20 Jahre Sonnenhof Lenaupark
Während es im Jahr 1999 seitens der öffentlichen Hand noch Auflösungspläne für die Organisation Sonnenhof am Freinberg gab, wurde wenig später über einen zweiten Standort verhandelt. Inzwischen ist der Sonnenhof Lenaupark – ein Haus der Stadt Linz, geführt von der Vinzenzgemeinschaft Hl. Familie – eine unverzichtbare Säule im Bereich Pflege und Betreuung geworden.
Bischof Manfred Scheuer sprach seinen Segen für das Haus und seine Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen. Bewohner:innen formulierten, wofür sie dankbar sind:
„Ich bin dankbar, dass ich hier Aufnahme gefunden habe und einen guten Platz zum Leben.“
„Ich bin dankbar, dass ich jede Woche die Kommunion im Zimmer empfangen kann.“
„Ich bin dankbar für die Möglichkeit, hier regelmäßig am Gottesdienst teilnehmen zu können.“
„Ich bin dankbar, dass ich hier Kontakte zu anderen Bewohnern und Bewohnerinnen haben kann.“
Im Pflegeheim Sonnenhof Lenaupark wurde nicht nur das 20-jährige Jubiläum gefeiert, sondern auch der 106. Geburtstag von Anna Riha, der aktuell ältesten Linzerin. Am 7. Juni 1917 kam Anna Riha zur Welt und kann stolz auf ein langes und bewegtes Leben zurückblicken.
Danach gab es eine Talkrunde mit Bürgermeister Klaus Luger, Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und der Obfrau der Vinzenzgemeinschaft Hl. Familie Susanne Gintenreiter. Dabei wurde über die Entstehungsgeschichte gesprochen, die künftige Entwicklung in der Pflege und dem Altern in Würde.
Im Sonnenhof Lenaupark steht der Mensch im Mittelpunkt. „Wir sind eine große Familie mit aktuell 90 Mitarbeiter:innen, 5 Stammheimschüler:innen und 35 ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. Ich bedanke mich herzlich bei allen, die in den vergangenen 20 Jahren ihr Bestes gegeben haben, um unseren Bewohner:innen ein würdevolles Leben zu ermöglichen“, so Heimleiter Michael Santer.
© Fotostudio Eder Linz
Vinzenzgemeinschaft Hl. Familie Linz
Die Vinzenzgemeinschaft ist eine christliche Laienvereinigung, die sich der Not der Mitmenschen in ihrer Gemeinde bzw. Pfarre annimmt: durch konkrete Hilfe in Form von persönlicher Zuwendung und finanzieller Unterstützung. Die Mitglieder verstehen ihre Tätigkeit als Dienst an und für Mitmenschen und damit für die Gesellschaft, in der ihr Lebensmittelpunkt liegt. Die Vinzenzgemeinschaft Hl. Familie hat ihre Wurzeln in der Familienpfarre in Linz, daher auch der Vereinsname. Sie war die erste Vinzenzkonferenz, die in Linz entstanden ist. Weitere Vinzenzkonferenzen in Linz entstanden in der Dompfarre, der Pfarre St. Leopold am Auberg sowie in der Pfarre Herz Jesu.
Die Vinzenzgemeinschaft Hl. Familie in Linz wurde im Jänner 1850 gegründet und im Juli 1852 formal in die weltweite Organisation der Vinzenzgemeinschaften aufgenommen. Im Mai 1852 erfolgte die Eröffnung eines Waisenhauses in der Herrenstraße, im Jänner 1878 die Eröffnung eines Kinderasyls in der Baumbachstraße, das 1979 um ein Lehrjungenasyl erweitert wurde. Waisenhaus und Kinderasyl wurden später in eigene Rechtsformen eingebracht und schieden aus der Verwaltung der Vinzenzgemeinschaft aus.
Im April 1883 kam es zur Gründung des Hauses der Barmherzigkeit für arme unheilbar Kranke in der Schubertstraße – die Geburtsstunde eines Pflegeheimes, des heutigen Sonnenhofs. Im Oktober 1887 wurde das Haus der Barmherzigkeit in einen Neubau am heutigen AKH-Gelände verlegt. Das Haus mit 80 Betten wurde durch die Barmherzigen Schwestern betreut. Bis 1910 erfolgte ein weiterer Ausbau auf insgesamt 249 Betten. Die Bedeutung dieser Pflegeeinrichtung war nicht nur auf Linz beschränkt, sondern war wichtig für große Teile Oberösterreichs, da etliche Gemeinden über keine eigenen Einrichtungen verfügten.
Im März 1939 wurde der Verein gelöscht und sein Vermögen an das Allgemeine Krankenhaus der Stadt Linz durch die nationalsozialistische Administration überstellt – die tatsächliche Übergabe erfolgte im November 1939. Im Juni 1946 kam es zur Neugründung der „Konferenz Linz, Familienpfarre des Vereins vom heiligen Vinzenz von Paul für freiwillige Armenpflege“ (heute: Vinzenzgemeinschaft Hl. Familie). Im Dezember 1952 erfolgte der Rückstellungsvergleich mit der Stadtgemeinde Linz. Die Vinzenzgemeinschaft verzichtete auf die Grundstücke am heutigen AKH-Gelände und erhielt dafür Grundstücke am Freinberg und eine Geldleistung. Im Juni 1953 wurde mit der Errichtung des neuen Hauses der Barmherzigkeit am Freinberg begonnen, im Dezember 1954 zogen die ersten Bewohner ein. Zwischen 1955 und 1974 wurden Erweiterungen des Gebäudes vorgenommen, 1979 war der Belegungshöchststand mit 561 Bewohner:innen erreicht. Von 1982 bis 1983 wurde das Haus einer Renovierung unterzogen.
Durch die 1996 erlassene OÖ Alten-und Pflegeheimverordnung traten einige Änderungen in Kraft, die den Betrieb des Hauses in der bisherigen Form unmöglich machten. In umfangreichen Verhandlungen mit dem Land OÖ und der Stadt Linz wurde folgende Lösung erreicht: Übernahme des Betriebs des neu errichteten Pflegeheimes Lenaupark durch die Vinzenzgemeinschaft und Generalsanierung des Pflegeheimes am Freinberg. Im Juli 2003 wurde der Sonnenhof Lenaupark eröffnet, 2005/2006 erfolgte die Generalsanierung des Sonnenhof Freinberg.
Quelle: https://www.sonnenhof.org / Michael Santer, Heimleiter Sonnenhof Lenaupark
