Klemens Langeder von Bischof Manfred Scheuer zum Priester geweiht
Mag. Klemens Langeder MSc. wurde 1986 in Linz geboren und wuchs in Münzbach (Bezirk Perg) mit zwei jüngeren Schwestern auf. Nach der Matura in Baumgartenberg und dem Präsenzdienst beim Bundesheer studierte er zunächst „Produktion und Management“ an der Fachhochschule Steyr und arbeitete anschließend im Bereich der Papierindustrie. Nach einem Berufungserlebnis bei einer Wallfahrt nach Medjugorje zu Ostern 2010 vertiefte sich seine Sehnsucht nach einem Leben mit Gott. Über das Noviziat der Legionäre Christi kam Klemens Langeder 2014 ins Priesterseminar Linz. Er studierte in Innsbruck und Linz Theologie, das Studium schloss er 2021 ab. Das Pfarrpraktikum und das pastorale Einführungsjahr absolvierte er in St. Georgen im Attergau. Am 6. Juni 2022 wurde Klemens Langeder von Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom zum Diakon geweiht. In der Pfarre St. Georgen im Attergau, wo er auch sein Diakonatsjahr verbrachte, wird Klemens Langeder seinen priesterlichen Dienst als Kaplan beginnen.
Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer feierte mit hunderten Gläubigen im Linzer Mariendom den Festgottesdienst zur Priesterweihe. Mit ihm feierten Bischof em. Dr. Ludwig Schwarz SDB, Generalvikar DDr. Severin Lederhilger OPraem, die Bischofsvikare Wilhelm Vieböck, Dr. Johann Hintermaier und Dr. Adi Trawöger, der Regens des Linzer Priesterseminars Mag. Michael Münzner, der Spiritual des Linzer Priesterseminars Mag. Johann Karner, der Leiter des Fachbereichs Priester und Diakone in Pfarren Dr. Martin Füreder, weitere Mitglieder des Linzer Domkapitels, Mag. Johann Greinegger (Pfarrer in St. Georgen im Attergau), Mag. Konrad Hörmanseder (Pfarrprovisor in Münzbach), die Diakone Mag. Anton Birngruber, Peter Schwarzenbacher MSc. und Fridolin Engl, Priesterseminar-Kollegen, Pfarrangehörige aus Langeders Heimatpfarre Münzbach und seiner Wirkungspfarre St. Georgen im Attergau sowie Angehörige, Freunde und Wegbegleiter des Neupriesters. Auch zahlreiche Priester, die rund um den 29. Juni ihr Weihejubiläum begehen, waren zum Gottesdienst am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus gekommen. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Vokalensemble der Dommusik Linz unter der Leitung von Domkapellmeister Mag. Andreas Peterl. An der Orgel musizierten Domorganist Dr. Wolfgang Kreuzhuber und Ewald Nathanael Donhoffer OPraem. M. A.
Festgottesdienst zur Priesterweihe von Klemens Langeder. © Diözese Linz / Hermann Wakolbinger
Als Seelsorger „ganz Auge, ganz Ohr und ganz Herz sein für die Menschen“
Am Beginn des Gottesdienstes bekräftigte der Weihekandidat seine Bereitschaft zum priesterlichen Dienst mit den Worten: „Hier bin ich“. Der Regens des Linzer Priesterseminars, Mag. Michael Münzner, bezeugte, dass der Weihekandidat gut vorbereitet ist, das Volk Gottes seine Weihe unterstützt und dass er für würdig gehalten wird, die Priesterweihe zu empfangen. Hierauf wurde der Kandidat von Bischof Scheuer zum Priester erwählt.
Am Beginn seiner Predigt betonte Bischof Manfred Scheuer, der Ort der Kirche und auch der Ort der Priester sei kein statischer Raum, sondern ein Weg. Den synodalen Prozess, in dem sich die Kirche weltweit gerade befinde, sehe Papst Franziskus nicht nur als Versammlung und „Zusammen-Sitzen“, sondern als neuen Stil kirchlichen Lebens und des Zugehens auf die Menschen in der Welt. Die Berufung der Kirche sei das Pilgerdasein. In diesem Sinne werde Klemens Langeder „zum Pilgerdasein geweiht“, so der Bischof.
