Sonntag 6. Oktober 2024

Zehn Jahre Auslandseinsätze mit "VOLONTARIAT bewegt"

Bereits seit zehn Jahren ermöglicht der Verein "VOLONTARIAT bewegt" inter­kulturellen Austausch durch Freiwilligen­einätze in Kinder- und Jugend­sozial­projekten. Fünf Jugendliche aus der Diözese Linz starten demnächst ihren Dienst.

Bald heißt es für sie raus aus der Komfortzone: 14 junge Erwachsene starten ihren Freiwilligendienst im Ausland mit VOLONTARIAT bewegt, einer Initiative von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos. Fünf von ihnen kommen aus der Diözese Linz.
Bereits seit zehn Jahren ermöglicht der Verein wertvollen interkulturellen Austausch durch Freiwilligeneinätze in Kinder- und Jugendsozialprojekten. Diese Zeit ist oft (lebens-)wegweisend für die Freiwilligen, wie eine Umfrage anlässlich des runden Geburtstags belegt. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte herzlich zum Jubiläum, das am 8. Juli 2023 gefeiert wurde.

 

Ende diesen Sommers entsendet VOLONTARIAT bewegt wieder 14 Freiwillige nach mehrmonatiger Vorbereitung in ihre Einsatzprojekte nach Ecuador, Georgien, Indien, Kenia, Kolumbien und Mexiko. Dort wollen sie mitgestalten – ihre eigene Zukunft und die Zukunft anderer: „Junge Menschen wollen etwas bewegen. Das Volontariat im Globalen Süden vereint diesen Tatendrang mit einer einmaligen Lernchance: den Blick global zu weiten. Das Jahr ermöglicht Perspektivenwechsel. So entstehen neue Sichtweisen auf die Welt und das eigene Leben,“ berichtet Geschäftsführerin Mariama Sow über die Freiwilligeneinsätze mit der Entsendeorganisation. Viele machen den Freiwilligeneinsatz als Ersatz für den Zivildienst in Österreich, andere wollen sich nach der Schule oder während des Studiums im Ausland sozial engagieren. Im Zentrum steht dabei immer das Wohl der Kinder und Jugendlichen, die in Bildungs- und Sozialprojekten weltweit auf vielfältige Weise unterstützt werden. So variieren auch die Aufgaben der Freiwilligen je nach Einsatzprojekt. Egal ob bei Freizeitbetreuung im Jugendzentrum, Koordination des Mittagessens im Internat oder bei der Lernhilfe in der Schule: die Volontär:innen können ihre Fähigkeiten und Stärken auf vielfältige Art und Weise einsetzen, um in den lokalen Projektstrukturen mitzuarbeiten. Finanziell unterstützt wird VOLONTARIAT bewegt von der Austrian Development Agency und dem Sozialministerium.

 

 

Junge Freiwillige aus Diözese Linz gehen auf Einsatz nach Georgien, Kenia und Indien

 


Unter den angehenden Volontär:innen sind auch fünf aus der Diözese Linz: Lea Lässer (18) aus Geboltskirchen und Hannah Hiebaum (17) aus Rechberg reisen gemeinsam im September nach Georgien aus. Dort werden sie für zehn Monate in der „Caritas Charitable Foundation Georgia“ mitarbeiten. Was sie zu ihrem Schritt motiviert hat? Hannah meint dazu: „Ich freue mich darauf mit Kindern zu arbeiten, weil ich in diesem Bereich schon viel Erfahrungen sammeln durfte“, außerdem möchte sie „eine neue Kultur zu entdecken“.

 

Hannah Hiebaum

Hannah Hiebaum aus Rechberg © Julian Funk

 

