Mittwoch 27. November 2024

Initiative „Pro Watschinger“: Hilfe aus Oberösterreich für Tansania

Bei einer Veranstaltung des OÖ Cartellverbandes am 29. Mai 2023 in Linz unterstrichen Diözesanbischof Manfred Scheuer und Erzbischof Isaak Amani Massawe von Arusha (Tansania) die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit in Tansania zur Unterstützung der Massai. 

„Pro Watschinger“ ist eine Initiative des OÖ Cartellverbandes für Gesundheit und Bildung in Tansania. Sie unterstützt seit 15 Jahren die Aufrechterhaltung und Verbesserung der medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung – überwiegend Massai – im Gebiet der Erzdiözese Arusha in Tansania. „Pro Watschinger“ führt damit die Arbeit des oberösterreichischen Priesters und Arztes Dr. Herbert Watschinger fort, der 1964 und 1977 Buschspitäler in Wasso und Endulen in Tansania gründete. Die Hilfe vor Ort erfolgt mit Unterstützung des Landes Oberösterreich und der Diözese Linz. Sie beinhaltet u. a. die Finanzierung von Sanierungs- und Bauprojekten bzw. von Anschaffungen wie Krankenhaustransportfahrzeugen, die Vergabe von Stipendien zum Studium der Medizin, Pharmazie, Krankenpflege und Gesundheits- bzw. Spitalsmanagement, den ehrenamtlichen Einsatz österreichischer Fachärzt:innen sowie die Unterstützung jener geistlichen Schwestern, die durch ihr Wirken den Fortbestand der „Watschinger-Spitäler“ garantieren. Obmann der Initiative war von 2007 bis 2022 Dr. Kurt Haslinger (er ist heute Ehrenobmann); sein Amt übernahm im vergangenen Jahr Dr. Reinhard Mattes.


Obmann Reinhard Mattes schildert die aktuelle Situation in Wasso und Endulen folgendermaßen: „Die Lage in den Spitälern und für die lokale Bevölkerung ist angespannt. 2023 ist ein entscheidendes Jahr: Die Politik der Regierung Tansanias erschwert die Finanzierung kirchlicher Spitäler. Die Massai-Bevölkerung ist von Zwangsabsiedelung und Vertreibung bedroht. Das im Busch besonders wichtige ‚Flying Medical Service‘ wurde grundlos eingestellt, das Spital in Wasso braucht dringend eine neue, krisensichere Stromversorgung.“

 

Erzbischof Isaak Amani Massawe von Arusha (Tansania), Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger, Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, LH a. D. Josef Pühringer, Gottfried Pössl (Vorsitzender des OÖCV), Reinhard Mattes (Obmann „Pro Watsc
Erzbischof Isaak Amani Massawe von Arusha (Tansania), im Hintergrund Gottfried Pössl (Vorsitzender des OÖCV)
V. l.: Gottfried Pössl (Vorsitzender des OÖCV), Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, Generalvikar Severin Lederhilger, Erzbischof Isaak Amani Massawe von Arusha (Tansania), Bischof Manfred Scheuer, Reinhard Mattes (Obmann „Pro Watschinger“), LH a. D.

© Altherrenlandesbund OÖ 


Erzbischof Isaak Amani Massawe von Arusha / Tansania besucht anlässlich des „ad limina“-Besuchs der tansanischen Bischöfe im Vatikan in diesen Tagen auch Belgien, Deutschland und Österreich. Von 28. bis 30. Mai 2023 war der Erzbischof auch in Linz zu Gast. Bei einer persönlichen Begegnung mit Bischof Manfred Scheuer und bei einer Veranstaltung von „Pro Watschinger“ am 29. Mai 2023 mit etwa 50 Vertreter:innen und Unterstützer:innen der Initiative schilderte er die Situation in Arusha, informierte über die Anliegen der Kirche und der Massai, dankte für die erhaltene Hilfe der vergangenen Jahre und bat weiterhin um Unterstützung. Unter den Gästen waren auch Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger, LH a. D. Josef Pühringer und Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer in Vertretung von LH Mag. Thomas Stelzer. 

 


Kirche in Tansania als Brückenbauerin


Erzbischof Isaak Amani Massawe von Arusha / Tansania würdigte in seinen Worten die Entstehung der beiden Spitäler in Wasso und Endulen durch Herbert Watschinger. Er dankte für die bis heute bestehende Verbundenheit mit Oberösterreich und die damit verbundene Hilfe. Besonders betonte der Erzbischof in diesem Zusammenhang die laufende Vergabe von Stipendien durch „Pro Watschinger“; diese seien „die Basis für Weiterentwicklung und Qualität des Gesundheitspersonals zum Wohle der Bevölkerung Tansanias“. Was die offen angesprochene Problematik der politischen Drangsalierung der Massai betrifft, warnte der Erzbischof vor einem grundsätzlichen Vertrauensverlust des Volkes in die Politik und Verwaltung. Amani zeigte sich zuversichtlich, dass der begonnene Dialog der Regierung mit den lokalen Vertretern der Massai positiv verlaufen werde und die Lage entspannen könne. „Die katholische Kirche in Tansania verbürgt sich für ihren Dienst an den Menschen und sieht ihre Aufgabe auch im Bauen von Brücken und der Vermittlung von friedlichen und konstruktiven Lösungen", so der Erzbischof.


Bischof Manfred Scheuer betont: „Es war eine großartige Initiative, die damals in den 1960ern der Arzt und Priester Herbert Watschinger – befürwortet von Weihbischof Alois Wagner und dem späteren Landeshauptmann Erwin Wenzl – zur Unterstützung der Massai gesetzt hat. Ziel war es, die Gesundheitsversorgung und die Bildung zu fördern. Es ist eine der ältesten diözesanen Initiativen in der Entwicklungszusammenarbeit, die bis zum heutigen Tag besteht. Ich danke dafür, dass ‚Pro Watschinger‘, die Sozialinitiative des Oberösterreichischen Cartellverbands, das Land Oberösterreich und der Dr.-Herbert-Watschinger-Fonds der Diözese Linz die Massai weiterhin unterstützen, auch wenn die Umstände dramatisch schwieriger werden: Seit Monaten wird die Volksgruppe der Massai drangsaliert und unter Vorwänden von ihren angestammten Weidegebieten vertrieben.“ Er, Scheuer, sei froh und dankbar über den Besuch des Erzbischofs von Arusha, Isaac Amani Massawe, dessen Erzdiözese Partnerin vor Ort sei. Scheuer wörtlich: „Dieser Besuch ist auch ein Zeichen der Verbundenheit und Ausdruck der Überzeugung, dass die Unterstützung aus Oberösterreich gerade auch in dieser schwierigen Situation für die Massai in Tansania enorm wichtig ist.“

 

https://pro-watschinger.at

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