„Was er euch sagt, das tut“: Dieses Wort aus dem Johannesevangelium hat Klemens Langeder als Leitwort für sein priesterliches Leben gewählt. Es stammt aus der biblischen Szene der Hochzeit zu Kana, bei der den Festgästen der Wein auszugehen droht. Maria fällt dies auf und sie weist Jesus darauf hin: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Die schroffe Zurückweisung durch ihren Sohn ignorierend, sagt Maria zu den Menschen der Hochzeitsgesellschaft: „Was er euch sagt, das tut!“ Jesus trägt den Dienern schließlich auf, die Krüge mit Wasser zu füllen, das er in Wein verwandelt – sein erstes öffentliches Zeichen. In seiner Predigt zog Bischof Scheuer eine Parallele zwischen dem aufmerksamen Da-Sein der Mutter Gottes – auch „Mutter vom guten Rat“ genannt – und der Haltung von Seelsorger:innen: „Maria merkt, dass der Wein ausgeht. Sie hat ein Gespür für die Situation, sie ist aufmerksam für die Not, sie bekommt mit, was läuft. Sie hat ein Sensorium, eine Antenne für das, was in der Luft liegt. Beim guten Rat geht es nicht darum, anderen etwas aufzusetzen oder überzustülpen, alles besser zu wissen oder zu beurteilen. Maria ist ganz Auge, ganz Ohr und ganz Herz für die Menschen. Und das gilt auch für die Seelsorge: Auge, Ohr und ganz Herz sein für die Menschen, ein Gespür dafür haben: Was tut not? Was fehlt dir? Was brauchst du? Was ist für ein gutes Leben, auch für ein Fest notwendig?“
Maria stelle sich nicht selbst in den Mittelpunkt, sondern verweise auf Jesus, ähnlich wie Johannes der Täufer, der Wegbereiter und Zeuge Jesu sei. Scheuer wörtlich: „Letztlich geht es bei Mission, beim Grundauftrag der Kirche darum, das zu zeigen, was man liebt: Jesus zeigen, von dem wir sicher sein dürfen, dass er uns liebt. Klemens Langeder ist als Priester dazu berufen, Zeuge der Freundschaft mit Jesus zu sein. Klemens hat gespürt: Da ist einer, der mich trägt und lenkt. Die Sendung eines Priesters ist es, zur Gemeinschaft und Freundschaft mit Gott und der Menschen untereinander zu verhelfen.“
Predigtgedanken von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
Festpredigt von Bischof Manfred Scheuer. © Diözese Linz / Hermann Wakolbinger
Bereitschaft zum priesterlichen Dienst an den Menschen
Nach der Predigt von Bischof Manfred Scheuer erfolgte die Weihezeremonie. Nach der Anrufung des Heiligen Geistes in einem gemeinsamen Lied fragte Bischof Scheuer den Weihekandidaten nach seiner Bereitschaft, als Priester die Gemeinde im Sinne des Evangeliums zu leiten, das Wort Gottes als Botschaft zu verkünden, die Sakramente der Kirche als Arznei und Stärkung für die und mit den Gläubigen zu feiern, sich unter der Leitung des Bischofs um die Anliegen der Diözese zu kümmern, den Armen, Kranken, Heimatlosen und Notleidenden zu helfen und sein Leben auf der persönlichen Beziehung mit Christus zu errichten. Die Antwort des Kandidaten: „Ich bin bereit“. Danach legte Klemens Langeder sein Gehorsamsversprechen gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern ab.