Hobbyturnerin Lea möchte nicht nur ihr sportliches Talent in die Freiwilligentätigkeit einbringen, sondern beim Zeichnen und Töpfern ihre kreative Begeisterung mit den Kindern teilen. Michael Rom (18), der gerade seine Matura am Stiftsgymnasium Schlierbach erfolgreich absolviert hat, bricht im Sommer nach Hyderabad, Indien auf. Er spielt schon länger mit dem Gedanken einige Zeit ins Ausland zu gehen und sieht im Freiwilligeneinsatz die perfekte Gelegenheit, um die Menschen im Einsatzland „abseits vom Tourismus kennenzulernen“. Außerdem möchte der begeisterte Cellist seine musikalischen Fähigkeiten in seine Arbeit mit den Kindern im Projekt einfließen lassen. Simon Weißensteiner (20) aus Gaflenz und Raphael Wimmer (18) aus Pichl bei Wels werden im Sommer gemeinsam nach Embu, Kenia ausreisen. Beide jungen Männer haben eine HTL-Ausbildung genossen und wollen ihre Fähigkeiten in dem Projekt „Don Bosco Secondary Technical School“ einbringen. Simon hofft seine „technischen Erfahrungen aus der Schule und von der Baustelle im Bereich Holzbau“ in den Werkstätten des Projekts einfließen lassen zu können. Ebenso sein Mitvolontär Raphael: der gelernte Elektrotechniker ist überzeugt davon, dass das Projekt mit seiner Infrastruktur die ideale Einsatzstelle für ihn ist. Aber nicht nur der technische Background ist beiden Volontären gemein. Mit ihrem familiären landwirtschaftlichen Hintergrund möchten sich beide in der projekteigenen Landwirtschaft engagieren, die mit ihrer beeindruckenden Anbaufläche sicherlich genug Raum dafür ermöglicht.

 

(v.l.) Pater P. Obermüller, Simon Weißensteiner, Mag. Mariama Sow, Raphael Wimmer, Lea Lässer, Michael Rom, Hannelore Bauer

(v.l.) Pater P. Obermüller, Simon Weißensteiner, Mag. Mariama Sow, Raphael Wimmer, Lea Lässer, Michael Rom, Hannelore Bauer © Julian Funk

 

 

Dankende Worte bei Jubiläumsfest
 


Die neuen Freiwilligen treten in die Fußstapfen von rund 750 Vorgänger:innen: Bereits seit über 30 Jahren werden Freiwilligeneinsätze von den Trägerorganisationen Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos durchgeführt – der gemeinsame Verein VOLONTARIAT bewegt feiert dieses Jahr seinen ersten runden Geburtstag. Bei einem gemeinsamen Jubiläumsfest am 8. Juli 2023 dankten die beiden Gründer des Volontariatsprogramms, Reinhard Heiserer (Geschäftsführer Jugend Eine Welt) und Pater Petrus Obermüller (Salesianer Don Boscos) allen Mitstreiter:innen und Freiwilligen für die gute Zusammenarbeit der letzten Dekade. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte den drei Organisationen persönlich mit einer Videobotschaft und würdigte und würdigte das Engagement der jungen Menschen: „Danke, dass Sie alle gemeinsam Menschen bewegen, Veränderungen bewirken und die Welt zu einem besseren Ort machen.“ 


 
Prägend über den Einsatz hinaus – Eine Rückschau


 
VOLONTARIAT bewegt wollte von ehemaligen Volontär:innen im Rahmen einer Jubiläumsbefragung wissen, wie sie auf ihren Einsatz aus heutiger Sicht zurückblicken. Die 120 Teilnehmer:innen der Umfrage hatten in den vergangenen 30 Jahren meist direkt nach dem Schulabschluss einen Dienst in einem der 26 Einsatzländer absolviert. Die Ergebnisse zeigen, dass das freiwillige soziale Jahr im Ausland die Sicht der Rückkehrenden verändert. Häufig hinterfragen sie ihre Konsum- und Lebensgewohnheiten und werden sensibler für Rassismus und globale Ungerechtigkeit. Neben der persönlichen Weiterentwicklung und Stärkung des Selbstvertrauens sehen sie die internationale Erfahrung als Gewinn. Für über 60 Prozent hatte das Volontariat Einfluss auf Ihre Berufs- oder Studienwahl: Viele entscheiden sich für Berufe im pädagogischen und sozialen Bereich als Lehrkraft oder Sozialarbeiter:in. Volontär:innen schlagen außerdem Brücken zwischen Menschen und Kulturen: 75 Prozent der Befragten haben noch Kontakt zu Menschen aus ihrem Einsatzland und über 85 Prozent fühlen sich bis heute mit diesem verbunden. Dies drückt sich durch besonderes Interesse am gesellschaftlich-politischen Geschehen sowie kulinarischen und musikalischen Vorlieben aus. Für viele ist das Einbringen der Erfahrungen und neugewonnen Perspektiven in ihrem Umfeld auch Zeichen dieser Verbundenheit. Das Volontariat bewegt auf vielen Ebenen – und wird es in den kommenden Jahren weiterhin tun.
 

 

(VOLONTARIAT bewegt)

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