Benedikt-Pilgerweg Oberösterreich feierlich eröffnet
Eröffnungspilgerwanderung mit erster Station in Pfarrkirchen bei Bad Hall © Holnsteiner
Auf rund 370 Kilometer Fuß- und Radpilgerweg führt der Benedikt-Pilgerweg Oberösterreich von Spital am Pyhrn an die Donau (mit einer Alternativroute über St. Florian) und von dort weiter nach Passau. Unter dem Motto „Von Kloster zu Kloster“ verbindet er möglichst viele der bestehenden oö. Klöster und Stifte, die nach der Regel des Hl. Benedikt leben, und hebt so deren geistlichen und kulturellen Schatz hervor. Nach einer dreijährigen Bauzeit – Baustart war 2021 – wurde der Benedikt-Pilgerweg Oberösterreich mit Mai 2023 fertiggestellt und nun am 25. August 2023 feierlich durch Bischof Manfred Scheuer gemeinsam mit dem Abt des Benediktinerstifts Kremsmünster, Ambros Ebhart OSB, offiziell eröffnet und gesegnet.
Bischof Manfred Scheuer (re.) und Abt Ambros Ebhart segneten den Benedikt-Pilgerweg OÖ. © Holnsteiner
An dem Festakt im Feigenhaus des Stifts Kremsmünster nahmen Persönlichkeiten aus Kirche, Politik, Tourismus und Regionalentwicklung teil. Als Vertreter:innen aus Klöstern und Kirche konnten – neben Bischof Manfred Scheuer und Abt Ambros Ebhart – Generalvikar Domkapitular Josef Ederer aus der Diözese Passau, Abt Nikolaus Thiel aus dem Stift Schlierbach, Abt Reinhold Dessl aus dem Stift Wilhering, Stiftsdechant Werner Grad aus dem Stift St. Florian, Dekan P. Siegfried Stattmann aus dem Stift St. Paul im Lavanttal und Priorin Sr. Hanna Jurman aus dem Kloster Steinerkirchen an der Traun begrüßt werden. Organisiert wurde die feierliche Eröffnung vom Verein „BENEDIKT be-WEG-t Oberösterreich“.
Abt Nikolaus Thiel, Sr. Hanna Jurman und Abt Reinhold Dessl waren Gäste bei der feierlichen Eröffnung des Benediktweges OÖ © Holnsteiner
Bischof Manfred Scheuer freute sich über die weitere und qualitativ hochwertige Bereicherung des Pilgerwege-Angebots in Oberösterreich und machte (in Anlehnung an Blaise Pascal) auf die Bedeutung des Gehens für Körper, Geist und Seele aufmerksam. „Wer nicht geht, geht auf Dauer körperlich, psychisch und auch geistlich zugrunde. ,Zu unserer Natur gehört die Bewegung. Die vollkommene Ruhe ist der Tod‘. Körperliche Bewegungsfähigkeit und geistige Beweglichkeit gehören zusammen“, betonte Scheuer. „Es geht um einen täglichen Neubeginn, es bedarf der täglichen neuen Ausrichtung auf das eine Notwendige“, zeigte sich der Bischof überzeugt. „Ich wünsche vielen Menschen, Pilgerinnen und Pilgern inwendiges Berührt-Werden, Gastfreundschaft und Momente des Verweilens. Es geschieht Großartiges, wenn das Pilgern zu mehr Hoffnung, zu mehr Vertrauen und zu mehr Gottesnähe führt“, so Scheuer.
Bischof Manfred Scheuers Ansprache zum Nachlesen
Bischof Manfred Scheuer segnet die Pilgerkreuze © Holnsteiner
Abt Ambros Ebhart OSB nahm in seiner Eröffnungsansprache Bezug auf die Regel des Hl. Benedikt: „Für das Pilgern gilt, was auch der Hl. Benedikt in seiner Regel schreibt: (RB 2,24) Sich vom Gespür für den rechten Augenblick leiten lassen, um hellhörig und wachen Herzens unterwegs zu sein.“ Weiters führte es aus: „Pilgern verlangt, sich auf den Weg einzulassen und den Weg bewusst gehen, die Zeit ausdrücklich wahrzunehmen und auch zu genießen. Schöpfung und Natur beobachten, im Gespräch und Stille Balance halten, damit im Kopf wie im Herzen Ordnung einkehren kann. Wie auf unserem Lebensweg brauchen wir auch in jedem Unterwegs-Sein Labstationen, die uns rasten lassen und uns erfrischen, damit wir mit neuer Kraft und Freude weitergehen können. Von Kloster zu Kloster bietet der Benediktweg OÖ Stärkung durch Einkehr, Gottesdienst, Gebet, Gespräch, Kultur und Natur.“
Abt Ambros Ebhart nahm in seinen Worten Bezug auf den Hl. Benedikt. © Holnsteiner
Auf die Möglichkeiten der Begegnung am Benediktweg „in vielfältiger Hinsicht“ verwies Kurt Rumplmayr, Obmann des Trägervereins „BENEDIKT be-WEG-t Oberösterreich“. Der Weg möchte „alle, die ihn gehen, mit Gott, untereinander und mit mir selbst verbinden.“
Eröffnungsrede von Kurt Rumplmayr, Obmann des Vereins Benedikt be-Weg-t OÖ © Holnsteiner
Nach den Eröffnungsreden segneten Bischof Manfred Scheuer und Abt Ambros Ebhart den Benediktweg sowie die ersten Pilger:innen, die sich nach der Feier auf den Weg zur achttägigen Pilgerwanderung durch das Traunviertel machten. „Ich wünsche allen Pilger:innen innere Kraft zum Gehen, Lebensfreude, auch einen langen Atem, den es braucht, sowie das Ertragen – auch der Widerstände – und letztlich ein gutes Ankommen“, so Bischof Scheuer.
Beginn der Eröffnungspilgerwanderung mit Sr. Veronika Binder © Holnsteiner
Die erste Station bei der Eröffnungspilgerwanderung war die Rokoko-Kirche in Pfarrkirchen bei Bad Hall, weitere Stationen sind Wolfern, Stift St. Florian, Traun, Wels (Transfer mit öffentlichen Verkehrsmitteln), Stift Lambach, Kloster Steinerkirchen an der Traun und von dort zurück nach Kremsmünster mit Begleitung von Sr. Veronika Binder. Auch Tagespilgernde sind in diesen Tagen eingeladen, an der Pilgerwanderung teilzunehmen. Anmeldung spätestens einen Tag vorher bei Christian Baumgartner, Tel.: 0677 62957929 oder per Mail an benediktbewegt@gmail.com.