Sonntag 17. November 2024

Stift Engelszell: Trappisten verlassen Abtei Engelszell

Stiftskirche Engelszell

Aufgrund von Nachwuchsmangel und der Altersstruktur verlassen die letzten vier Trappistenmönche das Stift Engelszell. 100 Jahre waren die Ordensmänner ein  wichtiger Ankerpunkt in der Region. 

Vor fast 100 Jahren, im Jahr 1925, haben Trappisten-Mönche das ehemalige Zisterzienser-Kloster an der Donau wiederbesiedelt und zu einer neuen Blüte gebracht. Nun verlassen die letzten vier Ordensmänner das Stift Engelszell, wie die Ordensgemeinschaften Österreich auf ihrer Webseite bekanntgegeben haben.

 

Bischof Manfred Scheuer: „Ich bin dankbar für das fast 100-Jährige wirken der Trappisten in Engelszell und auch für ihre Präsenz in der Diözese. Die Entwicklung der letzten Jahre tut sehr weh. Die jetzt getroffene Entscheidung war aber doch auch absehbar. Es gilt nun einen guten Übergang zu finden für die verweilenden Mönche in Engelszell. Wir sind in Gesprächen mit der Ordensleitung eingetreten, um diesen Übergang bestmöglich mitzubegleiten.“
 

Generalabt Dom Bernardus Peeters hatte in einem persönlichen Schreiben den Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher, im Vorfeld über die Auflösung des Stiftes Engelszell informiert. Erzabt Korbinian Birnbacher meinte in einer ersten Stellungnahme: „Ich danke den Ordensbrüdern der Trappisten für ihr Wirken in den letzten 100 Jahren. Den Verantwortlichen des Ordens gilt mein Dank für alle Bemühungen und meine Anerkennung für die klare Entscheidung, die ganz bestimmt nicht einfach zu fällen war. Ich wünsche den Mönchen alles Gute und Gottes Segen für die Zukunft. Die Österreichische Ordenskonferenz steht den Trappisten auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite und hilft, wo Hilfe erbeten wird.“

 

Seit 1925 in Oberösterreich


Das Stift Engelszell ist das einzige deutschsprachige Männerkloster des Trappisten-Ordens, und gerade deshalb ist es für die "Zisterzienser der strengen Observanz", die Trappisten genannt werden, von Bedeutung. Seit 1925 leben Trappisten im Stift Engelszell in Oberösterreich. Seit 2017 ist Pater Hubert Bony Oberer im Stift Engelszell. Zuvor war dieser Subprior in der Abtei Oelenberg im Elsass.

 

Heute leben vier Mönche in Engelszell, darunter zwei Personen, die über 80 Jahre alt sind. An Nachwuchs fehle es leider seit einiger Zeit, berichtet der Orden. „Trotz seines großen und unermüdlichen persönlichen Einsatzes konnte Pater Hubert Bony die Schließung des Klosters letztlich nicht aufhalten“, heißt es im Schreiben der Trappisten zur Auflösung des Klosters.

 

Den Weg in die Zukunft gut gestalten

 

Seit Herbst 2022 ist eine Kommission für Engelszell im Einsatz, die zahlreiche Treffen, Überlegungen und Analysen durchgführt hat und mehrere Szenarien durchgedacht hat. Im April 2023 ist die Kommission einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, den Orden um die Aufhebung des Klosters zu bitten und für die Brüder einen neuen Lebensort zu suchen.

 

Pater Hubert Bony, der seit 2017 Oberer des Stiftes Engelszell ist, übergibt für die nun kommende Zeit die Leitung des Stiftes an Dom Samuel Lauras, Vorsitzender der Region Europa-Israel. Das erste Ziel sei es, für jeden Bruder schnell einen guten Weg, eine gute Lösung zu finden, schreiben die Trappisten in ihrer Aussendung. Der Abschied aus dem Kloster wird in nächster Zeit erfolgen. Einen festen Termin dafür gibt es heute nicht, wird jedoch bekannt gegeben, sobald dieser feststeht.

 

Nun gelte es auch die materiellen Güter des Klosters gut in die Zukunft zu führen und eine angemessene Nutzung für Kirche und Klostergebäude zu finden. Auch für die Wirtschafsbetriebe und für die Angestellten in den Betrieben sollen gute Lösungen gefunden werden.

 

„Wir, die Mönche, möchten uns mit Ihnen, den treuen Menschen in unseren Betrieben und anderweitig in freundschaftlicher oder partnerschaftlicher Verbundenheit stehenden Personen, der Verantwortung stellen. Es geht um einen guten Übergang und eine gute Zukunft der erhaltenswerten Einrichtungen. Das wird einige Zeit dauern. Was zu tun ist, wird sorgfältig erarbeitet werden. Bitte helfen Sie uns dabei!“, bittet Dom Samuel Lauras, der derzeitig Verantwortliche, in dem Schreiben.

 

 

(Quelle: Ordensgemeinschaften Österreich / Abtei Engelszell)

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