesehen haben, hat Kogler eine Vielzahl von Broschüren und Büchern veröffentlicht. Sein jüngstes Werk, das er unterstützt von einem Expert:innen-Team herausgegeben hat, war ein Neues Testament in heutigem Deutsch. Die Bibelübertragung hat binnen kurzer Zeit die sehr beachtliche Auflage von 13.000 Stück erreicht.
Maria Hasibeder wurde für ihren Einsatz als Präsidentin der
Katholischen Aktion Oberösterreichs geehrt. Sie übte das Amt von Dezember 2018 bis Ende 2022 aus. Den einzelnen Gliederungen der KA – dazu zählen unter anderem Katholische Frauenbewegung, Männerbewegung und Jugend – gehören 70.000 Mitglieder an.
Landeshauptmann Thomas Stelzer (rechts) mit den Geehrten Maria Hasibeder und Franz Kogler
© KiZ / Josef Wallner
Laudatio für Franz Kogler
Franz Kogler – dieser Name steht stellvertretend für die Bibelarbeit in Oberösterreich. Es gibt kaum einen Ort in unserem Bundesland, in der er nicht in einem Bildungswerk, einer Pfarre, einem Bildungshaus oder einer anderen öffentlichen Einrichtung einen Vortrag, einen Bibelabend oder einen mehrtägigen Kurs gehalten hätte – ganz zu schweigen von den unzähligen Gruppen, die in Verantwortung um Kirche und Gesellschaft wirken, die er mit seinem Elan, seinem Schwung und seinem fordernden Blick fürs Wesentliche nicht aufgebaut hätte. Unendlich schien seine Begeisterung für biblische Texte, unerschöpflich seine Kraft, wenn er begann, diese mit den konkreten Lebenssituationen der Menschen in Verbindung zu bringen, mit denen er arbeitete. Dabei ist Dr. Kogler nie abgehoben – unverständliche Sphären komplexer Sprache sind ihm höchst zuwider –, vielmehr war es sein höchstes Ziel, seine Gegenüber selbst sprachfähig zu machen. Die eindrucksvollen Statistiken können das nur untermauern: Bei 1.300 Abendveranstaltungen und mehr als 200 Veranstaltungen, die sich über mehr als einen Tag erstreckten, war er insgesamt über 8.500 Stunden lang vortragend tätig.
Der ehemalige Leiter des Bibelwerks Linz Franz Kogler und Landeshauptmann Thomas Stelzer
© Bibelwerk Linz
Doch die Arbeit von Franz Kogler erstreckte sich nicht nur auf den direkten Kontakt. Als Leiter des Bibelwerks Linz war er ein hervorragender Netzwerker. Unentwegt gelang es ihm Zusammenarbeit über die kirchlichen Grenzen hinaus zu fördern. Stets waren Verteter:innen des Landes, der Wirtschaft oder auch kultureller Einrichtungen Teil seiner Projekte. Die Bibelausstellung, die er neu konzipierte, erreichte knapp eine Million Besucher:innen in verschiedenen Ländern – u. a. in Jersualem. Zudem erwies er sich als Mensch mit einem guten Riecher für neue Produkte, die er als Autor und Herausgeber selbst gestaltete, oder als Leiter des Bibelwerks entscheidend förderte. Er ließ Landkarten, Torarollen und etliche Bücher produzieren. Zuletzt – gemeinsam mit seinem Nachfolger Reinhard Stiksel – eine Neuübertragung des Neues Testaments mit einer Auflagenhöhe von über 13.000 Stück. Sie gesellen sich zu den insgesamt 200 Tonnen produzierter Materialien – also ca. 15 dag Bibel für jede:n Oberösterreicher:in.
Laudatio für Maria Hasibeder
Maria Hasibeders Rolle als Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich war von großer Bedeutung, da sie die Interessen der verschiedenen Gliederungen der Katholischen Aktion und ihrer rund 70.000 Mitglieder gegenüber dem Bischof und der Diözesanleitung vertrat.
Während ihrer Präsidentschaft stand die Katholische Aktion Oberösterreich vor der Herausforderung, ihre lang gewachsene Struktur an die veränderten kirchlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Sie hat diese Aufgabe mit großem Geschick gemeistert, indem sie die verschiedenen Interessen der Gliederungen moderiert und zusammengeführt hat. Sie hat auch die Zusammenarbeit der Katholischen Aktion Oberösterreich mit den Einrichtungen und Diensten der Diözese Linz und den neu strukturierten Pfarren reformiert. Ihre Führung und ihre Weitsicht haben dazu beigetragen, dass diese Prozesse erfolgreich waren und die Erfahrungen der ehrenamtlichen Mitglieder angemessen berücksichtigt wurden.
Maria Hasibeder, bis Dezember 2022 Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreichs und Landeshauptmann Thomas Stelzer. © KiZ / Josef Wallner
Während ihrer Amtszeit war es ihr gleichermaßen wichtig, dass die Katholische Aktion nicht in internen Strukturdebatten verharrt, sondern den aus dem Glauben motivierten Einsatz für die Mitmenschen in den Mittelpunkt stellt, insbesondere für diejenigen, die in Not sind. Dies spiegelte sich in zahlreichen Hilfsaktionen der Katholischen Aktion auf verschiedenen Ebenen wider.
Die Rolle als Brückenbauerin und ihre Bemühungen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Solidarität auf allen Ebenen zu fördern, sind beispielhaft. Als Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich hat sie einen wertvollen Beitrag zum friedlichen und gedeihlichen Zusammenleben in unserem Bundesland geleistet.
Ich bin Frau Maria Hasibeder zutiefst dankbar für ihr Engagement, ihre Führung und ihre inspirierende Hingabe. Daher überreiche ich ihr das Silberne Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich. Herzlichen Glückwünsch!
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