Samstag 9. November 2024

"Jugend Eine Welt": "Zauberhafte" Hilfe für Straßenkinder

Dank Zauberkunst die Chance auf ein Leben in Würde: Darum geht es beim "College of Magic" (dt.: "Die Schule der Magie"), einem weltweit einzigartigen Sozialprojekt aus Kapstadt in Südafrika, das das Leben von Straßenkindern verändert.

Die katholische Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt" bekam im Rahmen des heurigen "Tag der Straßenkinder", der traditionell rund um den Gedenktag des Jugendheiligen Don Bosco am 31. Jänner begangen wird, "magischen Besuch" durch Projektleiter Sinethemba Bawuti und der 16-jährigen Sikelelwa Ndenetya. Die jugendliche Zauberkünstlerin ist eine von rund 150 jungen Mädchen und Burschen, die jedes Jahr einen der Ausbildungskurse im "College of Magic" starten.

 

Kostproben ihres Könnens gab Sikelelwa bei Veranstaltungen zum "Tag der Straßenkinder" in Wien (Curhaus) und Innsbruck (Haus der Begegnung) sowie in Workshops in den Don-Bosco-Schulen in Vöcklabruck (OÖ) und Unterwalterdorf (NÖ). "Für mich fühlt sich das 'College of Magic' wie ein Zuhause an", wurde die junge Südafrikanerin in der Aussendung zitiert. "Wir lernen hier nicht nur Zaubern, sondern auch Ehrlichkeit, Respekt, Selbstvertrauen, Verantwortung und andere wichtige Eigenschaften." Sikelelwa, die wie der ehemalige Zauberschüler Sinethemba aus dem Township Philippi in Kapstadt stammt, wies auf die dort enorm hohe Kriminalität hin. "Es gibt Drogenprobleme, Mädchen werden früh schwanger. Das College of Magic hat mich davor bewahrt und mir eine Chance gegeben."

 

 

"Leuchtturm-Projekt" im Sinne Don Boscos

 

Bei ihren Auftritten in Österreich zeigt sich die Jugendliche in schwarzem Anzug, mit roter Fliege, Zauberstab und Zylinder. Ihre Ausbildungsstätte, das "College of Magic", führt seit mehr als 40 Jahren Kinder und Jugendliche in die Kunst der Magie ein. Dabei war es im Gründungsjahr 1980, als es noch Apartheid in Südafrika gab, eigentlich unter Strafe verboten, Kinder mit weißer und schwarzer Hautfarbe gemeinsam zu unterrichten. Dennoch sei es dem Team der Zauberschule gelungen, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aller Kinder - egal welcher Herkunft und Hautfarbe - zu stärken sowie ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. "Besonders für die aus armen Townships stammenden Schülerinnen und Schüler ist der Besuch des 'College of Magic' die Chance, ihr Leben entscheidend zu verändern", berichtete Geschäftsführer Reinhard Heiserer über den Projektpartner von "Jugend Eine Welt". Dieses "Leuchtturm-Projekt" veranschauliche perfekt, wie Projektarbeit vor Ort funktionieren kann und stehe für den dreiteiligen Bildungsansatz von Giobanni Don Bosco (1815-1888): Schulbildung, Berufsausbildung und Herzensbildung.

 

Sikelelwa Ndenetya und ihre "Zauberlehrlings-Kollegen" können am College of Magic eine Vielzahl an Kursen belegen. Unterrichtet werden die verschiedenen magischen Genres - von der Manipulation verschiedenster Gegenstände, Kartentricks, Straßen-Zauberei, Performances für Kinder, Bühnen-Magie bis hin zu den großen Illusions- und Mental-Tricks. Daneben bzw. dazu gibt es Kurse für artverwandte Künste wie Jonglieren, Pantomime, Clownerie, Schauspiel, Puppenspielen, Bauchreden sowie technische Fähigkeiten für Bühnentechnik, Theaterproduktionen, Beleuchtung oder etwa dem digitalen Filmemachen. Die größtenteils ehrenamtlichen Lehrkräfte engagieren sich voll für die Entwicklung und Förderung der Fähigkeiten und auch der Charakterbildung ihrer Schützlinge.

 

 

Karrieren auch abseits des Showbiz

 

In den vergangenen vier Jahrzehnten haben rund 45.000 Kinder und Jugendliche von den Programmen des College profitiert, berichtete Heiserer. Viele der bisherigen Absolventen seien in ganz unterschiedlichen Berufen erfolgreich geworden, nicht nur im Show-Business, sondern auch in der Wirtschaft, im Bau- oder Gesundheitswesen. Das College steht allen Interessieren (Kinder ab 10 Jahren) offen. Finanziert werden die Kurse für aus armen Verhältnissen stammende Schülerinnen und Schüler über Spenden und Sponsoren.

 

Alljährlich macht "Jugend Eine Welt" mit dem "Tag der Straßenkinder" auf die weltweit prekäre Lage von geschätzt 150 Millionen Straßenkindern aufmerksam. Diese verbringen die Nacht auf offener Straße, schlafen unter der Brücke und leben unter ständiger Angst überfallen, geschlagen oder misshandelt zu werden. Gemeinsam mit einem verlässlichen und langjährigen Netzwerk an Projektpartnern sorgt sich das Hilfswerk seit der Gründung vor über 25 Jahren um das Wohl dieser benachteiligten Kinder - etwa mit dem "College of Magic". "Mit dem Tag der Straßenkinder möchten wir genau auf solche Projekte aufmerksam machen", so Heiserer.

 

Das "College of Magic" verändert das Leben von Straßenkindern.
Das "College of Magic" verändert das Leben von Straßenkindern.
Projektleiter Sinethemba Bawuti und die 16-jährige Sikelelwa Ndenetya
"Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer (l.) und Magic Priest Gert Smetanig aus der Pfarre Braunau
Veranstaltung zum "Tag der Straßenkinder"
Veranstaltung zum "Tag der Straßenkinder"

© College of Magic

 

 

The Magic Priest und der Magische Ring Austria


Moderiert wurde die Veranstaltung zum „Tag der Straßenkinder“ im Wiener Curhaus von Gert Smetanig. Der Pfarrer der neuen Pfarre Braunau ist seit Jugendtagen begeisterter Zauberer und als „Magic Priest“ in der Zauberszene bekannt. Smetanig ist im Vorstand vom Magischen Ring Österreich, dem Hanno Rhomberg als Präsident vorsteht. Dank der Unterstützung des Magischen Ring Österreich, Partner von Jugend Eine Welt in Österreich, im Zuge des Besuchs des „College of Magic“ wurden den Zauberkünstlern Sikelelwa und Sinethemba, aber auch Medien und Jugend Eine Welt Türen und Tore zu einzigartigen Zauberlocations in Wien geöffnet.

Im kommenden Oktober sammelt Smetanig im Zuge seiner neuen Zaubershow in seiner Pfarre Mauerkirchen für das „College of Magic“. 

 

Info und Spenden:

www.jugendeinewelt.at

Konto von "Jugend Eine Welt": AT66 3600 0000 0002 4000

 

Kathpress / Jugend Eine Welt

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