Während der Heiligenlitanei, in der die Heiligen von der Gottesdienstgemeinde als Fürsprecher und Helfer angerufen wurden, lag der Weihekandidat ausgestreckt auf dem Boden der Altarinsel – als Zeichen der Hingabe, Bereitschaft und Demut vor Gott. Danach empfing der Kandidat kniend die Weihe durch Handauflegung und Gebet von Bischof Manfred Scheuer. Auch Bischof Ludwig Schwarz und alle mitfeiernden Priester legten ihm die Hände auf. Anschließend halfen zwei Mitbrüder dem Neugeweihten beim Anlegen der priesterlichen Gewänder. Danach salbte Bischof Scheuer seine Handflächen mit Chrisam – verbunden mit der Bitte um Stärkung für den Dienst am Volk Gottes. Hierauf überreichte der Bischof dem Neupriester das Brot auf der Hostienschale und den Wein im Kelch mit den Worten: „Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“ Die gesamte Gottesdienstgemeinde gratulierte dem Neupriester mit herzlichem Applaus.
Bischof Manfred Scheuer spendet Klemens Langeder durch Handauflegung und Gebet die Priesterweihe.
© Diözese Linz / Hermann Wakolbinger
Primiz und Nachprimizen in Münzbach, St. Georgen im Attergau und in der Stadtpfarre Wels
Am Ende des Gottesdienstes spendete der Neupriester der Feiergemeinde den Primizsegen – als Lobpreis und Vorzeichen für das seelsorgliche Wirken im Alltag für Priester und Gläubige: ein Segen sein und Segen bringen in der Welt.
Um 15.00 Uhr spendete Langeder bei einer Segensandacht in der Linzer Karmelitenkirche den Einzelprimizsegen. Die Heimatprimiz feiert Klemens Langeder am Sonntag, 2. Juli um 9.30 Uhr in der Pfarre Münzbach; am gleichen Tag findet um 15.00 Uhr in Münzbach eine Dankandacht in der Kirche statt. Die Nachprimizen finden am Sonntag, 9. Juli um 9.45 Uhr in der Pfarre St. Georgen im Attergau und am Sonntag, 16. Juli um 9.00 Uhr und 10.30 Uhr in der Stadtpfarre Wels statt.
V. l.: Generalvikar Severin Lederhilger, Pfarrprovisor Konrad Hörmanseder, Bischof Manfred Scheuer, Pfarrer Johann Greinegger, Neupriester Klemens Langeder, Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, Bischof em. Ludwig Schwarz, Spiritual Johann Karner und Regens Michael Münzner. © Diözese Linz / Hermann Wakolbinger
Fünf Oberösterreicher empfangen 2023 die Priesterweihe
Insgesamt fünf Oberösterreicher wurden bzw. werden in diesem Jahr zum Priester geweiht.
Der aus Molln stammende Mag. P. Christoph Fischer, Benediktiner des Stiftes Seitenstetten, geb. 1993, hat am 23. April 2023 in der Stiftskirche Seitenstetten die Priesterweihe durch Bischof Alois Schwarz empfangen.
Mag. P. Peter Maria Pendl OCD vom Linzer Karmelitenkonvent, geboren 1983 in Graz, aufgewachsen in Frauental an der Laßnitz bzw. Deutschlandsberg, wurde am 30. April 2023 in der Linzer Karmelitenkirche von Bischof Manfred Scheuer zum Priester geweiht.
Mag. P. Samuel Cao Tuyen Lai OCist, Zisterzienser des Stiftes Schlierbach, geboren 1993 in Vietnam, wurde am 18. Juni 2023 von Bischof Manfred Scheuer in der Stifts- und Pfarrkirche Schlierbach zum Priester geweiht.
Mag. Klemens Langeder MSc, Diözesanpriester, aus Münzbach, Jahrgang 1986, empfing am 29. Juni 2023 im Mariendom Linz durch Bischof Manfred Scheuer die Priesterweihe.
Mag. P. Anselm Demattio MSc Lic. lit. OSB, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, Jahrgang 1988, geboren und aufgewachsen in München, wird am 11. Juli 2023 von Bischof Manfred Scheuer in der Kaplaneikirche Kirchberg in Kremsmünster zum Priester geweiht.
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