Freitag 16. August 2024

Theologin Eder-Cakl: "Zukunft liegt im Miteinander von Laien und Klerikern"

Gabriele Eder-Cakl

Eine Positiv-Bilanz zur am 18. Februar 2023 zu Ende gegangenen Vatikan-Tagung "Priester und Laien sind aufgerufen, gemeinsam zu gehen" hat die Theologin und designierte Leiterin des Österreichischen Pastoralinstituts, Gabriele Eder-Cakl, gezogen.

Es habe unter allen Teilnehmenden ein Konsens geherrscht, "dass das Miteinander von Priestern und Laien die Zukunft der Kirche ist", betonte Eder-Cakl im Interview mit "Vatican News". Die Sorge, dass sich durch ein solches Miteinander "das katholische Profil verändert oder verwässert", habe sich als unbegründet herausgestellt. Es sei ein "enormer Geist zur Zusammenarbeit" spürbar gewesen, so Eder-Cakl.

 

Die Theologin war eine von insgesamt vier Delegierten aus Österreich. Weitere Mitglieder der österreichischen Delegation waren: Die Salzburgerin Lucia Greiner als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Seelsorgeamtsleitende, Petra Pories (Wien) für die österreichischen Berufsgemeinschaften Pastorale Berufe und Gerhard Gruber aus der Diözese St. Pölten für die österreichischen Priesterräte. Außerdem hatte die an der Katholischen Privatuniversität Linz lehrende Pastoraltheologin Prof. Klara Csizsar als theologische Beraterin des serbisch-katholischen Erzbischofs Laszlo Nemet teilgenommen.

 

Insgesamt hatten Vertreter aus 72 Ländern an der Tagung teilgenommen, die vom 16. bis 18. Februar dauerte. Den Abschluss der Konferenz bildete am Samstag eine Audienz mit Papst Franziskus.

 

 

Anregungen für österreichische Kirche

 

Sie nehme neben einer generellen Ermutigung auch konkrete Anliegen und Anregungen mit zurück nach Österreich, führte Eder-Cakl weiter aus; etwa die Anregung, das Miteinander von Laien und Klerikern durch "Pastoralräte" diözesan zu stärken. "In Österreich gibt es nicht in jeder Diözese Pastoralräte. Ich glaube, das müssen wir uns auch als Delegierte aus Österreich hier mitnehmen und werden es auch unserer Bischofskonferenz mitteilen."

 

Zudem würde die Buntheit der gesellschaftlichen und familiären Lebensformen die Pastoral künftig noch viel mehr fordern: "Das christliche Leben ist in der Welt unterschiedlich und es wird uns in Österreich, in Europa noch sehr herausfordern, das auch wirklich zu sehen". Schließlich gelte es auch, "die Beteiligung der Frauen auf allen Ebenen der Kirche" zu stärken. "Es braucht auch die Überlegung, diese Frauen im sakramentalen Amt zu beteiligen."

 

Positiv blickten auch die anderen Teilnehmenden aus Österreich auf die Tagung zurück: So unterstrich die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Seelsorgeamtsleitende, Lucia Greiner, gegenüber Kathpress, dass alle Teilnehmenden der Tagung sich darin einig waren, dass die Kirche "in einer schwierigen und zugleich entscheidenden Phase" sei und es nun darum gehe, "Energie zu finden, gemeinsam der Sendung Jesu Christi zu folgen". "Sowohl in der Stärkung der eigenständigen Laienberufung, in der Ausbildung in den Priesterseminaren, in der Entwicklung von vielfältigen Berufsbildern in der Pastoral wie in neuen Beratungsformaten liegen nur einige Möglichkeiten, das gemeinsame Unterwegssein als Gläubige zu verbessern", so Greiner.

 

Dankbar für die Erfahrung einer "bunten und vielfältigen Kirche aus allen Kontinenten" zeigte sich die Vertreterin der österreichischen Berufsgemeinschaften der Pastoralen Berufe, Petra Pories. "Es tat gut, viele starke Stimmen von Laien, vor allem von Frauen zu hören." Zugleich sei sichtbar geworden, dass es neue Ansätze etwa in der Liturgie brauche, um das Miteinander abzubilden. Eine gewisse Einseitigkeit machte Pories bei der Darstellung der Lebenswirklichkeit von Paaren aus: "Getrennte, geschiedene Paare, wiederverheiratete Paare kamen nicht vor. Ausdauernde Schritte sind nötig zu einer echten gemeinsamen Verantwortung. Dies wird auch einer neuen Struktur bedürfen, und zwar je nach Ortskirche."

 

Als Vertreter der Priesterräte Österreichs bemängelte indes Gerhard Gruber eine zu "paternalistische", bevormundende Sprache auf der Tagung. "Es wurde immer sehr stark von den Unterschieden zwischen Laien und Klerikern ausgegangen. Doch die Taufe und Christus ist das Fundament aller." Es sei dagegen wichtig, "die Realitäten wohlwollend als Ausdruck des Hl. Geistes wahrzunehmen und im Dialog wie eine Hebamme zu wirken. (...) Vertrauen wir darauf, dass Menschen katholisch sind, auch wenn dies nicht gleich sichtbar ist und erst freigelegt werden muss."

 

Kathpress

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