Mittwoch 17. Juli 2024

Große Unterstützung aus Pfarre und Diözese für abgeschobene Familie

Am 13. April 2023 wurde eine Mutter mit ihren zwei jugendlichen Kindern nach Indien abgeschoben. Die Pfarre, in der die Familie gut integriert war, setzte sich mit viel Engagement gegen die Abschiebung ein.

Die Abschiebung einer gut integrierten christlichen Familie aus Indien sorgt derzeit für Empörung und Unverständnis in der Pfarre und Gemeinde Haslach im Bezirk Rohrbach. Die dreiköpfige Familie bestehend aus einer 40-jährigen Mutter, einer 21-jährigen Tochter und einem 15-jährigen Sohn wurde zunächst in Schubhaft genommen und am 13. April 2023 nach Indien abgeschoben.

 


Pfarre und Diözese setzt sich für Familie ein 


In der Fastenzeit hatten sich Pfarrangehörige im Rahmen der Protestaktion "40 Tage Menschlichkeit" für den Verbleib der alleinerziehenden Mutter und ihrer jugendlichen Kinder ausgesprochen. Insbesondere der Haslacher Pfarrer Gerhard Kobler setzte sich für die Familie ein – unterstützt von Tausend Unterschriften. Die Mutter der Familie war als Mesnerin in der Pfarre Haslach geringfügig angestellt und übte diese Tätigkeit voll Freude aus, so Pfarrer Kobler. Besonders um die Sicherheit der Familie machte er sich Sorgen: „Im Falle einer Abschiebung verlieren sie nicht nur erneut jegliche Stabilität und Sicherheit ihrer Lebenssituation, sondern ihr Leben ist in Indien auch massiv bedroht. Aus humanitären Gründen – in Sorge um ihr Leben – unterstützte ich persönlich aber auch namens der Pfarrbevölkerung ganz eindringlich den Antrag, der Familie das Bleiberecht auszusprechen!“


Auch seitens der Diözese Linz erhielt die Familie Unterstützung. Aus der Diözese ergingen Schreiben an den Landeshauptmann, den Bundespräsidenten und den Innenminister. Bischof Manfred Scheuer und Generalvikar Severin Lederhilger bemühten sich persönlich darum, eine Abschiebung abzuwenden. Schon Mitte Februar wandte sich Bischof Scheuer an die Verantwortlichen im Asylverfahren. Er schrieb damals: „Im Falle einer Abschiebung … wäre ihr Leben in Indien massiv bedroht, u.a. auch durch ihre Zugehörigkeit zur römisch-katholischen Kirche im gegebenen politischen und fundamentalistischen Umfeld. Aus Sorge um ihr Leben unterstütze ich eindringlich den gut begründeten Antrag der Familie Lopez – zumindest auf ein humanitäres Bleiberecht“.


Schlussendlich wandte man sich auch an Kardinal Christoph Schönborn um Hilfe. Der Kardinal will seine „guten Kontakte“ für die nach Indien abgeschobene Familie nützen. Aktuell sei er im Austausch mit Vertretern der Kirche in Indien. Jetzt gehe es darum, „andere Menschen guten Willens zu finden, die helfen können“ und der in Österreich bereits schon so gut integrierten Familie eine Rückkehr zu ermöglichen.

 


Gut integrierte Familie


Die Familie kam 2021 nach Österreich und versuchte in Haslach Fuß zu fassen. In der Gemeinde herrscht Unverständnis über den behördlichen Umgang mit den Betroffenen, zumal ihre Arbeitskraft in Österreich dringend gebraucht würde: Die Mutter arbeitete als Köchin, die 21-jährige Tochter machte eine Ausbildung zur Altenpflegerin und bekam schon eine Arbeitsstelle zugesagt. Der 15-jährige Sohn ging in die Mittelschule.


Auf eine andere Aufenthaltsoption als den Asylstatus – etwa durch Erhalt einer „Rot-Weiß-Rot-Karte“ – hätten sie zu diesem Zeitpunkt ohne vorherige Rückkehr ins zunehmend hindu-nationalistische Indien keine Chance gehabt, denn in ihrer Heimat müssen sie aus religiösen und familiären Gründen Repressalien befürchten. „Dass es in diesem Fall keine legalen Alternativen gegeben hätte, ist für sehr viele Menschen einfach nicht nachvollziehbar. Zumindest eine rasche Rückkehr zu ermöglichen ist eine ebenso menschliche wie vernünftige Forderung vieler Menschen in Kirche und Gesellschaft“, betont Generalvikar Lederhilger.

 

kathpress

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