Gottesdienst mit 24-Stunden-Personenbetreuerinnen: „Sie sind ein Segen!“
Die muttersprachliche Gemeinde wurde im Gottesdienst zentral einbezogen. So zelebrierte gemeinsam mit Bischof Manfred Scheuer der slowakische Priester Peter Prochac, es wurden slowakische Lieder gesungen und zwei slowakische Kinder ministrierten. Die Predigt des Bischofs wurde von Monika Samhaber, Leiterin des Projekts Pre Teba, das Seelsorge für 24-Stunden-Personenbetreuer:innen anbietet, gedolmetscht.
Obwohl nur insgesamt acht Betreuerinnen vor Ort daran teilnehmen konnten, wurde für die anderen im Geiste mitgebetet, wie Monika Samhaber erklärt: „Es gäbe natürlich wesentlich mehr Betreuerinnen, die kommen hätten wollen und auch zur tschechisch-slowakischen Gemeinde gehören, aber die meisten können untertags nicht von ihren zu pflegenden Personen weg.“ Um sie in anderer Form einzubeziehen, wurden Fürbitten verwendet, die von nicht anwesenden Betreuerinnen an Monika Samhaber geschickt worden waren. Leere Plätze in der Kirche waren Platzhalter für diese Frauen, an die beim Gottesdienst gedacht wurde.
Bischof Manfred Scheuer thematisierte in seiner Predigt die zeitlich und emotional belastende Arbeit der 24-Stunden-Personenbetreuer:innen, aber auch die Frage nach der Lebensfreude und der Resilienz in den Schwierigkeiten und Krisen, die dieser Beruf mit sich bringt. Außerdem dankte er den Pflegerinnen, die Demenzerkrankte und Pflegebedürftige nicht ihrem Schicksal überlassen, sondern „Räume der Würde angesichts des Verlusts von Selbstbestimmung, von Alter, Krankheit und Tod“ erschließen: „Sie sind ein Segen für unser Land. Vom Segen Gottes lebt die Welt und hat sie eine Zukunft.“
Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
Dankbar für das gemeinsame Feiern, waren auch die anwesenden Pflegerinnen und die Gemeindemitglieder. Monika Samhaber: „Dass der Herr Bischof mit uns gefeiert hat, hat uns viel bedeutet. Damit wurde sichtbar, dass wir Christ:innen eins sind, obwohl wir nicht die gleiche Muttersprache haben.“
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde gemeinsam Agape gehalten. Bei Kuchen, Kaffee und Brötchen nahm sich Bischof Manfred Scheuer noch Zeit, um mit den Betreuerinnen über ihre Themen ins Gespräch zu kommen.
© Monika Samhaber
Melanie Wurzer